Ortsbesichtigung: Das ist alles geplant
Über sieben Millionen Euro für Grundschul-Sanierung: Garser Großprojekt startet im Herbst
Die alte Grundschule in Gars wird kernsaniert. Bürgermeister Robert Otter erklärt, was genau geplant ist.
Gars – Großprojekt in der Marktgemeinde Gars: Die alte Grundschule wird, wie berichtet, kernsaniert. Im Herbst wird angepackt, kündigt Bürgermeister Robert Otter an Kostenpunkt: über sieben Millionen. Es gebe eine öffentliche Förderung über 3,9 Millionen Euro, 3,3 Millionen finanziere die Gemeinde selbst. Was in den Räumen geplant ist, hat der Rathauschef der Wasserburger Zeitung bei einer Ortsbesichtigung erklärt.
Das gesamte Gebäude, das etwa 2500 Quadratmeter umfasst, wird nach Angaben von Otter komplett erneuert und entkernt: Neue Fenster, Sanitäranlagen, Fußbodenheizung für alle Räumlichkeiten – geheizt wird mit Fernwärme.
Auf der Nordseite des Gebäudes wird ein Fahrstuhl eingebaut, mit dem alle Geschosse erreicht werden können, berichtet er. Außerdem wird die alte Hausmeisterwohnung, die sich im westlichen Teil des Gebäudes befindet, umgebaut. Daraus entstehen drei Wohnungen mit jeweils 50 Quadratmetern Fläche.
Mehr Betreuungsplätze
Ins Erdgeschoss kommen zwei zusätzliche Krippengruppen, einen Schlafbereich gibt es im hinteren Bereich. Zwischen dem Kinderhaus St. Antonius und der alten Grundschule wird außerdem ein überdachter Zwischengang erstellt, sodass die Kinder und Angestellten im Trockenen zwischen den beiden Gebäuden hin- und hergehen können.
Auf der anderen Seite im Erdgeschoss entsteht ein 100 Quadratmeter großer Mehrzweckraum. Hier könnten Veranstaltungen und Kurse stattfinden, so Otter. „Vereine, Gruppieren oder Privatpersonen können sich den Raum bei Bedarf mieten“, erklärt er. Weiter sollen ins Erdgeschoss der Familienstützpunkt und die Nachbarschaftshilfe Sonne e.V. einziehen .
Das Café Miteinand, das bislang im Parterre war, werde nach den Umbaumaßnahmen im Untergeschoss untergebracht, erklärt der Bürgermeister. Dort ziehe auch die Blaskapelle ein. Die Musiker würden bislang in der Mittelschule proben, doch die Räumlichkeiten seien nicht optimal – zumal nicht alle Mitglieder den Dirigenten sehen könnten. In der alten Grundschule bekomme die Blaskapelle so ein neues und bessere Zuhause, sagt Otter.
Angedacht ist im Untergeschoss auch ein Jugendraum, „wenn da was zusammengeht“, sagt der Rathauschef. Er würde sich wünschen, dass dort junge Erwachsene das Zepter in die Hand nehmen, „um für Jugendliche was auf die Beine zu stellen“.
Im Keller sei ebenfalls Platz für Vereine. Wer Interesse habe, könne sich an ihn als den Bürgermeister wenden, am besten bevor der Umbau beginne, weil „dann gestalterisch auch noch manches machbar ist“, erklärt Otter.
Im ersten Stock ist ein Teil des Geschosses für zwei weitere Kindergartengruppen eingeplant. Außerdem sind dort ein Besprechungsraum, ein Essens- und ein Mehrzweckraum für die Kinder angedacht. Dort könnten beispielsweise Turnstunden stattfinden, erklärt der Bürgermeister.
Der Gemeinderat habe sich für die Kernsanierung entschieden, da so der gesamte Gebäudekomplex erhalten bleibe. Ein Neubau für fünf Kinderbetreuungsgruppen hätte etwa 4,9 Millionen gekostet, dazu noch die Kosten für den Abbruch und eine Container-Lösung, damit die Kinder während der Bauphase untergebracht seien. Insgesamt wäre der Neubau dann mit etwa acht Millionen deutlich teurer gewesen, erklärt der Bürgermeister.
Drei neue Wohnungen
Deswegen habe sich der Gemeinderat doch für die Kernsanierung entschieden. Wir haben hier viel Platz für unsere Bürger – und können dazu noch Wohnraum schaffen“, freut sich der Rathauschef. Im Herbst würden die Ausschreibungen beginnen, die Sanierung könne dann voraussichtlich im Januar oder Februar 2023 starten. „Es ist schwer abzuschätzen, wann genau die Baumaßnahmen starten und wann sie abgeschlossen sind“, erklärt Otter. „Im besten Fall können wir 2024 in die neue alte Grundschule einziehen“, hofft er. Trotzdem sei die Marktgemeinde – wie alle anderen auch – abhängig von Firmen und Lieferanten. „Deswegen hoffen wir einfach, dass wir gut durchkommen“, so der Bürgermeister.
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