Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Gefahr Vitamin B12-Mangel

Vegane Ernährung: Brauchen Kinder Fleisch, um gesund groß zu werden? Kinderärztin spricht von Mythos

Ernährung: Ein ohnehin schon heikles Thema. Vegan, vegetarisch oder ganz viel Fleisch: Die Meinungen über die perfekte Ernährungsform gehen auseinander. Vor allem, wenn es um Kinder geht.

Manchmal treffen Menschen aufeinander, die wenig Verständnis für die Essgewohnheiten des Gegenübers aufbringen. „Wie kann man denn ohne Fleisch leben?“, „Denk doch mal an Tier und Umwelt und iss nicht jeden Tag tierische Produkte“, „Wie umständlich ist bitte veganes Kochen“ – verschiedenste Blickwinkel und auch Vorurteile machen die Runde, wenn es um die Ernährung geht. Letztere spitzen sich zu, sobald das Thema „gesunde Ernährung für Kinder“ besprochen wird. Wer sein Kind vegetarisch oder gar vegan ernährt, wird da schon mal mit einem vorwurfsvollen Blick gestraft. Denn auf diesem Weg bekommt das Kind ja nicht alle wichtigen Nährstoffe ab – oder?

Die meisten Ernährungsmediziner sprechen sich für eine ausgewogene Ernährung aus – bei Erwachsenen und Kindern gleichermaßen. Allerdings gibt es auch Stimmen, die ausschließlich vegane Kost für Kinder nicht kritisch sehen. Dazu zählt Kinderärztin Carolin Wiedmann, die gerade ein Buch mit dem Titel „Vegan von Anfang an“ schreibt.

Mit oder ohne Fleisch? In Hinblick auf die Ernährung ihrer Kinder haben Eltern oft sehr genaue Vorstellungen.

Nicht einfach nur Fleisch, Eier und Milch weglassen! Gute vegane Ersatzprodukte sind enorm wichtig

„Eine vegane Ernährung ist auch in den sogenannten sensiblen Lebensphasen Kindheit und Schwangerschaft/Stillzeit keine Raketenwissenschaft!“, erklärt die Kinderärztin im Tagesspiegel-Interview und fährt fort: „Eine vegane Ernährung bedarf mehr Planung und Ernährungskenntnisse, da mehrere Lebensmittelgruppen ausgeschlossen werden und adäquat ersetzt werden müssen. Dies bedeutet, dass Eltern, die ihre Kinder vegan ernähren wollen, sich gut mit der Thematik beschäftigen sollten“.

Fleisch und andere tierische Produkte weglassen ist entsprechend nur in Ordnung, wenn Eltern für Ersatz sorgen. So müssen sie der Kinderärztin Wiedmann zufolge beispielsweise darauf achten, dass ihr Kind ausreichend Proteine aus nicht-tierischen Quellen abbekommt. Hülsenfrüchte zählen dazu. Spaghetti mit Hackfleischbolognese kann etwa schnell zu einer veganen Speise gemacht werden, indem das Hackfleisch durch Linsen ersetzt wird.

Oft steht das Argument im Raum, dass vegan ernährte Menschen zu wenig Kalzium und zu wenig Eisen zu sich nehmen. Hier gibt Fachärztin für Kinder und Jugendmedizin Wiedmann Entwarnung: Man könne beides sehr gut durch nicht-tierische Produkte ersetzen:

  • vegane Kalzium-Quellen: Mineralwasser mit viel Kalzium, mit Kalzium angereicherte Pflanzendrinks, dunkelgrünes Blattgemüse wie Brokkoli, Tofu
  • vegane Eisen-Lieferanten: Hülsenfrüchte, Nüsse, dunkelgrünes Blattgemüse, Haferflocken

