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Kalte Knoten oder heiße Knoten?

Schilddrüsen-Knoten harmlos oder gefährlich? - Professor: „Krebsgefahr immer wenn...“

Eine Ärztin untersucht eine Patientin mit einem Ultraschallgerät.
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Harmlos oder Krebs? Einen Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse liefert erste Erkenntnisse zu Knoten.

Die meisten Knoten in der Schilddrüse gelten als harmlos, aber es gibt immer wieder auch andere Fälle: Sie können bösartig sein oder mit der Zeit zu Krebs entarten. Ob man sie entfernen muss, sollte gründlich untersucht werden. Doch die Diagnose hat Tücken, wie der Schilddrüsen-Arzt Professor Alexander Stahl erklärt.

Erfahrener Schilddrüsen-Arzt: Professor Alexander Stahl praktiziert in Augsburg.

Schilddrüse: Knoten über einem Zentimeter Durchmesser genauer untersuchen

Es ist empfehlenswert, Knoten ab einem Durchmesser von über einem Zentimeter genauer zu untersuchen. Erster Schritt ist eine Ultraschall-Untersuchung, um schon mal die unverdächtigen Knoten auszusortieren. Das kann meist schon der Hausarzt machen. Ist sich der Hausarzt bei einem Knoten nicht sicher, sollte er zum Spezialisten überweisen, der den Knoten nach standardisierten Kriterien weiter untersucht.

Schilddrüsen-Krebs: Das bedeutet das TIRADS-Risikosystem

„Oft wird dazu das TIRADS- System angewendet“, berichtet Prof. Stahl und erklärt: „ Die Abkürzung steht für Thyroid Imaging Reporting And Database System. Vereinfacht erklärt werden be idiesem System die Messergebnisse in fünf Krebsrisiko-Stufen eingeteilt – von keinem Risiko (TIRADS 1-2), über geringes Risiko (3),mäßiges Risiko (4) bis zu hohem Risiko für Schilddrüsenkrebs (5). Das TIRADS-System dient als Grundlage für Medizine raller Fachrichtungen, ein Hausarzt kann es genauso anwenden wie ein Radiologe oder Chirurg. Das System gilt unter Experten als aussagekräftig, hat aber auch Tücken. Es erfordert ein hohes Maß an Spezialisierung.“

Krebsrisiko: Zu viele Schilddrüsen-Knoten werden als unsicher eingestuft

In der täglichen Praxis werden zu viele Schilddrüsenknote als unsicher eingestuft – mit der Folge, dass viele Patienten vom Hausarzt direkt zum Operateur geschickt werden. Doch in vielen Fällen ist es ratsam, noch mal einen Spezialisten zu Rate zu ziehen – zumal die Ultraschalluntersuchung zwar viele Informationen liefert, aber alleine oft nicht ausreichend ist. So sei es meist sinnvoll, zusätzlich eine Schilddrüsen-Szintigrafie vorzunehmen, erläutert Prof. Stahl. Dabei spritzt ein Nuklearmediziner eine schwach radioaktive Substanz in eine Armvene. Sie lagert sich kurzfristig in der Schilddrüse ab und ermöglicht es so dem Arzt, sich ein Bild von dem Knoten zu machen.

Schilddrüse: Das unterscheidet heiße Knoten und kalte Knoten

Diagnosebild von der Schilddrüse: Hier zeigt sich im Szintigramm - das ist eine spezielle Untersuchung - ein kalter Knoten (roter Kreis) mit einem erhöhten Krebsrisiko.

Die Szintigrafie liefert die sichere Information, ob es sich um einen heißen oder kalten Knoten handelt. „Heiße Knote produzieren Hormone und können Funktionsstörungen der Schilddrüse verursachen. Aber sie sind fast immer gutartig. Dagegen kann sich in einem kalten Knoten Krebs verbergen“, so Professor Stahl, der in der Praxis RIZ in Augsburg seine Patieten untersucht. Erhärtet sich bei Diagnoseverfahren wie der Ultraschalluntersuchung und/oder der Szintigrafie der Krebsverdacht, können Mediziner zudem eine Feinnadelpunktion vornehmen. Dabei sticht der Mediziner mit einer feinen Nadel in den verdächtigen Knoten und entnimmt Zellproben, die anschließend im Labor untersucht werden. Ist die Probe unauffällig (Foto oben) muss der Knoten meist nicht operiert werden.

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