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Stärkerer Einfluss als Angst

„Wutbürger“ Herzinfarkt gefährdet? Wer regelmäßig Ärger verspürt, schädigt seine Blutgefäße

Mindestens einmal täglich überkommt Sie die Wut? Forschenden zufolge sollten Sie sich Ihrer Herz-Kreislauf-Gesundheit zuliebe häufiger in Entspannung üben.

Wer kennt sie nicht: Die Wutbürger, die an allem und jedem etwas auszusetzen haben. Wut ist im Grunde nichts Negatives. Das Gefühl führt dazu, dass unser Körper Stresshormone wie Kortisol und Adrenalin ausschüttet, was uns in Gefahrensituationen helfen kann, schneller zu reagieren. Doch wer sich zu häufig in diesem Zustand befindet, dessen Körper steht unter Dauerstress, was das Herz-Kreislauf-System schädigt.

Wut fördert Prozesse im Körper, die Arterienverkalkung begünstigen

Sie lassen Ihrer Wut gerne freien Lauf? Forscher kamen zu dem Schluss, dass dies die Blutgefäße nachhaltig schädigt.

Ein Forscherteam um Daichi Shimbo vom Columbia University Irving Medical Center in New York untersuchte, wie sich Wut auf Herz und Kreislauf auswirkt. Ihre Studie zeigt, dass die Wut Prozesse im Körper anregt, die Arterienverkalkung (Arteriosklerose) begünstigen. Diese gilt als Hauptrisikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt. Als Ursache sehen die Forschenden eine durch die Wut ausgelöste Funktionsstörung des Endothels, also der Innenauskleidung der Blutgefäßwände.

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Für ihre Analyse hatten die US-amerikanischen Wissenschaftler 280 Erwachsene untersucht. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip in vier Gruppen eingeteilt: Die erste sollte sich acht Minuten lang lebhaft an eine sehr ärgerliche Situation zurückerinnern, die zweite sollte sich in eine sehr traurige Episode zurückversetzen, die dritte Gruppe hatte die Aufgabe, sich acht Minuten lang in eine ängstliche Situation hineinzudenken und die letzte Einheit sollte von eins bis 100 zählen, um einen neutralen Gemütszustand auszulösen. Nach den acht Minuten wurde mit einem speziellen Gerät die Endothel-Funktion gemessen, um so herauszufinden, welchen Einfluss die jeweiligen Gemütszustände auf die Gesundheit der Blutgefäße hatte.

Wut wirkte sich stärker auf die Blutgefäße aus als Angst

„In dieser randomisierten, kontrollierten experimentellen Studie wirkte sich eine kurze Provokation von Ärger negativ auf die Gesundheit der Endothelzellen aus, indem sie die endothelabhängige Gefäßerweiterung beeinträchtigte“, schreiben die Forschenden in ihrer Studie, die im Journal of the American Heart Association (JAHA) veröffentlicht wurde. Noch 40 Minuten nach dem Test war die Funktion der Blutgefäße eingeschränkt, wie die Forschenden herausfanden. Angst und Trauer hatten im Gegensatz zur Wut keinen nennenswerten Einfluss auf das Endothel, heißt es weiter. Die Hoffnung der Forschenden ist, dass ihre Studienergebnisse die Entwicklung neuer Therapiemethoden antreiben könnten.

Vorsicht: So erkennen Sie sofort einen Herzinfarkt

Wer einen Herzinfarkt erleidet, verspürt starke, langanhaltende Schmerzen im Brust- und Herzbereich. Doch auch andere Körperregionen wie Arme und Oberbauch können betroffen sein. Meist strahlt der Schmerz von der Brust in die Extremitäten, zwischen die Schulterblätter bis in den Rücken oder in den Hals und Kiefer.
Wer einen Herzinfarkt erleidet, verspürt oft starke, langanhaltende Schmerzen im Brust- und Herzbereich. Meist strahlt der Schmerz von der Brust in die Extremitäten, zwischen die Schulterblätter bis in den Rücken oder in den Hals und Kiefer. © dpa
Mann fasst sich an Arm
Auch Schmerzen im Arm können auf einen Herzinfarkt hinweisen.  © AntonioGuillem/Imago
Frau fasst sich an Bauch
Doch auch in anderen Körperregionen wie dem Oberbauch können sich bei einem Herzinfarkt Schmerzen auftun.  © Iordache Magdalena/Imago
Frau fasst sich an Rücken
Der Schmerz im Brustbereich kann bei einem Herzinfarkt bis in den Rücken ausstrahlen.  © ArtmannWitte/Imago
Junge attraktive Frau fasst sich mit den Händen an den Rücken
Zu den starken Schmerzen kommt häufig noch ein heftiger Druck oder ein sehr starkes Engegefühl im Brust- und Herzbereich hinzu. Viele Betroffenen haben dann das Gefühl, dass ihnen die Luft abgeschnürt wird und ihnen ein Elefant auf der Brust steht. © Imago
Mann hat Schmerzen in der Brust
Neben den stechenden Schmerzen und der Brustenge verspüren manche Betroffene ein stark brennendes Gefühl, das nicht aufhören will. © Imago
Einer Frau ist übel
Auch wenn es erst auf etwas anderes hindeuten kann: Übelkeit und Erbrechen können ebenfalls darauf hindeuten, dass Sie gerade einen Herzinfarkt erleiden. Die sogenannten „unspezifischen“ Anzeichen treten bei Frauen sogar häufiger auf als bei Männern. Die Deutsche Herzstiftung rät, immer dann den Notarzt zu rufen, wenn die Beschwerden in zuvor noch nie erlebtem Ausmaß auftreten. © Imago
Frau schaut aus Fenster
Einen Herzinfarkt kann man jemandem sogar im wahrsten Sinne des Wortes ansehen: Meist werden Betroffene vor Schmerz und Angst ganz fahl und totenblass im Gesicht und bekommen zudem Angstschweiß. © Bernd Feil/Imago
Frau ist erschöpft
Es gibt auch eher unspezifische Anzeichen, die für einen Herzinfarkt sprechen können. Dazu zählt extreme Müdigkeit und Erschöpfung. © Imago
Auch Kieferschmerzen zählen zu den eher unspezifischen Herzinfarkt-Symptomen. Bei extremen Beschwerden sollten Sie besser einen Arzt aufsuchen.
Auch Kieferschmerzen zählen zu den eher unspezifischen Herzinfarkt-Symptomen. Bei extremen Beschwerden sollten Sie besser einen Arzt aufsuchen.  © Imago

Mehr Informationen zur StudieTranslational Research of the Acute Effects of Negative Emotions on Vascular Endothelial Health: Findings From a Randomized Controlled Study

Veröffentlichungsdatum: 1. Mai 2024

Veröffentlicht im Fachjournal Journal of the American Heart Association (JAHA)

Umfang: 280 Studienteilnehmer

Studienautoren: US-amerikanisches Forscherteam um Daichi Shimbo vom Columbia University Irving Medical Center in New York

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © AndreyPopov/Imago

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