Schnell schlank und fit: Acht gesunde Zuckeralternativen

Reissirup auf einem Löffel
Die wenigsten kennen ihn, doch Veganer schätzen ihn schon seit langem: den Reissirup. Auf den ersten Blick hat er die gleiche Konsistenz und Farbe wie Honig, doch er ist transparenter. Dennoch kann man mit Reissirup sein Frühstück aufpeppen. Er süßt zwar etwas weniger als Haushaltszucker, hat dafür aber einen leicht karamellartigen Geschmack. Zudem enthält er viele Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen oder Kalzium und hält dank seiner Mehrfachzucker den Zuckerausstoß gering. © J. Pfeiffer/Imago
Kokosblütenzucker in Schale und Kokosnuss
Kokosblütenzucker, auch Kokos- oder Palmzucker genannt, ist dank seines niedrigen glykämischen Index bereits ein Star in der veganen und der Paleo-Community. Deshalb wird er besonders bei Diabetes, hohem Blutdruck oder Herzerkrankungen empfohlen. Der Kokoszucker wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt und ist ebenfalls reich an diversen Mineralstoffen. Dennoch schmeckt er nicht nach Kokos, sondern hat ebenfalls eine karamellige Note. Man kann ihn 1:1 wie braunen Zucker verwenden. © J. Pfeiffer/Imago
Ahornsirup auf Waffel
Wer schon einmal in den USA oder Kanada war, kennt ihn meist auf Pancakes zum Frühstück: den Ahornsirup. Als gesunde Alternative ist er bei Veganern sehr beliebt. Er wird aus kanadischen Ahornbäumen gewonnen und als Saft eingekocht. Er gilt als natürliches Süßungsmittel und ist in verschiedenen Qualitätsgraden (AA, A, B, C, D) erhältlich. Auch Ahornsirup wird für seine vielen Mineralstoffe und Spurenelemente geschätzt. Zudem sollen darin befindliche Substanzen antioxidativ und entzündungshemmend wirken. © Kia Cheng Boon/Imago
Birkenzucker in Schale und Löffel
Xylit wurde ursprünglich aus Birkenholz gewonnen, deshalb ist er auch als Birkenzucker bekannt. Wie die Krankenkasse AOK weiter informiert, wird er heute allerdings aus Maiskolbenresten, Stroh oder anderen Hölzern hergestellt. Der Zuckeralkohol hat deutlich weniger Kalorien als Zucker. © J. Pfeiffer/Imago
Birkenzucker in Schale und Löffel
Neben Xylit gehört auch Erythrit zu den Zuckeralkoholen und wird als Zuckeraustauschstoff verwendet. Er sieht dem Haushaltszucker ebenfalls gleich und schmeckt süß. Er kommt in natürlicher Form in Käse, Mais oder Obst vor und wird durch Fermentation gewonnen. Erythrit enthält ebenfalls kaum Kalorien und beeinflusst nicht den Blutzucker- oder Insulinspiegel. Daher wird er bei Diabetes oder Übergewicht empfohlen. Allerdings süßt er nicht so stark wie Xylit oder normaler Haushaltszucker. © J. Pfeiffer/Imago
Gesundes Frühstück, Müslischüssel mit Obst
Agavensirup ist ein Süßungsmittel, das aus der Agavenpflanze gewonnen wird. Hier gilt wie bei Apfeldicksaft: Sie sollten das Produkt in Maßen genießen, weil es hauptsächlich aus Fruchtzucker besteht. Agavensirup hat aber weniger Kalorien als Zucker, was ihn zum besseren Diät-Begleiter macht. Auch für die Umwelt ist der Kauf von Agavendicksaft eher schädlich, auch wegen der langen Transportwege. Sie wollen nicht auf Agavensirup verzichten? Greifen Sie in dem Fall am besten zum Bio-Produkt.  © Imago
Griechischer Joghurt mit frischen Früchten steht neben einem Glas voller Honig
Honig gilt seit Menschengedenken als wertvolles Nahrungs- und Heilmittel. Er wird von Bienen aus gesammeltem Nektar von Blüten oder durch Ausscheidungsprodukte verschiedener Läusearten, dem sogenannten Honigtau, produziert. Honig besteht zu 80 Prozent aus reinem Zucker. Heutzutage wird er als Süßungsmittel genutzt und seit der Antike für seine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung bei diversen Erkrankungen gerühmt. © Imago
Stevia wird aus der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana (auch "Süßkraut" oder "Honigkraut" genannt) gewonnen und ist ebenfalls ein natürlicher und beliebter Süßstoff. Er besteht großteils aus den sogenannten Stevioglycosiden und hat weder Kalorien noch Zucker. Daher ist Stevia bei Diabetes, Insulinresistenz und sogar zur Kariesprophylaxe geeignet. Doch Vorsicht: Der Süßstoff ist bis zu 300 Mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker.
Stevia wird aus der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana (auch "Süßkraut" oder "Honigkraut" genannt) gewonnen und ist ebenfalls ein natürlicher und beliebter Süßstoff. Er besteht großteils aus den sogenannten Stevioglycosiden und hat weder Kalorien noch Zucker. Daher ist Stevia bei Diabetes, Insulinresistenz und sogar zur Kariesprophylaxe geeignet. Doch Vorsicht: Der Süßstoff ist bis zu 300 Mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker. © Marijan Murat/dpa

„Vegan lebende Menschen müssen auf jeden Fall eine sichere B12-Quelle in ihre Ernährung einbauen“

Es gibt allerdings auch Mikronährstoffe, die bei veganer Ernährung supplementiert werden sollten. Dazu zählt Vitamin B12, das im Körper essenziell wichtig für Energiestoffwechsel und Aufbau der Nervenhüllen ist. „Wenn man das nicht adäquat supplementiert, geht man ein großes Gesundheitsrisiko ein. Leider werden manchmal zweifelhafte B12-Quellen wie Algen oder Sauerkraut genannt. Dies sind allerdings keine zuverlässigen B12-Quellen. Vegan lebende Menschen müssen auf jeden Fall eine sichere B12-Quelle in ihre Ernährung einbauen, und am zuverlässigsten ist die regelmäßige Einnahme eines B12-Supplements“, so die Empfehlung von Ernährungsmedizinerin Carolin Wiedmann.

Sie möchten Ihr Kind vegan ernähren? Sprechen Sie vorab mit Ihrem behandelnden Kinderarzt/Ihrer behandelnden Kinderärztin. Diese/r kann weiterführende Informationen und Empfehlungen vor dem Hintergrund des Gesundheitszustands Ihres Kindes geben.

Rubriklistenbild: © Ute Grabowsky/Imago

Kommentare