Er ist einer von 13 bayerischen Datenspürhunden
Giorgio’s Leben als IT-Experte: Trüffelhund auf der Suche nach Datenträgern
Er hat braune Locken und Honig-Augen, doch „Giorgio“ ist nicht nur hübsch – er ist auch noch clever! Als IT-Spezialist ist er rund um die Uhr einsatzbereit – vorrangig für den Schutz von Kindern. Wenn da nicht die Leserherzen schneller schlagen? Aber es gibt noch mehr über Giorgio‘s Leben zu berichten:
Landkreis Rosenheim – Giorgio hat so manchem von uns was voraus: Nicht nur, dass er sehr sportlich und hoch motiviert ist – er hat auch noch ständig gute Laune. Seine Wohnung teilt er mit einem pensionierten Kollegen, und dann ist da noch Richard und seine Familie. Die möchte Giorgio auf keinen Fall missen – vor allem, weil Richard immer so spannende Sachen mit ihm macht: Nämlich dann, wenn der Polizeihauptkommissar ihn mit auf die Jagd nach Beweismitteln nimmt.
Giorgio ist der Typ fürs Feine
„Giorgio“ ist von Natur aus Schnüffler: Er ist ein Lagotto Romagnolo, ein italienischer Trüffelhund also. Seine Linie an Vorfahren geht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Sie stammen aus Norditalien. Es liegt in Giorgio‘s Genen, dass er versteckte Dinge erschnüffeln kann, und deswegen ist er auch wie geschaffen für seinen Job. Die meisten seiner Kollegen sind da ganz anderer Natur: belgische oder deutsche Schäferhunde. Aber sie sind Schutzhunde und arbeiten in ganz anderen Abteilungen als der Exil-Italiener. Giorgio ist IT-Experte, und muss weit nicht so zäh und belastbar sein, wie die Schutzhunde. Er ist eher der Typ fürs Feine – genau wie sein Kollege „Dimi“ aus Waldmünchen und der Working Cocker „Chip“. Chip musste er kürzlich nach München, um einen Fototermin mit dem bayerischen Innenminister wahrzunehmen – aber darum ist ihm Giorgio weiß Gott nicht neidisch.
USB-Sticks und Nano-SIM-Karten
Als Giorgio vier Monate alt war, lernte er seinen Richard kennen – und Apollo, seinen pensionierten Kollegen. Der ist auch Schäferhund und hat schon ziemlich viele Jahre im Rauschgiftdezernat auf dem Buckel. Deswegen hat er jetzt auch nicht mehr so viel Lust, herumzuschnüffeln. Apollo ist einfach nur glücklich, dass er seine Rente in Ruhe bei Richard und der Familie verbringen darf. Wenn Giorgio wegen seiner Karriere mal im Rampenlicht steht, kann Apollo gelassen gähnen. Giorgio arbeitet außerdem in einer Abteilung, die so gar nicht nach Apollos Geschmack ist: Cybercrime und Kinderpornografie. Er muss als Datenspürhund Dinge wie USB-Sticks und Nano-SIM-Karten suchen. Eine Heidenarbeit ist das, und nichts für Jungs, die mal Crystal Meth erschnuppern mussten.
Bayernweit nur 13 Spezialisten wie Giorgio
Und es ist wahr: Giorgio‘s Job ist ein anstrengender. Wenn er etwas aufspüren soll, muss er alle zehn Minuten Pausen machen – sonst riecht einfach alles gleich. Es hat auch eine Weile gedauert, bis Giorgio die Datenträger überhaupt aufspüren konnte. Nur 13 Spezialisten seiner Sorte gibt es in ganz Bayern – und einige Jungspunde befinden sich noch in der Ausbildung. Die findet übrigens an der Zentralen Diensthundeschule der Bayerischen Polizei in Herzogau statt, und auch Giorgio‘s Hundsführer muss dort regelmäßig Neues lernen. Mit zwei Jahren war Giorgio übrigens schon fertig mit seiner Ausbildung und gänzlich einsatzbereit – das muss ihm erst mal jemand nachmachen! Jetzt muss er bloß noch regelmäßig seine Einsatztauglichkeit beweisen. Und hat Giorgio mal die Nase voll von Datenträgern, dann denkt er vielleicht an die Jobs seiner Kollegen, die Sprengstoff oder Leichen aufspüren. Vielleicht ist er dann froh, ein IT-Experte zu sein.
