Großer Andrang beim Studienstart
Warum ist Maitenbeth besonders betroffen? Bürger unterstützen die Erforschung des Borna-Virus
Warum wir? Das fragen sich die Maitenbether, seitdem bekannt geworden ist, dass im Dorf die seltene lebensgefährliche Infektion durch das Borna-Virus auffällig oft aufgetreten ist. Eine Studie soll Antworten liefern, warum das so ist. Die Maitenbether stehen deshalb für die Wissenschaft Schlange.
Maitenbeth – Schon beim Start der Datensammlung für die Studie zum lebensgefährlichen, aber seltenen Borna-Virus war der Andrang in der Mehrzweckhalle von Maitenbeth groß. Die vielen Bürgerinnen und Bürger, die gekommen waren, nahmen die Wartezeit am Sonntag, 24. Juli, beim ersten Termin geduldig in Kauf.
Einer der ersten, der sein Blut gab und mit gutem Beispiel voranging: Bürgermeister Thomas Stark. „Ich nehme teil, damit wir über diese Krankheit mehr erfahren und damit sie besser erforscht werden kann. Wir sind alle froh darüber, dass diese Studie in Maitenbeth durchgeführt wird“, betonte Stark.
Fußballer appellieren zur Teilnahme
Vertreter aller Altersklassen ab einem Alter von 18 Jahren waren unter den Teilnehmern. Ganze Familien nehmen an der Studie teil. Die Fußballabteilungsleitung des FC Maitenbeth hatte sogar alle Mannschaften schriftlich aufgefordert, hinzugehen. In der Mehrzweckhalle mussten die Teilnehmenden sieben Stationen durchlaufen: von der Anmeldung über die Einwilligung und die Blutabnahme bis zu einer Befragung.
Der Tenor bei den Bürgerinnen und Bürgern: Viele möchten die Forschung zum Bornavirus unterstützen – „und damit helfen, zu vermeiden, dass in Maitenbeth noch mehr Fälle auftreten“, so eine häufig geäußerte Stellungnahme. Die Einwohner wollen die Forschung dabei unterstützen, herauszufinden, warum gerade in Maitenbeth diese seltene Krankheit vermehrt auftritt.
Das Dorf war, wie berichtet, als Studienstandort ausgewählt worden, weil hier zwei der drei seit 2019 gemeldeten Fälle im Landkreis Mühldorf aufgetreten sind. Im Landkreis gab es bereits zwei Todesfälle.
Die am Sonntag und Montag abgegebenen Blutproben werden im Labor auf Antworten des Immunsystems gegen das Bornavirus untersucht. Die Forschung steht, wie berichtet, noch ganz am Anfang. Es ist laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, das gemeinsam mit der Uniklinik Regensburg die Studie durchführt, nach wie vor nicht bekannt, wie das Virus über den Wirt, die Feldspitzmaus, auf den Menschen übertragen wird. Erste Ergebnisse sollen im Herbst 2022 vorliegen. Das LGL hofft auf etwa 1000 Teilnehmer an der Studie.
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Die Maitenbether erwarten die Ergebnisse mit Spannung: Die Stimmung im Dorf ist seit Bekanntwerden der Tatsache, dass die gefährliche Infektion hier im bundesweiten Vergleich auffällig oft aufgetreten sein soll, angespannt. 330 Bürgerinnen und Bürger hatten deshalb an einer Infoveranstaltung im Vorfeld des Studienstarts teilgenommen.
Warum ist Maitenbeth besonders betroffen?
Die größte Sorge vieler Einwohner: Wie können sie sich und ihre Familien – hier stehen vor allem die Kinder im Fokus – vor Ansteckungen schützen? Das LGL appelliert in diesem Zusammenhang, jeglichen Kontakt mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen zu reduzieren und den Tieren die Nahrungsquellen zu entziehen.
Die häufigste Frage im Ort: Warum gilt Maitenbeth als besonders betroffen? Die Studie will auch darauf eine Antwort liefern.
