Riesenandrang bei Haager Wahrzeichen am Sonntag
Erstmals seit 2005: Besucher können Schlossturm besichtigen
Haag in Oberbayern - Beim bayernweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag hatten 300 Besucher die Möglichkeit, das Haager Wahrzeichen, den Schlossturm, erstmals seit der Sperrung aufgrund Baumängeln im Jahr 2005 wieder von innen zu bewundern.
Gemeinsam mit den Mitarbeitern und Bürgermeisterin Sissi Schätz wurde der große Andrang an Besuchern gemeistert und die Instandsetzungsarbeiten am mittelalterlichen Wehrturm und einiges zur Haager Geschichte erläutert.
Die Ausgrabungen der Fundamente der ehemaligen Schlosskapelle wurden direkt von den beauftragten Geologen geschildert und erklärt. Bürgermeisterin Sissi Schätz freute sich, das Flair des neu renovierten Schlossturmes - wenn auch nur für einen Tag - wieder für Besucher zugänglich machen zu können. Alleine im neu gestalteten Trauungssaal im vierten Stockwerk wird es ab Mitte 2019 möglich sein, sich im historischen Gemäuer das "Ja-Wort" für den Bund des Lebens zu geben.
Größtes Augenmerk legte man bei den Instandsetzungsarbeiten auf den Erhalt des Altbestandes und den denkmalschonenden Einbau für den Brandschutz mit Sprinkleranlage und Brandabschnitten zur Sicherheit der Besucher. Dies war auch ein Grund für die maximal 30 Personen großen Besichtigungsgruppen. Bei der Außenrenovierung waren Handwerker bemüht mit alten Steinen und „Kalkspatzenmörtel“ den Charakter des 500 Jahre alten Wehrturms in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege zu erhalten.
Haager Schlossturm für Besucher geöffnet
Die Sanierung kostet fast zwei Millionen Euro. Die statthafte Ringmauer wurden mit Erdankern gesichert, stellenweise instand gesetzt und der Mauer schädigende Efeu-Bewuchs entfernt, was alleine mit 400.000 Euro zu Buche schlug. Der nächste Bauabschnitt wird im Inneren der Ringmauer geschehen, welcher nach Abschluss die Nutzung für Veranstaltungen möglich machen wird, erzählte Bauamtsleiter Andreas Grundner. Dies ist auch der Grund, warum der Schlossturm erst in ungefähr einem Jahr wieder für Besucher geöffnet werden kann.
Bereits jetzt kann der virtuelle Besucher mittels zwei Webcams im Kanonenstock einen Blick über Haag und in Richtung südliches Gebirgspanorama auf der Homepage werfen. Hier steht derzeit auch noch eine Kanone der königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Haag 1247, welche erahnen lässt, wie dir Verteidigung früher erfolgte. Im obersten begehbaren Stockwerk findet man die Erkertürme mit Ausblick auf das Haager Land und der beeindruckenden Dachkonstruktion.
Aufgrund des enormen Andrangs wird es voraussichtlich am Freitag, 26. Oktober, noch einmal möglich sein, das Innere des Haager Wehrturmes zu besichtigen.
aj



