Ein zweigeschossiger Holzbau mit Außenbereich
Nachhaltiger Kita-Neubau in Neuötting soll maximal 8,6 Millionen Euro kosten
Der Stadtrat hat auf seiner Maisitzung einstimmig Pläne für eine neue KiTa gebilligt. Erste Informationen über den möglichen Neubau einer neuen KiTa gabs im Februar, als sich Neuöttinger Institutionen bereits um die Trägerschaft bewarben. Auf der Sitzung am Donnerstag wurden nun die mit den Architekten und Landschaftsbauern bereits im Vorfeld abgestimmten Pläne vorgestellt: ein zweigeschossiger Holzbau ohne Keller, mit großem Außenbereich.
Neuötting – Der Entwurf für das neue KiTa-Gebäude ist in den letzten Monaten in einem Altöttinger Planungsbüro entstanden. Wie bei der Vorstellung der Pläne klar wurde, geschah dies in enger Abstimmung mit den Entscheidungsträgern: „Es hat da mehrere Jour fixe gegeben!“, betonte Bürgermeister Peter Haugeneder. Erfreulich sei, so das Stadtoberhaupt, dass in Zusammenarbeit mit den Fraktionsvertretern die Einsparpotentiale genutzt worden seien und man so die Gesamtkosten auf 8,6 Millionen Euro drücken konnte. Zunächst stand eine Summe von neun Millionen Euro im Raum. Noch nicht bekannt ist derzeit, wie viel Fördergelder der Freistaat für das Projekt bereitstellen wird.
Dem vom Architekten Achim Kammerer vorgestellten Plan zufolge wird das Gebäude am Faltermaierweg in Ost-West-Richtung erbaut. Das Erdgeschoss, in dem die Krippe ihren Platz haben wird, ist im Eingangsbereich zurückgesetzt, sodass der Bereich praktisch überdacht ist. Ebenso sollen durch weitläufige Balkone auf der Süd- und Westseite wettergeschützte Freiflächen entstehen. Durch das Gebäude zieht sich ein Gang als Sichtachse, der allerdings mehrfach durch Türen unterteilt ist. Zunächst betritt man einen Windfang, an den ein separater Raum zum Abstellen von Kinderwägen anschließt.
Auch das nördlich gelegene Büro der KiTa-Leitung kann diese Räume einsehen. Durch eine weitere Türe gelangt man dann in einen rund 120 Quadratmeter messenden Raum, der sowohl als Warteraum für die Eltern, als auch als Speiseraum dienen wird. „Der Raum ist aber auch als Spielflur verwendbar“, erklärte der Planer. Während auf der Nordseite die Technikräume für die Fernwärme und den Aufzug sowie die beiden Schlafräume für die Krippe untergebracht sind, befinden sich die beiden Gruppenräume samt Neben- und Sanitärräumen auf der fast voll verglasten Südseite. Ebenso die große Küche für Krippe und Kindergarten.
Gruppenräume, Spielgalerie und Therapieraum
Im Obergeschoss gibt es vier Gruppenräume für den Kindergarten und eine Spielgalerie. Darüber hinaus verfügt auch das Obergeschoss über eine Teeküche sowie Sanitär- und große Lagerbereiche für Spielgeräte. „Hinzu kommt ein Therapieraum, da es sich ja um eine Inklusions-KiTa handelt“, so Achim Kammerer. Im Brandfall können die Kinder aus dem Obergeschoss über zwei Außentreppen flüchten, die zudem Sonnenschutz für das Gebäude bieten. In Verbindung mit der Sonnenschutzverglasung sind somit keine elektrischen Rollos notwendig. Spezieller Wunsch des Stadtrates seien Achim Kammerer zufolge auch die fünf Satteldächer und die Holzbauweise gewesen: „Eine Hauptstützwand werden wir allerdings mit Lehm verputzen. Das ist gut für die Raumluft und die Atmosphäre!“, schränkte der Architekt ein.
Der große Außenbereich wird durch das Gebäude in einen Nord- und einen Südgarten geteilt. Nördlich des Gebäudes wird es eine kreisrunde Naturbühne und ein Freiluftatelier sowie eine Gerätehütte geben, erklärte Susanne Estermaier von einem mit der Außenplanung befassten Landschaftsarchitekturbüro aus Töging. Da der Bereich auch eine Zufahrt respektive einen Zugang vom Faltermaierweg bekommt, eigne er sich auch gut für Elternveranstaltungen, so die Landschaftsarchitektin. Südlich des neuen KiTa-Gebäudes gibt es eine Dreiteilung in Kindergarten-, Krippen- und Essbereich. Besonders erfreut war die Planerin darüber, dass der Baumbestand mehrheitlich erhalten bleibt: nur 16 der 35 Bäume auf dem Grundstück müssen gefällt werden. Zusätzlich sollen rund 40 neue Bäume gepflanzt werden.
Während im Krippenbereich eine Terrasse mit Sandkasten, Rutsche, Spielhaus, Schaukel und ein Fühlpfad mit Weidenlaube angedacht sind, wird im Kindergartenteil eine große Spielwiese von einer Ringbahn eingefasst. Dort wird es aber auch noch ein Freiluftatelier, ein Klettergerüst sowie eine Terrasse mit Sandkasten, Spielturm und Rutsche geben. Dazwischen befindet sich eine große Sonnenterrasse, auf der die Kinder bei gutem Wetter essen können. In dem Bereich befindet sich auch ein Naschgarten, in dem fleißig gegärtnert und gelernt werden soll. „Das wird ein wunderbares Gebäude, auf das wir stolz sein können!“, zeigte sich Martin Ober von den Grünen überzeugt. Auch Fraktionssprecher Jürgen Gastel von der SPD erklärte, dass man hier einen guten Kompromiss gefunden habe, „der für die nächsten 50 Jahre reicht“.
pbj
