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Empfehlungen für jede Altersgruppe

Schutz für die ganze Familie: Gegen diese Krankheiten solltet Ihr geimpft sein

hand gibt spritze in oberarm
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Die Impfraten in Deutschland sind heute trotz steigendem Trend teilweise zu niedrig.

Jeden Tag kommen wir mit einer Vielzahl von Bakterien und Viren in Berührung. Die meisten beeinträchtigen uns kaum oder gar nicht. Es gibt aber auch Erreger, die schwere, teils lebensbedrohliche Erkrankungen hervorrufen können. Impfungen gehören zu den effektivsten Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Infektionskrankheiten. Welche Schutzimpfungen in Deutschland empfohlen werden, lest Ihr hier.

Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern gibt es in Deutschland – mit Ausnahme von Masern – keine Impfpflicht. Dementsprechend sind auch die Impfraten heute bundesweit trotz steigendem Trend teilweise zu niedrig. Experten erklären das mit den Impferfolgen der vergangenen Jahrzehnte. Denn dadurch verschwinden Krankheiten aus der allgemeinen Wahrnehmung - und die teils schwerwiegenden Folgen sind vielen nicht mehr bewusst.

In vielen Fällen schützen Impfungen nicht nur die geimpfte Person selbst, sondern verhindern auch eine Ausbreitung der jeweiligen Krankheit in der Bevölkerung. Diese sogenannte „Herdenimmunität“ ist besonders wichtig, um Menschen zu schützen, die selbst nicht geimpft werden können, etwa weil ihr Immunsystem nicht richtig funktioniert.

Keuchhusten zum Beispiel kann bei Säuglingen zu schwerer Atemnot führen. Die Impfung ihrer Eltern und anderer Kontaktpersonen gibt ihnen dann den bestmöglichen Schutz, bevor die eigene Grundimmunisierung abgeschlossen ist. Darauf weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.impfen-info.de hin.

Die ersten Impfungen erhält ein Baby normalerweise bereits in seinen ersten Lebenswochen. Nach dieser Grundimmunisierung sind bei einigen Impfungen in regelmäßigen Abständen Auffrischungen nötig, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Welche Impfungen man hat, welche fehlen und welche Auffrischungen wann fällig sind, geht aus dem Impfpass hervor.

Allgemeine Impfempfehlungen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am staatlichen Robert Koch-Institut entscheidet, welche Impfungen in Deutschland empfohlen werden. Die STIKO-Mitglieder, überwiegend Ärzte aus Universitätskliniken, werden vom Bundesministerium für Gesundheit berufen. Die aktuellen Empfehlungen sind stets abrufbar auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts.

Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter: Diese Impfungen sollten nicht fehlen

Grundimmunisierung für Kinder (0-12 Jahre)

Fast alle Eltern in Deutschland entscheiden sich heute dafür, ihre Kinder impfen zu lassen. Das zeigen unter anderem die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen: Rund 95 Prozent der Erstklässler haben alle wesentlichen Grundimpfungen erhalten. 

Wenn viele Menschen gegen bestimmte Krankheiten geimpft sind, treten diese seltener auf, geraten in Vergessenheit und werden damit leicht als harmlos eingestuft. Zugleich werden mögliche Nebenwirkungen einer Impfung dann kritischer gesehen. Infektionskrankheiten, wie Masern, Keuchhusten oder Mumps, sind aber keineswegs nur harmlose Kinderkrankheiten. Sie sind hochansteckend, können sich sehr schnell ausbreiten und vor allem schwere Folgen haben.

Empfohlene Impfungen im Kindesalter zur Grundimmunisierung:

  • Diphtherie
  • Tetanus
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung)
  • Infektion mit Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
  • Pertussis (Keuchhusten)
  • Hepatitis B
  • Masern, Mumps, Röteln (MMR)
  • Varizellen (Windpocken)
  • Rota-Viren, Pneumokokken-Infektion
  • Meningokokken-C-Infektion
  • HPV (Humanes Papillomvirus)

Auffrischimpfungen:

  • zweimal Diphtherie
  • zweimal Tetanus
  • zweimal Pertussis (Keuchhusten)
  • einmal Poliomyelitis (Kinderlähmung)

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

Impfempfehlungen für Jugendliche

Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren haben zum Glück selten sehr schwere Erkrankungen und müssen in diesem Alter nicht oft zum Arzt. Deshalb werden allerdings in diesem Alter schnell Impfungen vergessen. Gleichzeitig kommen viele Jugendliche durch Klassenfahrten, Schüleraustausch oder Urlaubsreisen in Länder, in denen einige Infektionskrankheiten noch häufig auftreten. Auch deshalb ist es wichtig, in diesem Alter einen kompletten Impfschutz zu haben. Darauf weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf ihrer Webseite www.impfen-info.de hin.

Unter anderem müssen die Impfungen gegen Kinderlähmung (Polio), Keuchhusten (Pertussis) und Tetanus bei Jugendlichen aufgefrischt werden. Im Alter zwischen 9 und 14 Jahren wird Mädchen und Jungen außerdem der Aufbau eines Impfschutzes gegen Humane Papillomviren (HPV) empfohlen. Verpasste Impfungen sollten möglichst schnell, aber bis spätestens zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. 

