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Sechs Meter Breite sollen reichen

„An der Wieskapelle“ in Haag wird doch nicht zur Entlastungsstraße

Einstimmig billigte der Haager Bauausschuss den Bauentwurf mit einem Straßenquerschnitt von sechs Meter für die erstmalige Herstellung einer Entlastungsstraße bei der Wieskapelle.
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Einstimmig billigte der Haager Bauausschuss den Bauentwurf mit einem Straßenquerschnitt von sechs Meter für die erstmalige Herstellung einer Entlastungsstraße bei der Wieskapelle.

Zum wiederholten Mal scheiterte der bereits einige Jahre umstrittene Ausbau der Straße „An der Wieskapelle“. Wie schon früher festgestellt wurde, treten die Anlieger keinen Grund dafür ab, dass der einstige Feld- und Wiesenweg zur Entlastungsstraße erweitert wird. Jetzt wird nur saniert.

Haag – Zweiter Bürgermeister Stefan Högenauer (CSU) erinnerte zur Sitzung des Bauausschusses, die er im Bürgersaal leitete, an den Beschluss vom Juli dieses Jahres. Danach sollten die Anlieger gefragt werden, ob sie Grund abtreten würden, damit eine „Querschnittsbreite“ von acht Metern erreicht werde. Die bisherige Planung einer erstmaligen Herstellung hatte sechs Meter Breite vorgesehen.

Eigentümer geben keinen Grund ab

Der Erschließungsträger teilte nun der Gemeinde mit, „dass die Eigentümer der Nachbargrundstücke jeglichen Verkauf von Grundstücken ablehnen“. Sie ließen sich auf keine weiteren Verhandlungen ein. Das bedeutet nach Högenauer: „Entweder wir gestalten etwas auf sechs Meter oder wir lassen es bleiben.“ Die einzige Wortmeldung kam von Klaus Breitreiner (CSU), der wiederholt eine Entlastungsstraße ins Spiel brachte und wollte, dass die bisher nicht dafür ausgelegte Straße in ihrer Belastungsklasse künftig auch für Lkw ausgerichtet sein soll.

Straße bereits mehrmals in den Gremien

Mehrmals durchlief der einstige Feld- und Wiesenweg quer durch die Schex-Wiese bereits die Gremien von Ausschuss und Gemeinderat – ohne Ergebnis. So war schon vor zwölf Jahren das Thema Schwerpunkt im Gemeinderat. Dr. Winfried Weiß hatte damals für die CSU-Fraktion die Wieskapelle als Entlastungsstraße verworfen: „Über dieses Wohngebiet kann man den Schwerverkehr nicht lenken.“ Der damalige Baureferent Alois Eisenauer hatte zu diesem Zeitpunkt an die ursprünglich vorgesehene Verbindung, die eine Einbindung des Verkehrs von der Garser Straße nach der Brücke bei Lerchenberg in die Umgehung vorsehe, erinnert. Die Einfahrt sei bereits geplant und vorhanden, so Eisenauer. Sie wurde bis heute nicht ausgebaut.

Unterstützung hatte die damals vorgeschlagene Lösung von den betroffenen örtlichen Unternehmen des Fuhrbetriebs Herzog und der Brauerei Unert l bekommen. Wenn die Garser Straße in Höhe Lengmoos eine Anbindung an die „kommunale Entlastungsstraße“ erhalte, werde auch die Engstelle der Einfahrt der Lerchenberger Straße in die Wasserburger Straße entlastet. Eine weitere Lösung auf das damals schon angesprochene und heute erst zur Verwirklichung kommende Wohngebiet bot vor zwölf Jahren der Landwirt und Anlieger Franz Schwarz (Freie Wähler): Wenn schon der Kanal nach Aicha geleitet werde, könne man über diesen Lengmooser Weg auch den Verkehr nach Altdorf führen.

Betragssumme auf wenige Anwohner

Die Problematik der „Wieskapellenstraße“ liegt darin, dass ihr längstes Stück über die freie Wiese, auf der meist Kühe grasen, führt und nur vier Anlieger, darunter die Eigentümerin der Wies-Kapelle, betroffen sind. So träfe jeden eine stattliche Beitragssumme. Im Verlaufe der Jahre war deswegen der Ausbau einmal beschlossen, dann wieder zurückgenommen.

Den Grund fasste die Verwaltung fachlich folgendermaßen zusammen, „dass die erschließungsbeitragsfähige Herstellungslast von relativ wenigen Anliegern zu tragen wäre, die zudem – teilweise – auch durch andere Anlagen bereits erschlossen sind.“

Derzeit kein Ausbau durch Gemeinde beabsichtigt

Zur aktuellen Rangordnung der Erneuerung der Gemeindestraßen hatte Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) im April mitgeteilt: „Der Markt Haag beabsichtigt derzeit nicht, die Straße ‚An der Wieskapelle‘ auszubauen.“ Das Vorhaben befände sich nicht im „mittelfristigen Bauprogramm“.

Eine mögliche Wende mit Umsetzungswahrscheinlichkeit kam kurz darauf: Unternehmer und Anlieger Ludwig Schletter schlug im April dieses Jahres vor, auf eigene Kosten Erschließung, Planung und Herstellung zu übernehmen. Das Angebot wurde zunächst ausgehebelt, um eine Entlastungsstraße zu prüfen.

Nun billigte aber der Bauausschuss im einstimmigen Beschluss den Bauentwurf Schletters mit einem Straßenquerschnitt von sechs Meter für die erstmalige Herstellung. Die Straße „An der Wieskapelle“ soll also 4,5 Meter Fahrbahn erhalten und 1,5 Meter Pflasterfläche für Fußgänger, beschloss das Gremium.

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