Landrat berichtet über weiteren Fahrplan
Biotonne auch im Kreis Altötting? - Das gibt es neues
Zuletzt war das Thema im September des vergangenen Jahres im Kreistag auf dem Tisch: Wird es eine Biotonne im Landkreis Altötting geben? Nun berichtete Landrat Erwin Schneider (CSU) auf Nachfrage von Grünen-Kreisrat Stefan Angstl über den weiteren Fahrplan.
Altötting - „Gibt es inzwischen für die Einführung der Biotonne im Landkreis einen Zeitplan?“, erkundigte sich Kreisrat Stefan Angstl (Grüne) am Rande der jüngsten Sitzung des Kreistags Altö tting. Er hatte das Thema im Gremium zuletzt bereits im September des vergangenen Jahres auf den Tisch gebracht. Seit Jahren wehrt sich Landrat Erwin Schneider (CSU) gegen die Einführung der Braunen Tonne und soll dies auch mit den Worten „Nur über meine Leiche“ kommentiert haben. Schon seit 2015 sind die Kommunen eigentlich verpflichtet Biomüll in einem eigens dafür ausgelegten System zu sammeln. Dr. Robert Müller, ein Sprecher des Landratsamtes in Altötting erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion jedoch: „Laut einem in Auftrag gegebenen Gutachten werden bereits 85 Prozent der Bioabfälle im Landkreis über Grüngutentsorgung und Hauskompostierung nachhaltig verwertet. Im Restmüll befinden sich somit pro Person und Jahr lediglich acht Kilo an Küchenabfällen.“
Biotonne auch im Kreis Altötting? - Landrat Schneider berichtet über neuen Fahrplan
Es würde also weder ökologisch noch ökonomisch Sinn ergeben, eine Biotonne einzuführen, so der Sprecher der Kreisverwaltung auf unsere Nachfrage weiter. Außerdem würden die Müllgebühren für Bürger sich mit der Einführung einer Biotonne annähernd verdoppeln. Die gleichen Argumente wurden seit dem Jahr 2015 vorgebracht und führten dazu, dass der Kreistag beschloss, die Biotonne nicht einzuführen. Bis die Regierung von Oberbayern den Kreistagsbeschluss für rechtswidrig erklärte und dessen Zurücknahme forderte. Dagegen klagte wiederum der Landkreis, weshalb Ende 2019 am Verwaltungsgericht München verhandelt wurde. Der Landkreis Altötting, vertreten von Landrat Erwin Schneider, verlor. Während der Pandemie wurde es dann zuletzt still um das Thema, bis es nun im Herbst des vergangenen Jahres wieder zur Sprache gebracht wurde.
„Tatsächlich gibt es aktuell Neuigkeiten“, berichtete Landrat Erwin Schneider nun den anwesenden Kreisräten. „Im Rahmen der Besprechungen mit der Regierung von Oberbayern zum Thema des geplanten Windrads haben wir auch dieses Thema behandelt und uns auf einen Fahrplan verständigt. Wir haben zugesagt, es zu gegebener Zeit in den Umweltausschuss und dann den Kreistag zu bringen. Ab dem 1. Januar 2024 wird es außerdem Sammelstellen für Haushalts-Biomüll an den sechs großen Wertstoffhöfen im Landkreis geben. Nach einem halben Jahr werden wir dann evaluieren, wie diese angenommen wurden.“
hs