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Giganetz und Telekom im Wettbewerb

Telekommunikationsfirmen buhlen in Altötting um Glasfaserkunden

Plakate in Altötting
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Unzählige Plakate eines Internetanbieters werben seit Anfang der Woche in Altötting um Kunden, die sich für einen Glasfaseranschluss entscheiden.

In Altötting sind seit geraumer Zeit unzählige Werbeplakate von Glasfaseranbietern zu sehen. Neben der „Deutschen Giganetz“ konkurriert die „Deutsche Telekom“ um Endkunden. Die Tarife beider Anbieter unterscheiden sich nicht nur im Preis, sondern auch in den Bandbreiten.

Altötting – Seit Anfang der Woche stehen im Stadtgebiet von Altötting unzählige Werbeplakate eines Glasfaseranbieters. Die Telekom hat inzwischen mit eigenen Werbemaßnahmen gekontert. Die massiven Werbemaßnahmen der beiden Konkurrenten, die sämtliche Gebäude in der Wallfahrtsstadt nun gratis mit Glasfaser anschließen wollen, wurden in der gestrigen Stadtratssitzung (08. März) diskutiert, obwohl das Thema gar nicht auf der Tagesordnung stand.

Gleich zu Beginn der Stadtratssitzung gab Bürgermeister Stephan Antwerpen bekannt, dass man einem privaten Telekommunikationsanbieter Werbemaßnahmen genehmigt hat. „Da waren zunächst 1300 Plakate beantragt, wir haben das auf 500 reduziert“, teilte das weltliche Oberhaupt der Wallfahrtsstadt mit. Dennoch habe es infolge der vielen Plakate, die seit Wochenbeginn im Stadtgebiet aufgestellt sind, schon unzählige Anrufe von Bürgern in der Stadtverwaltung gegeben. Diese wollten wissen, was es mit der Plakatflut auf sich hat, zumal den Plakaten in der Folge noch Postwurfsendungen der „Deutschen Giganetz“ und teilweise auch der „Deutschen Telekom“ folgten.

Infoveranstaltung der „Deutschen Giganetz“ am 31. März

Stephan Antwerpen erklärte, dass die Stadt Altötting in der Angelegenheit zur Neutralität verpflichtet sei und er sich nicht vorstellen könne, eine zentrale Informationsveranstaltung für beiden Anbieter zu organisieren, wie es Umweltreferent Anton Dingl(FW) im Zuge dieser Bekanntgabe forderte. Laut Homepage der Deutschen Giganetz nimmt der Bürgermeister aber immerhin an einer Onlinekonferenz dieses Anbieters am 20. März um 18.30 Uhr teil. Auch findet am 31. März im Kultur- und Kongressforum eine Präsenzveranstaltung statt.

Stadtrat Wolfgang Erdmann(FW) griff das Thema später nochmal auf und schlug nochmals vor, dass die Stadt verunsicherte Bürger aufklären sollte: „Ich möchte eigentlich das Wort Drückerkolonne nicht in den Mund nehmen. Aber das war schon aufdringlich, als die in meiner Praxis aufgeschlagen sind und mehr oder weniger sofort eine Entscheidung über einen Anbieterwechsel von mir wollten!“, so der Physiotherapeut.

Laut Bürgermeister will die „Deutsche Giganetz“ ohne dass der Stadt Kosten entstehen, auch Außenbereiche, wie Raitenhart, zügig mit einem eigenen Glasfasernetz erschließen. Das Telekommunikationsunternehmen macht es aber wie andernorts auch zur Bedingung, dass etwa 40% aller Anschlussinhaber ihre Wechselabsicht mittels einem Vorvertrags bekunden. Stephan Antwerpen erinnerte daran, dass der bisherige Breitbandausbau von Altötting immer mit langwierigen Verfahren verbunden war, an deren Kosten die Kreisstadt, trotz hoher Förderbeträge, immer beteiligt war.

„Deutsche Telekom“ kontert mit eigenem Angebot

Zu weiteren Details, etwa zu Tarifen für die Endkunden, verwies das Stadtoberhaupt auf Nachfragen an die Anbieter. Sichtlich erfreut zeigte sich Stephan Antwerpen aber, dass durch den neuen Anbieter wieder Bewegung ins Thema Glasfaserausbau gekommen ist: „Offenbar engagiert sich jetzt auch die Deutsche Telekom wieder, von der wir schon lange nichts mehr gehört haben!“, so der Bürgermeister.

Denn auch der Marktführer wirbt auf Plakaten in Altötting nun damit, dass Glasfaseranschlüsse für die Hausbesitzer künftig kostenfrei sein sollen(siehe Foto). Genauere Details waren bei der Deutschen Telekom aber auf Nachfrage bisher nicht in Erfahrung zu bringen, da in der nächsten Filiale in Mühldorf nur der Anrufbeantworter ran ging. Sicher ist nur, dass die Telekom einige Neubaugebiete in Altötting schon mit Glasfasern erschlossen hat. Stadtrat David Pietzka von der Fraktion „Die Liste“ brachte mit Blick auf die für die Stadt kostenneutrale Erschließung von Außenbereichen wie Raitenhart sein Bedauern zum Ausdruck, dass man zur Neutralität verpflichte ist.

Auch die Deutsche Telekom hat inzwischen mit einem regionalisierten Plakat gekontert und wirbt damit, dass die Hausanschlüsse für die Eigentümer künftig kostenneutral sind. Bisher waren seitens des Anbieters aber keine genaueren Details zu den Planungen in Erfahrung zu bringen.

Ein erster Vergleich der Tarife beider Anbieter auf der Homepage ergab, dass sie sich nicht nur in den Preisen, sondern auch in den Bandbreiten unterscheiden, was die Vergleichbarkeit erschwert. Die Tarife des neuen Anbieters sind zwar tendenziell günstiger und sie werden laut Werbeversprechen auch nicht durch die Miete von Endgeräten versteckt verteuert. Bei der Telekom verursachen wiederum bei den Tarifen ab 250 Megabit auch Telefonate in die Mobilfunknetze innerhalb Deutschlands keine Zusatzkosten mehr und es gibt unzählige zusätzliche Buchungsoptionen, was sich bei der Deutschen Giganetz auf HD-Fernsehen beschränkt.

So muss sich letztlich doch jeder Anschlussinhaber mit den Details beschäftigen, um den für sich besten Anbieter zu finden. Auf Nachfrage bei der Stadt Altötting ist noch die Firma 1&1 zu erwähnen, die zwar kein eigenes Glasfasernetz bauen will, aber schon jetzt das Netz der Deutschen Telekom mit vermarktet.

pbj

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