100.000 Quadratmeter Gewerbeareal bei Armstorf
St. Wolfgang schafft in Autobahnnähe Platz für Gewerbe
Aus landwirtschaftlich genutztem Grund wird in St. Wolfgang Gewerbefläche. Eine 100.000 Quadratmeter große Fläche westlich der Bundesstraße 15 wird überplant.
St. Wolfgang – Die Gemeinde St. Wolfgang kann derzeit möglichen Interessenten so gut wie keine freien, erschlossenen Gewerbeflächen anbieten. Im Rahmen der 14. Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) sollen jetzt die Grundlagen für die Ausweisung eines rund 100.000 Quadratmeter großen Gewerbeareals bei Armstorf geschaffen werden. Der Gemeinderat hat dazu einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss gefasst.
Einig ist sich der Gemeinderat, dass eine gewerbliche Entwicklung im Bereich nördlich Armstorf erfolgen soll. Das liegt auf der Hand durch die Nähe der A94, die auf wenigen hundert Metern über die B15 erreicht wird. Im Zuge der eingeläuteten 14. FNP-Änderung werden nun insgesamt acht Flurnummer überplant.
Besprechung schon einmal vertagt
Die Grundstücke werden jetzt noch landwirtschaftlich genützt. Ein Aufstellungsbeschluss für ein Gewerbegebiet „Armstorf Nordwest“ war zunächst vertagt und zweimal in nichtöffentlicher Sitzung diskutiert worden.
Hintergrund war wohl die ursprüngliche Größe des Umgriffs von rund 160 000 Quadratmetern und, dass Bereiche nicht nur westlich, sondern auch östlich der B15 vorgesehen waren. Der Verlust von landwirtschaftlichem Grund dürfte auch eine Rolle gespielt haben.
Bürgermeister Ullrich Gaigl (FW) erklärte, dass die Entwicklung auf den Flächen für das neue Bauleitverfahren jetzt „reduziert wurden mit der Möglichkeit zu erweitern“.
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Die Flächen östlich der B15 sind weggefallen und jetzt ausschließlich nur noch Grundstücke auf der Westseite der Bundesstraße im Umgriff der 14. FNP-Änderung enthalten. Das Areal beginnt nördlich Armstorf auf Höhe des Abzweig B15/ED22 und reicht bis zur A94 und umfasst dabei den ganzen Weiler Reith. Gaigl berichtete, dass alle betroffenen Grundstückbesitzer im Rathaus gewesen und mit dem Umgriff der Planung einverstanden seien. Nur ein „kleiner Teil“ sei enthalten, wo es keine Zustimmung zu der Entwicklung gebe.
Damit könne zeitnah auch eine Realisierung und Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans folgen. Stefan Müller (WG Armstorf) forderte „eine schnelle Umsetzung“ des Bauleitverfahrens. „Ein Planungsbüro wartet schon“, sagte dazu Gaigl. Mit der FNP-Änderung wurde darauf einstimmig das Erdinger Architektenbüro Anger-Groh beauftragt.
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Vizebürgermeister Konrad Bernhard (WG Schönbrunn/Gatterberg) sagte, er sei von einem Eigentümer angesprochen worden, dessen Grund an dem geplanten Umgriff liege. Er hätte „kein Problem“, wenn sein Grund auch mit in die FNP-Änderung aufgenommen würde, auch wenn er derzeit nicht verkaufen wolle. Gaigl meinte, „das hatten wir schon mal“ und dann sei nicht verkauft worden aber „machen können wir das schon“.
Magdalena Wandinger-Strauß (FW) plädierte dafür, diese Flurnummer nicht zu überplanen im Zuge des Änderungsverfahrens, wenn’s nachher schnell gemacht werden könne. Eine Erweiterung des Areals sei schnell möglich, erklärte der Bürgermeister. Beschlossen wurde daher diese Fläche nicht aufzunehmen, solange keine Bereitschaft signalisiert werde, dass das Grundstück auf zur Verwertung zur Verfügung stehe.
Nichts östlich der Bundesstraße
Die für das neue FNP-Verfahren nötige Aufhebung des Aufstellungs– und Änderungsbeschluss von Anfang 2020 zur geplanten elften FNP-Änderung wurde nach zwei vergeblichen Anläufen im Gemeinderat jetzt einstimmig beschlossen.
Damit entfällt auch die Ausweisung einer möglichen Gewerbefläche östlich der B15 bis zur Goldach zwischen Ortseingang St. Wolfgang und Kläranlage. Eine Ausweisung dieser Fläche sei nicht mehr relevant, da Gewerbeentwicklung in Armstorf an A94 verfolgt wird.