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Erste Maßnahmen auf künftiger Fahrradstraße

Mörderische Blumentöpfe? Burghauser Anwohner: Fahrradstraße ja – aber Sicherheit muss sein!

Überraschung hinter dem Kübel: Bei der Ausfahrt aus einem Grundstück an der Marienberger Straße muss aktuell Vorsicht walten.
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Überraschung hinter dem Kübel: Bei der Ausfahrt aus einem Grundstück an der Marienberger Straße muss aktuell Vorsicht walten.

Seit Ende April hat die Stadt Burghausen die Lindacher und Marienbergerstraße mit überdimensionalen Blumentöpfen ausgestattet. Laut Anwohnern eine gefährliche Überraschung.

Burghausen – Die Idee dahinter erscheint durchaus gut, denn Radfahrer sollen auf Burghausens erster Fahrradstraße künftig Vorfahrt haben. Bereits 2021 war die Idee schon vorgestellt worden: Vom Motorikpark bis zum Hallenbad soll die Fahrradstraße künftig quer durch die ganze Stadt reichen und das Fahrradfahren in Burghausen sicherer machen. Weil die Einrichtung aber eine schwierige Umbaumaßnahme darstelle, müsse man eine Art „Popup-Fahrradstraße“ ausprobieren, so der Burghauser Bürgermeister Florian Schneider.

Überraschung wartet hinter dem Kübel

Als erste Maßnahme wurden Ende April 20 große Tröge mit Buchsbäumen von der Kreuzung Haydnstraße bis zur Mozartstraße aufgestellt. Sie sollen die Fahrbahn verschmälern und als Hindernis den Verkehr verlangsamen, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Sinn der Maßnahme ist es, mehr Sicherheit für Radler zu schaffen, doch die Burghauser sehen das anders. In den sozialen Medien heißt es da: „Bin ja gespannt, wann der erste Trog umgefahren wird“, und: „Merklich langsamer fährt niemand.“ Außerdem: „Hinter den Kübeln vortretende Kinder sorgen für einen gewissen Überraschungseffekt und erhöhen die Spannung.“

Je nach Winkel und Geschwindigkeit sind die Kübel ein gutes Versteck für Überraschungen.

Auto fahren teils schneller um Hindernisse

Eine Anwohnerin äußert sich positiv zu der Maßnahme, während andere die „hässlichen Tröge“ einfach nicht schön finden. Dass wegen häufiger Unfälle etwas passieren muss, ist aber vielen klar. Doch eine Fahrradstraße stelle keinen Sicherheitsgewinn dar. Ein Anwohner schreibt sogar, dass seit der Aufstellung der Tröge teils noch schneller gefahren wird, um vor dem Gegenverkehr rasch an den Hindernissen vorbeizukommen. Angesichts der anliegenden Grundschule könnte dies zu durchaus gefährlichen Situationen führen. Auch die Ausfahrt aus den Grundstücken der Anwohner ist durch die Kübel „herausfordernder“ geworden. So sagt manch einer, dass es sinnvoller wäre, öfter die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Es wird vorgeschlagen, dass die Stadt ab und an die Geschwindigkeit dort kontrollieren könne. Bloß weil das Projekt Mittel aus einem bundesweiten Förderprogramm erhielte, müsse es noch lange nicht umgesetzt werden.

Beschluss mit fünf Gegenstimmen

Auch einige Burghauser Stadträte können der Fahrradstraße nicht viel abgewinnen. Vor allem, wenn es um die Kostenfrage geht, schüttelt so manch einer den Kopf. Nach aktuellen Schätzungen soll sich der Umbau auf 333.000 Euro ohne Neben- und Entsorgungskosten belaufen. Dazu kommen an die 165.000 Euro Fördermittel. Trotz einiger Einwände bei der jüngsten Stadtratssitzung wurde am Ende mit fünf Gegenstimmen beschlossen, die technische Planung bis zur Ausschreibung fortzuführen. Ab Mitte Mai soll dann seitens der Stadt Burghausen die Ausschreibung starten. Erst ab Mitte August wird mit dem Baubeginn gerechnet, und ab Mitte Oktober soll fertiggestellt werden.

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