Nach makabren Szenen auf dem Friedhof
Giftmord in Töging? Polizei nimmt nach Exhumierung verdächtige Frau fest
Töging – Im Herbst letzten Jahres war auf dem Friedhof Töging eine Leiche exhumiert worden, weil ein Verbrechen im Raum stand. Polizei und Staatsanwalt ermittelten weiter – und vermelden nun eine weitere Festnahme.
Die betroffene Frau sitzt bereit seit Ende Dezember in Untersuchungshaft, wie die Passauer Neue Presse (PNP) nun berichtet. Dies hat die Staatsanwaltschaft Traunstein der Zeitung bestätigt. „Zwischenzeitlich ergab sich aufgrund neuer Ermittlungsergebnisse ein Tatverdacht gegen eine weitere Beschuldigte. Sie ist dringend verdächtig, gemeinsam mit der weiteren, in dieser Sache bereits seit längerer Zeit Inhaftierten, den Verstorbenen getötet zu haben“, hieß in einer schriftlichen Stellungnahme von Björn Pfeifer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein. Daher habe das zuständige Amtsgericht Traunstein Haftbefehl erlassen. Weitere Auskünfte könnten derzeit jedoch nicht erteilt werden, hieß es weiter.
Die Frau, zu deren Identität keine weiteren Angaben vorliegen, steht unter Verdacht, gemeinsam mit einem Mann, der bereits vor geraumer Zeit verhaftet worden war, einen 75-jährigen Mann aus Töging getötet zu haben. Im Raum steht ein möglicher Giftmord. Über ein mögliches Motiv und genaue Hintergründe ist bislang nichts bekannt. Der 75-Jährige war Anfang August vergangenen Jahres verstorben und wenige Tage später beerdigt worden.
Am 1. Oktober sorgten dann schaurige Szenen auf dem Töginger Friedhof für Schlagzeilen. Die Staatsanwaltschaft ließ an diesem Tag die Leiche des 75-Jährigen exhumieren, nachdem sich Anhaltspunkte bezüglich eines möglichen Verbrechens ergeben hatten. innsalzach24.de hatte damals bereits darüber berichtet (Plus-Artikel). Der Sarg mit der Leiche, bei der zum damaligen Zeitpunkt der Verwesungszustand bereits eingesetzt hatte, war anschließend in das Institut für Rechtsmedizin nach München transportiert und dort obduziert worden. Bereits damals hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass sich noch gegen eine weitere Person „konkrete Verdachtsmomente“ ergeben hätten. Vermutlich handelt es sich bei dieser Person um die nun Ende Dezember festgenommene Frau.
mw