Ein „sehr hoher Aufwand“
3G-Kontrollen im Betrieb: So klappt es bei Wacker in Burghausen und Bergader Waging
Geimpft? Getestet? Genesen? Gut eine Woche ist es nun her, dass Beschäftigte auch am Arbeitsplatz mit Corona-Kontrollen konfrontiert sind. Wir haben uns bei Wacker Burghausen und Bergader Waging erkundigt, welcher Aufwand dahinter steckt und wie es klappt.
Burghausen/Waging - Jeden Tag aufs neue wieder ein frischer, negativer Test, sonst bleibt das Werkstor verschlossen: Seit 24. November sind ungeimpfte oder nicht-genesene Beschäftigte bundesweit auch am Arbeitsplatz mit Corona-Kontrollen konfrontiert. Von einem „hohen logistischen Aufwand“ für Arbeiter und Unternehmen spricht Julia Sailer, Sprecherin der Molkerei Bergader in Waging, gegenüber chiemgau24.de. Auch wenn einzelne Mitarbeiter anfangs noch an ihre Testpflicht erinnert werden mussten, sei die 3G-Regel schnell umgesetzt worden und auch auf die Unterstützung der Belegschaft könne man zählen. 500 Mitarbeiter hat Bergader in Waging, am Standort Bad Aibling sind es 190.
3G am Arbeitsplatz: So kontrollieren Wacker und Bergader
Entweder man kommt mit zertifiziertem Test schon am Arbeitsplatz an oder man lässt sich an Ort und Stelle aufs Coronavirus testen. Ein Betrieb in der Größe von Bergader schafft es noch, die Tests selbst zu stemmen. „Wir haben eigene Räume für die Tests eingerichtet und drei Mitarbeiter nur für die Durchführung und Kontrolle des Tests abgestellt“, so Sailer. Die Mehrheit der Mitarbeiter, die auf einen Test angewiesen sind, nutze die hausinternen Möglichkeiten. Der Chemiekonzern Wacker ist dagegen eine andere Hausnummer: „Bei rund 8000 Beschäftigten in Burghausen bringen Umstellungen, wie sie die 3G-Vorgaben zur Folge haben, immer eine gewisse Gewöhnungsphase mit sich. Insgesamt aber hat sich die bisherige Praxis bewährt“, teilt Unternehmenssprecher Christoph Kleiner innsalzach24.de mit.
Bei Wacker wurde eigens eine Teststation von einem externen Dienstleister in Betrieb genommen. Aber auch Selbsttests werden vom Betrieb kostenlos zur Verfügung gestellt, die von den Angestellten unter Aufsicht des Vorgesetzten durchgeführt werden können. Klar ist aber auch: „Mitarbeiter und Vorgesetzte sind angehalten, das Testen so zu organisieren, dass die Arbeitszeit dadurch nicht verkürzt wird“, so der Wacker-Sprecher. Wo groß der Anteil der Ungeimpften an der Belegschaft ist, teilen uns beide Unternehmen jedoch nicht mit. Bei Bergader würden die Geimpften und Genesenen aber „einen Großteil“ ausmachen.
3G wird „den Schutz in Summe erhöhen“
Trotz des insgesamt „sehr hohen Aufwandes“ begrüße Bergader die 3G-Regel am Arbeitsplatz, „da bundeseinheitlich klare Regeln geschaffen wurden, die den Schutz in Summe erhöhen“. Schon zu Beginn der Pandemie habe man einen Corona-Krisenstab in Waging einberufen, der sich mindestens einmal wöchentlich trifft und die hauseigenen Corona-Maßnahmen überprüft, so Bergader-Pressesprecherin Julia Sailer. Dort wo es geht, je nach Betriebsbereich, sei die Nachfrage nach Homeoffice seit der Pandemie gestiegen und werde, sowohl bei Wacker als auch bei Bergader, verstärkt genutzt.
Also alles in Ordnung? „Eine Abwicklung über offizielle Teststationen und digitalen Schnittstellen wäre wünschenswert“, heißt es von der Waginger Käserei. „Es hätte für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und stark betroffene Branchen weitere Vorteile, zum Beispiel in Bezug auf die Gültigkeit der Tests auch im öffentlichen Leben, den Datenschutz und einheitliche Standards in der Umsetzung.“
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