*Mit Abstimmung* Landratsamt, Straßenbauamt und Polizei zu Vorschlag aus SPD-Fraktion
Tempo 60 auf St2108 bei Neuötting ausweiten? Das sagen die Behörden
Angesichts eines Unfalls am Mittwoch der vergangenen Woche und weiterer Unfälle der letzten Jahre, regte SPD-Fraktionssprecher Jürgen Gastel am Rande der jüngsten Sitzung des Stadtrats von Neuötting an, das Tempolimit von 60 km/h auf der St2108 in Richtung stadtauswärts vorzuverlegen. innsalzach24.de hat sich bei den zuständigen Behörden dazu erkundigt.
Neuötting - „Könnte man das Tempolimit von 60 km/h auf der St2108 in Richtung stadtauswärts vorverlegen? Das ist eine prädestinierte Querungsstelle und die Sicherheit für Radfahrer würde erheblich verbessert werden. Erst am Mittwoch hat es dort wieder einen Unfall gegeben“, erkundigte sich SPD-Fraktionssprecher Jürgen Gastel am Rande der jüngsten Sitzung des Stadtrats von Neuötting. Erster Bürgermeister Peter Haugeneder (SPD) versprach, das Anliegen an die zuständige Straßenverkehrsbehörde beim Landratsamt Altötting weiterzureichen.
Tempo 60 auf St2108 bei Neuötting ausweiten? Landratsamt, Straßenbauamt und Polizei beziehen Stellung zu Vorschlag
Am 8. September, gegen 13 Uhr, hatte sich auf der St2108 ein schwerer Unfall ereignet, bei dem eine E-Bikerin schwer verletzt wurde. Laut dem Polizeibericht fuhr sie, aus dem Ortsteil Auffang von Altötting kommend, nach links in die St2108 ein und wollte vermutlich auf den anliegenden Radweg fahren. Als sie die Straßenseite wechselte, kam es jedoch zu einem Zusammenstoß mit dem Auto einer 53-jährigen Fahrerin, die von Emmerting in Richtung Neuötting unterwegs und vorfahrtsberichtigt war. Hierbei stürzte die Radfahrerin und wurde schwer verletzt in das Krankenhaus Altötting verbracht. Die Autofahrerin blieb dabei unverletzt. Am Fahrzeug der 53-Jährigen entstand ein leichter Sachschaden.
Dipl.-Ing. Peter Maltan, Baudirektor am Staatlichen Bauamt Traunstein verweist auf eine Unfallauswertung der vergangenen dreieinhalb Jahre. „Nach den uns vorliegenden Unterlagen ereigneten sich im Zuge der St 2108 im Zeitraum vom 01. Januar 2018 bis 31. Juli 2021 zwischen dem Beginn der St2108 bei Neuötting bis Höhe Auffang insgesamt vier Unfälle, davon drei Unfälle mit Leichtverletzten und ein Unfall mit Sachschaden.“ Nach den amtlichen Kriterien liege somit im Bereich dieses Streckenabschnittes kein Unfallschwerpunkt vor. Dem stimmt, auf Nachfrage von innsalzach24.de, auch Jürgen Neumerkel, Sachbearbeiter für Verkehr bei der Polizeiinspektion Altötting zu.
„Die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h auf der St2108 im Bereich der Rampen zur St2550 rührt offensichtlich aus der Zeit der Errichtung der Rampen Ende der 1990er Jahre her. Unterlagen dazu sind am Landratsamt nicht mehr vorhanden“, berichtet wiederum Dr. Robert Müller, Pressesprecher des Landratsamts Altötting gegenüber innsalzach24.de. „Aufgrund des unauffälligen Unfallgeschehens und der guten Sichtverhältnisse an der Querung bei Auffang wird nach vorläufiger Beurteilung des Sachverhaltes zunächst keine Notwendigkeit gesehen, weitere straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen zu ergreifen.“
hs
