Am Dienstagmorgen in Altötting
Das PFOA-Monitoring am Staatlichen Gesundheitsamt hat begonnen
Altötting – Am Dienstagmorgen hat das PFOA-Monitoring am Staatlichen Gesundheitsamt begonnen. Insgesamt 931 Freiwilligen wird dazu in den nächsten Tagen Blut abgenommen. Ein straffer Zeitplan für alle Beteiligten.
Dienstagmorgen, 8 Uhr im Staatlichen Gesundheitsamt Altötting: Im Wartezimmer sitzt Wolfgang Kattner (52) aus Emmerting. Seit rund 20 Jahren wohne er dort und wolle einfach nur wissen, wie hoch die Konzentration von PFOA und anderen perflourierenden Substanzen in seinem Blut ist. Er weiß es noch nicht aber er wird der erste sein, der drankommt. Grund dafür ist der straffe Zeitplan. 46 Blutabnahmen stehen am ersten Tag des PFOA-Monitorings im Landkreis Altötting auf dem Plan. Aus rechtlichen wie organisatorischen Gründen, darf innsalzach24.de Wolfgang Kattner bei der Blutabnahme nicht zeigen.
„Es piekst ein bisschen“
Den Fragebogen hat Kattner ausgefüllt ebenso wie die geforderte Einverständniserklärung. So geht alles fix und er kommt als erstes dran. Eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes prüft Kattners Unterlagen und schon sitzt er bei der Blutabnahme. „Es piekst ein bisschen“, heißt es und ehe man sich versieht sind zwei Röhrchen gefüllt. Soviel braucht es für die Tests auf PFOA und andere perflourierende Substanzen.
„Bestimmt auch belastet“
Wolfgang Kattner (52) lebt nach eigenen Angaben rund 20 Jahre in Emmerting. Mit der Gesundheit stehe zwar nicht alles 100%ig zum Besten aber er fühle sich fit. Besondere Angst vor einem überhöhten Wert an PFOA im Blut habe er nicht. Er sehe das ähnlich wie die Experten vom Staatlichen Gesundheitsamt und dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL): Er sei bestimmt auch belastet. Große Angst vor besonderen gesundheitlichen Einschränkungen habe er nicht, wenn man das aber als Laie auch nicht einschätzen könne. Ein Bekannter habe sich privat auf PFOA im Blut testen lassen, so Kattner. Der habe einen vierfach erhöhten Wert als Ergebnis bekommen.
PFOA:
PFOA war seinerzeit im Chemiepark Gendorf (Dyneon) im Einsatz. Für den Stoff gibt es diverse industrielle Anwendungen, unter anderem findet er sich in schmutz- und wasserabweisenden Textilien. Die Weltgesundheitsorganisation nennt PFOA als möglicherweise krebserregend. Wegen der Belastung wurden bereits Trinkwasserbrunnen geschlossen und Aktivkohlefilteranlagen eingebaut, um das Wasser zu reinigen.
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rw/dpa


