Mann von Baggerteil erschlagen
Arbeiter (†57) stammte aus Polen: Untersuchungen zu Arbeitsunfall bei Wacker dauern an
Nachdem sich am Dienstag (19. März) ein tödlicher Arbeitsunfall auf dem Werksgelände der Wacker Chemie in Burghausen ereignet hat, herrscht weiterhin tiefe Trauer und Betroffenheit bei der Belegschaft. Die Untersuchungen laufen weiter auf Hochtouren – die Obduktionsergebnisse sind bereits vorhanden.
Burghausen – Es war schon am frühen Vormittag, als der Rettungsdienst am Dienstag (19. März) in den Nordwesten des Wacker-Werks gerufen wurde. Gegen 7.15 Uhr hatte sich auf einer Baustelle ein Unfall ereignet, bei dem der 57-jährige Arbeiter einer externen Baufirma getötet wurde. Er war von einem Baggermeißel getroffen worden – schweres Gerät, das sich während des Einsatzes vom Bagger gelöst hatte.
Der Arbeiter, ein gebürtiger Pole mit Wohnsitz in Regenstauf, war wohl dabei, eine Asphaltdecke abzutragen, als er von dem Hydraulikhammer erschlagen wurde. Er verstarb noch vor Ort. Inzwischen belegen auch die Obduktionsergebnisse, dass der Mann womöglich sofort an den massiven Verletzungen verstarb – für ihn kam jede Hilfe zu spät. Laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd war es „kein ‚schöner‘ Unfall“. Sowohl der Baggerführer (54) als auch zwei Kollegen des Verstorbenen erhielten psychologische Unterstützung durch den Wacker-Gesundheitsdienst.
Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz werden überprüft
Gegen den 54-jährigen Baggerführer aus Thüringen wurden wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung bereits Ermittlungen aufgenommen. Dieses Vorgehen sei üblich – und laufe ähnlich wie bei Verkehrsunfällen, so der Sprecher des Präsidiums. Die Staatsanwaltschaft Traunstein habe inzwischen einen Gutachter eingeschaltet, der die Kriminalpolizei Mühldorf bei der Rekonstruktion des Unfallhergangs unterstützen soll. Auch die Arbeitssicherheit und die Einhaltung von Arbeitsschutzbedingungen werden überprüft.
Ob und welche Folgen der Arbeitsunfall auf das Sicherheitskonzept von Wacker hat, ist noch nicht abzusehen: „Detaillierte Rückschlüsse können wir erst ziehen, wenn die Frage der Unfallursache eindeutig geklärt ist. Generell hat das Thema Sicherheit am WACKER-Standort Burghausen höchste Priorität. Dies geht nicht nur mit regelmäßigen und umfangreichen Schulungsmaßnahmen für die Belegschaft einher, sondern auch mit einem ausgeprägten Schutzkonzept und klaren Sicherheitsregeln“, so ein Unternehmenssprecher.
Das Unternehmen bekundet im Namen der Belegschaft tiefe Trauer und Betroffenheit: „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten vor allem der Familie und den Kollegen des getöteten Partnerfirmenmitarbeiters.“