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Betrunkener begeht Fahrerflucht

Strumpfsockig zu Hilfe geeilt: Krebskranke Neuöttingerin rettet überfahrenen Fußgänger

Der Rettungsdienst kam innerhalb von nur fünf Minuten.
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Der Rettungsdienst kam innerhalb von nur fünf Minuten.

Sonntagnacht (19. November) wurde am Stadtplatz Neuötting ein Fußgänger (42) von einem betrunkenen Autofahrer (49) überfahren. Der Fußgänger hatte Glück im Unglück, denn seine Ersthelferin war bereits unterwegs und rief innerhalb von Sekunden den Rettungsdienst – sie selbst leidet an einer Krebserkrankung.

Neuötting – Es war schon kurz nach 23 Uhr als sie quietschende Reifen und einen dumpfen Aufprall hörte. Bianka T., eine Pflegehelferin, die direkt am Neuöttinger Stadtplatz wohnt, war zu dem Zeitpunkt bereits auf dem Weg. Durch das Geräusch aufgeschreckt, griff sie jedoch geistesgegenwärtig zum Handy und stürzte ans Fenster. Was sie auf dem Stadtplatz vor ihrem Wohnhaus sah, war so besorgniserregend, dass sie ohne Zögern und strumpfsockig loslief. Noch auf ihrem Weg aus dem 2. Stock ins Erdgeschoss setzte sie einen Notruf ab.

„Der Stadtplatz war wie leergefegt“

Auf dem Stadtplatz lag eine Person – über ihr ein Auto: „Der Mann war bis zur Schulter unter dem Fahrzeug. Das Auto befand sich mit der Motorhaube über ihm“, so die 46-jährige. Während die Anwohnerin das Treppenhaus hinablief, telefonierte sie bereits mit der Leitdienststelle. Als die Zeugin am Stadtplatz ankam, war das Auto bereits verschwunden. Bianka T. lief also zum „Patienten“, prüfte die Pflegehelferin sogleich dessen Vitalzeichen. „Ich habe ihn beruhigt und geschaut, ob er ansprechbar ist“, sagt sie.

Der Fußgänger war bäuchlings vor ihr gelegen – das Gesicht in einer Blutlache. „Er hat recht schlecht Luft bekommen“, so Bianka T. Sie habe weiter mit dem Mann gesprochen, der etwas nach Alkohol roch. Dann kam noch eine junge Frau hinzu: Auch sie hatte wohl einen Notruf abgesetzt. Eine dritte Dame brachte eine Decke für das Unfallopfer herbei und kümmerte sich dann um den Verkehr. „Der Stadtplatz war wie leergefegt“, erinnert sich die Zeugin. Nur drei Fahrzeuge hätten den Unfallort passiert – zwei Fahrer hätten ihre Hilfe angeboten, doch dann trafen schon der Rettungsdienst und die Polizei am Stadtplatz ein.

Nicht zum ersten Mal „Ersthelferin“

Bianka T., die selbst an einer Krebserkrankung leidet und sich aktuell deswegen im Krankenstand befindet, half noch dabei, das Unfallopfer auf die Trage zu legen. Nach der polizeilichen Vernehmung lud sie die beiden anderen Frauen noch auf einen Tee in ihre Wohnung ein. Bis etwa zwei Uhr sei man noch zusammengesessen und habe „über Gott und die Welt“ geredet. Die 46-Jährige sagt, es sei nicht das erste Mal, dass ihr so etwas passiert sei. Ihr fielen die Leute quasi „vor die Füße“. Besorgt fragte sie bei der Innsalzach24-Redaktion nach dem gesundheitlichen Zustand des Unfallopfers.

Laut einem Sachbearbeiter der Kriminalpolizei Mühldorf ist der 42-Jährige bereits auf dem Weg der Besserung. Der polnisch-deutsche Unfallfahrer wurde laut der Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd kurz nach dem Unfall mit seinem Auto in einer Tiefgarage angetroffen und vorläufig festgenommen. Beide Männer waren wohl alkoholisiert.

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