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Bad bekommt neue thermische Hülle

Burghauser Hallenbad braucht neues Dach: Ab April muss zwei Jahre geschlossen werden

So soll das Burghauser Hallenbad aussehen, wenn es fertig ist.
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So soll das Burghauser Hallenbad aussehen, wenn es fertig ist.

Ohne Maßnahmen hält das Dach des Burghauser Hallenbads noch ein Jahr. Danach muss es erneuert werden, denn eine Sanierung macht wirtschaftlich und technisch keinen Sinn.

Burghausen – Bei der jüngsten Sitzung des Burghauser Stadtrats wurde der Neubau des Hallenbau-Dachs und eine energetische Sanierung des Bades für 19,12 Millionen Euro beschlossen. Schon im April 2024 sollen die Maßnahmen beginnen, mit der Fertigstellung kann erst im Frühjahr 2026 gerechnet werden. In einer umfangreichen Präsentation stellten Ingenieure und Architekten Gutachten und Vorhaben vor. Fazit: Das nächste Dach wird wohl auch nur 50 Jahre halten – das ist der Standard.

„Jahrtausendbauwerke bauen wir nicht mehr“

„Jahrtausendbauwerke der Römer bauen wir eigentlich nicht mehr“, sagte Siegfried Seipelt von pgs engineering während seines Vortrags zum Gutachten des Bestandsdaches. Prinzipiell sei es in einem erstaunlich robusten Zustand und beim Bau habe man sehr kluge Entscheidungen getroffen. „Es ist unverhältnismäßig gut gebaut“, so Seipelt. Bei den Gutachten sei rausgekommen, dass „die Versagenswahrscheinlichkeit ausreichend klein“ sei. Vor Beginn der Saison 2023/24 müsste man aber prüfen, ob es zu Verschlechterungen gekommen sei. Für ein weiteres Jahr sei der Weiterbetrieb unbedenklich, dann müsste man zusätzliche Maßnahmen betreiben. „Es ist fast unmöglich, die tatsächliche Lebensdauer vorherzusagen. Gewiss ist aber, dass die Sanierungsmaßnahmen meistens sehr viel teurer sind als ein Neubau“, so Seipelt.

Neue Sprungtürme und Wendeltreppe

Anschließend übernahm Chris Heidingsfelder von Hitzler Ingenieure und stellte die Sanierungsmaßnahmen vor. „Wir müssen das Dach runternehmen und das gilt sowohl für die Badehalle als auch für den Sprunghallenbereich. Dann wird es entsorgt und neu gebaut“, erklärte er. In diesem Zuge werde auch die Westfassade des Bades erneuert und ein wenig nach außen versetzt, sowie die Südfassade erneuert und in Glas ausgeführt. „Bei den Sprungtürmen haben wir Schäden und Korrosionsprobleme festgestellt – diese müssen also auch ausgetauscht werden“, so Heidingsfelder. Außerdem erhält der Verwaltungsbereich am Eingang eine neue Wendeltreppe und im Zuge der energetischen Sanierung müssten die Lüftungsgeräte ausgetauscht werden.

So soll das neue Hallenbad in Burghausen ab 2026 aussehen.

„Becken noch sehr gut in Schuss“

„Die Becken sind aber noch sehr gut in Schuss“, so Heidingsfelder. Aber die Wärmeversorgung müsse erneuert und die komplette Technik energiemäßig optimiert werden. Bezüglich des Daches stellte er zwei Variationen vor: Ein Flachdach und ein leicht geneigtes Dach, für das sich der Stadtrat am Ende entschied. Die Konstruktion mit Holzbindern habe sich sehr gut bewährt, so der Architekt Krautloher. Nachdem sich die Stadträte Schwemmbauer (AFD) und Strebel (Grüne) bezüglich der fünfzigjährigen Lebensdauer äußerten und diese als zu gering ansahen, fragte Schwemmbauer, wie viel es koste, den Bau auf eine Lebensdauer von 100 Jahren auszurichten. Der Architekt antwortete, dass man angesichts der extremen Wetterphänomene nicht mehr sagen könne, was komme. „100 Jahre Gewährleistung kann keiner geben“, so Krautloher. „Auch neue Vorschriften erschlagen uns in immer dichterer Folge.“

Auf Erweiterung der Gastro muss verzichtet werden

Bezüglich der Gastronomie beschloss man eine Ertüchtigung des Jugendraums. Dies war die eindeutig kostengünstigere Lösung als eine Vergrößerung der Küche und des Sitzplatzbereichs etc., welche am Ende 3,5 Millionen Euro mehr gekostet hätte. Dennoch wollte man sich mögliche Erweiterungen in der Zukunft nicht „verbauen“ und beschloss für ein mögliches Lehrschwimmbecken die Stützen der Südfassaden herauszunehmen, und diese statisch zu ertüchtigen. Mit 45.000 Euro halten sich die Kosten hierfür in einem überschaubaren Rahmen. Bezüglich der energetischen Maßnahmen müsse auch die thermische Hülle des Schwimmbades müsse verbessert werden, so Heidingsfelder. Wegen der Preissteigerungen im Strombereich seien außerdem PV-Anlagen auf dem neuen Dach und der Tennishalle zu überlegen. Diese könnte dann den Energieverbrauch komplett abdecken und die Kosten stark reduzieren.

Personal behalten ist oberstes Ziel

Um weitere Energiekosten einzusparen, wurde eine Abdeckung für das Solebecken vorgeschlagen. Investition: 130.000 Euro Netto. An Förderkosten für den Bau insgesamt seien laut Heidingsfelder insgesamt 2,6 Millionen Euro möglich. Abschließend kam noch Stefan Sajdak, Leiter der Bäder Burghausen an die Reihe. Während der Schließung des Hallenbades wolle man die Sauna geöffnet lassen, um so die Mitarbeiter weiter beschäftigen zu können, so Sajdak. Das Personal zu behalten, sei angesichts des Fachkräftemangels oberstes Ziel. Die Schwimmmeister könnten zeitweise an den Kassen eingesetzt werden und Überstunden abbauen, sowie in den Wintermonaten Urlaub nehmen. In keinem Fall wolle man das Personal verleihen.

Der Beschluss des Stadtrats bezüglich der Maßnahmen, dem Energiekonzept, der geneigten Dachvariante und der Ertüchtigung des Jugendraums wurden fiel einstimmig.

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