Ladeinfrastruktur soll ausgeweitet werden
Carsharing am Burghauser Stadtplatz: Stadt treibt Ausbau der E-Ladesäulen voran
Die Stadt Burghausen will ein Pilotprojekt starten: An einem Carsharing-Standort am Stadtplatz kann künftig ein stadteigenes E-Auto gemietet werden, defekte E-Ladesäule im Stadtgebiet wurden ausgetauscht.
Burghausen – Es geht bergauf mit der E-Mobilität in Burghausen: Endlich konnten die defekten Ladesäulen am Pulverturm, in der Franz-Alexander-Straße und am Berliner Platz ausgetauscht und einsatzbereit gemacht werden. Weil der Mark „leer gekauft“ gewesen sei, habe es eine ganze Weile gedauert, so Pascal Steinbach von der EBG Burghausen, welche seit knapp einem Jahr die E-Ladesäulen im Stadtgebiet betreut. Bei seiner Präsentation vor dem Stadtrat am 19. Juli stellte er den aktuellen Stand der E-Mobilität in der Salzachstadt vor und kündigte an, dass am Stadtplatz künftig ein Carsharing-Angebot installiert werden soll.
Interaktive Karte der Ladesäulen in Arbeit
Insgesamt konnten 16 E.ON Ladesäulen übernommen werden, deren durchschnittliche Lademenge pro Ladevorgang im Jahr 2023 17 kWh betrug. Die Auswertung aus dem Jahr 2022 ergab, dass pro Ladepunkt und pro Tag 0,6 Ladevorgänge stattfanden. Die durchschnittliche Ladedauer betrug 156 Minuten, die zeitliche Auslastung bei 5,8 Prozent – was bayernweit sehr ähnlich aussehe. Es gebe keine Schwerpunkttage und keine Rushhour an den Ladesäulen, wie sich die Situation entwickelt, sei aber schwer zu prognostizieren, so Steinbach. Die EBG wolle nun ihre Homepage überarbeiten und eine interaktive Karte der Ladesäulen aufnehmen, auf der Nutzer live überprüfen können, wie der Status ihrer Ladesäule ist. Auf den Säulen selbst wird ein QR-Code angebracht, über den man zur App von Ladenetz kommt, über welche Bezahlungen abgewickelt werden.
Weitere 40 Säulen sollen kommen
Insgesamt seien viele Förderanträge gestellt worden, so Steinbach. Bürgermeister Florian Schneider (SPD) sagte, es seien Anträge für weitere 40 Ladepunkte im Stadtgebiet gestellt worden. Darunter auch für Schnelllader. Hier gebe es eine große Schwierigkeit auf der Seite des Stromnetzes, erklärte Steinbach. Man brauche Anschlüsse, die vergleichbar mit denen für PV-Parks seien und das Stromnetz gebe dies vielerorts nicht her. Auch der Netzanschluss für das geplante Carsharing-Projekt am Stadtplatz gestalte sich noch etwas schwierig. Das Auto sei aber bereits da, und es werde bald losgehen, so Steinbach. Wann genau könne aber noch nicht gesagt werden. Standort werden die zwei Parkplätze beim Pfeiferlbuam, bzw. an der Ecke zur Stethaimer Grundschule. Für die Zahlung einer einmaligen Gebühr wird dort das Auto gemietet werden können.
Bedarf für Ladesäule für E-Bikes?
Bürgermeister Schneider hofft, dass das Carsharing-Angebot gut angenommen wird, denn dann könne man auf zwei Autos erhöhen. Der Standort Stadtplatz gefällt ihm aber gut. Zu weniger ausgelasteten Zeiten könne so das Auto auch von der Stadtverwaltung genutzt werden. Stadtrat Klaus Schultheiß (FDP) schlug vor, in diesem Zug auch eine Ladestelle für E-Bikes am Stadtplatz zu installieren. Auf die Frage nach mehr Ladestellen in der Tiefgarage am Stadtplatz konnte Steinbach nur antworten, dass sie die Ladezeiten dadurch verlängern würden, da bei mehr Ladestellen am Ende bei jeder einzelnen weniger „rauskomme“. Auch die Bitte um mehr Schnellladestellen musste enttäuscht werden: „Das muss von der Netzseite her anders gedacht werden. Für den Nutzer sind Schnelllader jedenfalls um einiges teurer.“ Auch Steinbach ist der Ansicht, dass es mehr von diesen Ladestellen braucht. Das längere Laden sei aber durchaus gangbar, da man mit E-Autos insgesamt anders tanken lerne, als mit herkömmlichen PKWs.
