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Mediziner berichtet über Vergiftungsgefahren

Tierarzt aus Töging: „Nicht nur Giftköder können Gefahrenquelle für Hunde sein!“

Dr. Khalil Abaya, Inhaber und Leiter des Tierärztlichen Gesundheitszentrums Töging.
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Dr. Khalil Abaya, Inhaber und Leiter des Tierärztlichen Gesundheitszentrums Töging.

Erst vor kurzem schockierte wieder ein Fall, bei dem Hund durch einen Giftköder vergiftet wurde, die Region. Wir haben uns bei Dr. Khalil Abaya, dem Leiter des Tierärztlichen Gesundheitszentrums Töging erkundigt, was man im Fall einer Vergiftung seines Vierbeiners tun sollte, wie man diese erkennt und was die häufigsten Ursachen sind.

Töging am Inn -„Kürzlich hatten wir in unserer Praxis einen Hund, der unter einer schweren Vergiftung litt“, erzählt Dr. Abaya im Gespräch mit unserer Redaktion. Das Tier war mit seiner Besitzerin auf einem Volksfest-Besuch gewesen und hatte dort eine Tüte mit gebrannten Mandeln gefressen. Der Verzehr von gezuckerten Mandeln sei grundsätzlich für einen Hund nicht gefährlich. Für den besseren Geschmack werde aber auch immer etwas Bittermandel beigemischt. „Und dieser Geschmacksverstärker wurde dem Tier zum Verhängnis.“ Der erfahrene Tierarzt appelliert an alle Hundebesitzer: „Wenn Sie sehen, dass Ihr Tier etwas gefressen hat und Sie sich nicht sicher sind, was es war, holen Sie es sofort aus seinem Maul. Wenn es schon heruntergeschluckt wurde, suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf, so dass ein Erbrechen herbeigeführt werden kann. Denn: Solange das Gefressene noch nicht verdaut wurde, kann noch viel Übel abgewendet werden.“

Tierarzt aus Töging erklärt: Diese Vergiftungsgefahren gibt es für Hunde

Wie die Polizei mitteilte, war es vor kurzem in Reischach, im Bereich des Josef-Straubinger-Wegs und dem Kirchenplatz, zum Fund eines möglichen Giftköders und einer Vergiftung eines Hundes durch einen solchen gekommen. Das Tier kam anschließend zur Behandlung in das Tierärztliche Gesundheitszentrum Töging. „Durch unsere Notfall- und 24/7-Ruf-/Dienstbereitschaft landen solche Fälle häufig bei uns. Unser Team kümmert sich im Durchschnitt ein bis zweimal pro Woche um einen Vergiftungsfall bei Hunden“, berichtet Dr. Abaya und betont: „Das Wichtigste ist, rasch zu handeln, wenn Ihr Tier etwas Falsches gefressen hat. Denn dann kann das Ganze noch glimpflich ausgehen.“

Wenn dagegen die Verdauung bereits eingesetzt hat und die Wirkstoffe im Körper aufgenommen wurden, kann nur noch symptomatisch behandelt werden. „Die Symptome zu erkennen, ist für das Tier oft lebensrettend. In der Regel handelt es sich um eine Unlust zu fressen und allgemeine Trägheit, sowie Zittern - oftmals des ganzen Körpers. Wenn Ihr Hund aufsteht und gleich wieder zusammensackt, also sichtlich mit Schwäche zu kämpfen hat, oder sogar neurologische Probleme zeigt, sollten alle Alarmglocken schrillen und Sie so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen.“ Denn: „Dann beginnt ein Wettlauf mit der Zeit“, weiß Dr. Abaya. „Wir können gegen eine Vergiftung wirkende Medikamente verabreichen. Daneben gilt es, durch reichhaltige Infusionen das Gift
aus dem Körper auszuschwemmen. Je früher die Vergiftung erkannt und die Behandlung begonnen wurde, desto besser sind die Chancen für das Tier. Aber man muss leider auch sagen: Es besteht immer das Risiko, dass das Tier verstirbt.“

Verpackung von Vergiftungs-Quelle unbedingt mitbringen

Damit es gar nicht erst soweit kommt, fordert Abaya mehr Bewusstsein der Tierhalter für die unterschiedlichen Quellen, von welchen für die Vierbeiner eine Gefahr auf eine mögliche Vergiftung ausgeht. Da wären zunächst einmal die chemisch erzeugten Gifte. „Häufigste Ursache ist Rattengift, welches auch oft in Giftködern verwendet wird. Dieses führt zu einem Aussetzen der Blutgerinnung, das Tier verblutet innerlich. Es kommt aber auch nicht selten vor, dass ein Hund Tüten mit Schädlingsbekämpfungsmitteln anknabbert und beispielsweise Schneckenkorn gefressen hat.“

Generell gilt: „Wenn irgendwie möglich, bringen Sie den Ursprung der Vergiftung mit“, bittet Dr. Abaya. So könnten wichtige Informationen an die zuständige Fachstelle, die Giftzentrale, weitergeleitet und festgelegt werden, welches Gegenmittel eingesetzt werden muss. „Um die Therapie genau auf das jeweilige Tier abstimmen zu können, betreiben wir Diagnostik. Dazu gehört auch die Analyse von Blutproben, die wir in unserem hauseigenen Labor binnen einer Viertelstunde durchführen können“, erläutert Dr. Khalil Abaya.

Tierarzt aus Töging mahnt: Schokolade absolut tödlich für Hunde

„Wenn die Ursache unklar oder nicht genau bekannt ist, können wir auch Blutproben analysieren. Dazu haben wir hier direkt vor Ort ein Labor und können binnen einer Viertelstunde bis 20 Minuten herausfinden, was die Ursache war“, so Abaya. Neben den genannten expliziten Giften gäbe es aber auch noch weitere Gefahrenquellen. „Da wären zunächst einmal Pflanzen, nicht zuletzt auch im eigenen Haushalt und Garten. Es kommt zwar seltener vor, dass Hunde daran knabbern als im Fall von Katzen, aber trotzdem sollten sie sich informieren, was davon Ihrem Tier schaden könnte.“ Schließlich aber gäbe es noch eine sehr viel häufigere Ursache: Für Menschen zubereitetes Essen. Neben den genannten expliziten Giften gäbe es aber auch noch weitere Gefahrenquellen. Da wären zunächst einmal Pflanzen - nicht zuletzt auch im eigenen Haushalt und Garten. Es komme zwar seltener vor, dass Hunde daran knabbern. Aber bei Katzen sei dies gerne der Fall. Dr. Abaya: „Sie sollten Sich also genau informieren, welche Pflanze Ihrem Tier schaden könnte.“

Und: „Sie müssen sich auch immer bewusst machen, dass sehr viel von dem, was ein Mensch problemlos essen kann, für Haustiere und speziell für Hunde schwer verdaulich oder sogar giftig ist. Man sollte daher Tieren nur spezielles Tierfutter geben“, so der Tierarzt. Der Klassiker sei Schokolade. Was für den Menschen lecker ist, berge für Hunde eine tödliche Gefahr. Allem voran dunkle Schokolade. Sollte ein Hund diese fressen, sollte man schnellstmöglich die bereits genannten Schritte einleiten. Dr. Abaya: „Das Wichtigste ist, schnell zu reagieren, so dass die Verdauung und damit die Vergiftung nicht fortschreiten kann.“

hs

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