Drei Nachbarkommunen bilden neuen Schwerpunkt
Nur noch eine „Corona-freie“ Altöttinger Gemeinde - und die grenzt direkt an den neuen „Hotspot“
Fast viermal so viele Corona-Fälle wie noch vor einem Monat meldet jetzt der Landkreis Altötting. Nur noch eine Kommune scheint frei vom Virus - doch sie grenzt ausgerechnet an drei Nachbargemeinden, die den neuen „Hotspot“ im Landkreis darstellen.
Landkreis Altötting - Von 250 Corona-Infizierten weiß das Gesundheitsamt am Mittwoch (15. September) - die Zahl der „aktiven“ Fälle steigt stetig und ist fast viermal so hoch wie noch vor einem Monat, als es nur 63 Fälle waren. „Corona-freie“ Kommunen gab es im Laufe der vergangenen Wochen immer weniger, inzwischen ist nur noch eine übrig geblieben: Halsbach. Doch ausgerechnet Halsbachs Nachbargemeinden bilden jetzt den neuen „Hotspot“ im Landkreis Altötting.
Aktuelle Corona-Analyse für den Landkreis Altötting
In Feichten, Tyrlaching und Kirchweidach ist die Zahl der „aktiven“ Corona-Fälle im Vergleich zur Vorwoche sprunghaft angestiegen. Die drei Kommunen im Süden des Landkreises führen damit auf einen Schlag die Rangliste jener Orte an, die im Verhältnis zur Einwohnerzahl am stärksten mit dem Virus belastet sind. In Feichten sind es jetzt 1,12 Prozent der Bevölkerung, 14 Fälle werden von dort vermeldet. Die acht Fälle in Tyrlaching machen dort 0,77 Prozent der Menschen aus und in Kirchweidach gelten 0,57 Prozent als coronainfiziert (15 Fälle). Zum Vergleich: Im Landkreis-Schnitt sind es nur 0,22 Prozent.
Bei den absoluten Zahlen haben die größeren Orte des Landkreises naturgemäß die Nase vorn: Altötting mit 50 vor Burghausen mit 38 und Töging mit 28 Fällen. Burghausen ist - neben Burgkirchen - aber ein positives Beispiel dieser Woche. In Burghausen konnte die Zahl der Corona-Fälle um 18 gedrückt werden, in Burgkirchen sind es mit sieben nicht mal halb so viele als noch vor einer Woche. Nur ein Corona-Infizierter wird aus Stammham vermeldet und eben das „Corona-freie“ Halsbach, das jetzt schon seit vier Wochen einen Nuller vorweisen kann.
In Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung sind laut Robert-Koch-Institut insgesamt 212 Todesfälle im Landkreis zu beklagen. Zehn Covid-19-Patienten aus dem Landkreis Altötting sind derzeit in einem Krankenhaus untergebracht, zwei von ihnen müssen auf einer Intensivstation behandelt werden. Betrachtet man die Neuinfektionen des gestrigen Dienstags, sind unter den 34 Fällen nur zwei Reiserückkehrer.
Die Fallzahl in einer Kommune lässt aber keine generellen Rückschlüsse auf die Ansteckungsgefahr vor Ort zu. Denn die Zahl sagt nichts darüber aus, wo sich eine Person mit dem Virus infiziert hat - ob im Gemeindegebiet oder nicht. Zudem sagen die Zahlen nichts über den Zusammenhang einer Ansteckung aus, also ob sich mehrere Personen beispielsweise unabhängig voneinander infiziert haben oder ob sich mehrere Personen innerhalb einer Familie infiziert haben.
xe
Rubriklistenbild: © Matthias Schrader

