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„Wir müssen die Stimmung weiter umdrehen“

Wald oder Windpark im Altöttinger Forst? Bund Naturschutz: „Es ist ein Spagat für uns“

Pressetermin des Bund Naturschutz zum Windpark Altötting
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Beim Pressetermin zum Windpark am Donnerstag in Altötting, von links: Annemarie Räder (BN-Regionalreferentin), Gerhard Merches (1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Altötting), Richard Mergner (Landesvorsitzender des BN), Michael Remy (Klima- und Energiereferent des BN) und Gunter Eder (1. Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Altötting).

40 Windräder sollen das Chemiedreieck künftig mit Energie versorgen: bis zu 16 Hektar Platz würde dafür im Altöttinger Forst gebraucht. Wald oder Windkraft? Vor dieser Frage steht auch der Bund Naturschutz - doch die Energiewende habe Vorrang.

Altötting - Ein grüner, lebendiger und tiefverwurzelter Baum ist es, der im Logo des Bund Naturschutz (BN) prangt - kein Wunder, dass auch Michael Remy zugibt: „Das Thema bringt uns in die Bredouille.“ Im Staatsforst zwischen Altötting und Haiming sind 40 Windräder geplant. Die Eingriffe in den Wald werden dementsprechend massiv sein: 2000 bis 4000 Quadratmeter müssen für ein einziges Windrad freigemacht werden. Und trotzdem sagt auch der BN-Klima- und Energiereferent Remy beim Ortstermin am Donnerstag (30. März) in Altötting: „Wir gehen den Spagat mit.“

Bund Naturschutz: Ja zum Windpark Altötting - aber es braucht „Leitplanken“

Es wird Verluste geben, aber die muss man in Kauf nehmen“, so auch Richard Mergner, Landesvorsitzender des Bund Naturschutz. Das größte Onshore-Windprojekt Deutschlands hat damit auch den offiziellen Segen des BN, der allein in Bayern rund 250.000 Mitglieder hinter sich weiß. Schon vor einem Dreivierteljahr habe ihn vom Wacker-Chemie-Vorstand Christian Hartel persönlich die Bitte erreicht, man möge das Windkraftprojekt unterstützen, berichtet Mergner. Auch der Bund Naturschutz sieht die Windkraft als Zugpferd der Energiewende.

Akteure des BN mit den bayerischen Staatsforsten bei einem potentiellen Standort im Altöttinger Forst (von links: Dr. Utschig, Bernd Fetter, Gerhard Merches, Richard Mergner, Annemarie Räder, Gunter Eder).

Der BN fordert aber Leitplanken: „Es darf dafür keine weitere Rodung des Bannwaldes durch Industrie und Gewerbe geben“, so Gerhard Merches von der Altöttinger Kreisgruppe. Und: natürlich sollten auch im Kreis Altötting noch mehr Windräder auf freier Fläche entstehen, um damit den Druck vom Wald zu nehmen. Die Flussläufe und Täler von Inn, Salzach und Alz seien für Windräder Tabu, um die Flugrouten der Vögel nicht zu kreuzen. Und Gunter Eder vom Landesbund für Vogelschutz erinnerte daran, dass inzwischen auch Kameras an Windrädern getestet wurden, die große Vögel erkennen und die Rotoren dann kurz zum Stillstand bringen könnten.

Rettung ganzer Populationen wichtiger als einzelner Tiere

Jeder Wald sei ein bedeutender Lebensraum für die verschiedensten Tiere und Pflanzen. „Aber die Rettung ganzer Populationen durch die Energiewende ist wichtiger, als der Schutz einzelner Tiere“, bringt es Gerhard Merches auf den Punkt. Beim Altöttinger Forst handle es sich aber teils um einen „bereits gut erschlossenen Wirtschaftswald“ der Staatsforsten, in dem Eingriffe leichter verkraftbar wären. Die Windräder sollten trotzdem möglichst eher am Waldrand gebaut werden, um Rodungen und Wegausbauten zu begrenzen.

Investitionsmöglichkeiten für die Bevölkerung schaffen

Zentral sei außerdem, die Bevölkerung zu überzeugen: „Wir müssen die Stimmung noch weiter umdrehen“, so Michael Remy. Die Kosten für ein einziges Windrad werden grob auf zehn Millionen Euro geschätzt. Am besten ließen sich die Menschen überzeugen, wenn man die Bürger in die lokale Windkraft investieren könnt

en: durch Zeichnung von Anteilen oder Genossenschaften. Die 19 Unternehmen des Chemiedreiecks befürworten die Pläne des Windparks. 0,5 Terawattstunden jährlich soll der Windpark an Energie erzeugen. In den kommenden Monaten wollen die Staatsforsten bereits den Vertrag mit einem Investor unterzeichnen. Dann folgen weitere Windmessungen und artenschutzrechtliche Gutachten.

xe

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