Übrigens: Empfohlene Impfungen sowohl für Kinder als auch für Jugendliche und Erwachsene werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Masernschutzgesetz (seit 1. März 2020)

Eltern müssen nachweisen, dass ihre Kinder vor Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung wie Kindergarten oder Schule die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen gegen Masern erhalten haben.

Da immer wieder Krankheitsausbrüche bei Ungeimpften auftraten und zunehmend Jugendliche und junge Erwachsene betroffen waren, müssen alle nach 1970 geborenen Personen, die in einer Gemeinschaftseinrichtung betreut werden oder tätig sind (z.B. Erzieher, Lehrende, Tagespflegepersonen), zwei Impfungen gegen Masern oder eine Immunität gegen Masern nachweisen. Dasselbe gilt für Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen sowie in Asylbewerber- und Flüchtlingsunterkünften.

Weitere Informationen rund um das Masernschutzgesetz findet Ihr unter www.masernschutz.de.

Standardimpfungen für Erwachsene

Auch Erwachsene sollten den eigenen Impfschutz regelmäßig überprüfen lassen, spätestens alle zehn Jahre. Zudem können neue Lebensumstände es sinnvoll machen, sich selbst oder andere durch Impfungen zu schützen, etwa bei Kinderwunsch, einer chronischen Krankheit oder einem neuen Arbeitsplatz.

Impfungen, die Erwachsene erhalten beziehungsweise die regelmäßig aufgefrischt werden sollten:

  • Auffrischung gegen Diphtherie und Tetanus (alle zehn Jahre empfohlen)
  • Masern (nach 1970 geborene Personen über 18 Jahre mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit)

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

Spezialfall Ü 60: Impfschutz bei Älteren

Besonders im Alter sind bestimmte Impfungen oder Auffrischungen sehr wichtig. Neben der jährlichen Influenza-Impfung stehen vor allem die Impfungen gegen Pneumokokken, also Lungenentzündung, sowie die Impfung gegen Gürtelrose ganz oben auf der Liste.

Die Pneumokokken-Impfung sollte alle fünf bis sechs Jahre aufgefrischt werden. Der Impfschutz gegen Keuchhusten, Wundstarrkrampf sowie Diphtherie und Kinderlähmung alle zehn Jahre.

Die Gürtelrose manifestiert sich im Rahmen einer Reaktivierung des Windpockenvirus. Die Erkrankungszahlen in den Industrieländern sind in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich gestiegen. Bei der Gürtelrose werden zwei Impfungen im Abstand von drei bis sechs Monaten verabreicht. Danach hat man einen Impfschutz von über 10 Jahren.

Zu guter Letzt: Indikationsimpfungen

Impfungen für Risikogruppen bei individuell erhöhtem Erkrankungs- oder Komplikationsrisiko sowie auch zum Schutz Dritter:

  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
  • Infektion mit Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
  • Hepatitis A und B
  • Influenza
  • Masern
  • Meningokokken-Infektion
  • Pertussis (Keuchhusten)
  • Pneumokokken-Infektion
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung)
  • Röteln
  • Varizellen (Windpocken)

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

Warum müssen manche Impfungen aufgefrischt werden und andere nicht?

Das ist eine der Fragen, die in der Broschüre „Impfschutz für die ganze Familie: 20 Fragen - 20 Antworten“ behandelt werden. Die Antwort hängt mit dem „Gedächtnis“ des Immunsystems zusammen. Je intensiver die Auseinandersetzung mit einem Erreger ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er bei einem späteren Eindringen vom Abwehrsystem des Körpers wiedererkannt wird.

Vor allem Impfungen mit Lebendimpfstoffen prägen das Immunsystem ähnlich stark wie eine überstandene Erkrankung, jedoch ohne den Menschen den Risiken der Krankheit auszusetzen. Weil sich dabei die abgeschwächten Erreger im Körper noch vermehren, muss der Körper mehr Abwehrarbeit leisten – ein Ereignis, das zu längerem Schutz führt.

Wie informiere ich mich, wann welche Impfung ansteht?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt geeignete Zeitpunkte für bestimmte Impfungen. Die Abfolge der Teilimpfungen sowie die Zeiträume, nach denen Auffrischimpfungen erfolgen sollten, werden in einem „Impfkalender“ dargestellt.

Bei Kindern werden Impfungen routinemäßig im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen angeboten und im Impfpass vermerkt. Auch bei bestimmten Ereignissen wie Verletzungen, größeren Krankheitswellen oder Reisen sollte der Hausarzt den Impfschutz eines Patienten überprüfen. 

Durchgeführte Impfungen sollten immer in einen Impfpass eingetragen oder mit einer Impfbescheinigung dokumentiert werden. Seit März 2020 sollte die Impfdokumentation zudem Terminvorschläge für notwendige Auffrischungsimpfungen enthalten.

as

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