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Gefährliche Verläufe möglich

RSV-Infekte bei Kindern und Säuglingen schnell erkennen: Blaue Lippen sofort ärztlich abklären lassen

Das RS-Virus grassiert. In den meisten Fällen verläuft der Infekt glimpflich, doch auch schwere Verläufe sind möglich. Einige Symptome sollten Sie zum Arzt führen.

Seit mehreren Wochen füllen Berichte über volle Kinderpraxen und Kinderstationen Zeitungsspalten und News-Apps. Ursache ist das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), das eine schwere Atemwegserkrankung nach sich ziehen kann. Säuglinge, Kinder und Erwachsene können erkranken. Meist verläuft eine Ansteckung harmlos, doch auch schwere Verläufe sind möglich. Das zeigt sich aktuell auf tragische Weise: Die Infektionswelle derzeit führt dazu, dass die aufgrund von Personalmangel unterbesetzten Kinderkliniken überfüllt sind.

Und auch in Schulen zeigt sich das Ausmaß der aktuellen RSV-Welle. So berichtet eine Lehrerin aus München im Focus-Interview: „Von den 150 Grundschülern sind derzeit 70 krank.“ In den meisten Fällen kann ein akuter Atemwegsinfekt ausgelöst durch RS-Viren zu Hause auskuriert werden. Doch es gibt Symptome, die für einen schweren Verlauf sprechen.

Sie sind verschnupft und fühlen sich müde und abgeschlagen? Dann könnte eine RSV-Infektion dahinterstecken.

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RSV-Infektion erkennen: Typische Symptome im Überblick

„Eine RSV-Infektion kann das Symptomspektrum von einer einfachen Atemwegsinfektion bis zu einer schweren beatmungspflichtigen Erkrankung der unteren Atemwege zeigen oder auch asymptomatisch verlaufen“, beschreibt es das Robert Koch-Institut (RKI). Bis hin zu Klinikaufenthalt: Eine Infektion mit dem RS-Virus gleicht dahingehend einer Grippe, die auch lebensbedrohlich verlaufen kann.

Folgende Symptome sind dem RKI zufolge typisch für eine Infektion mit RS-Viren:

  • Fieber
  • Schnupfen
  • nichtproduktiver Husten

Diese Viren und Bakterien machen uns krank

Eine mit Coronaviren befallene Zelle
Ende 2019 wurde zum ersten Mal über das Coronavirus Sars-CoV-2 berichtet. Zuerst nur in China diagnostiziert, breitete sich die durch Coronaviren ausgelöste Krankheit Covid-19 weltweit aus. Die Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit etwa 1.900.000 Todesopfer gefordert. Auf der Darstellung oben ist eine menschliche Zelle (grün) zu sehen, die mit Coronaviren (gelb) infiziert ist.  © Niaid/dpa
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat.
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat. © dpa
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch. © dpa
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff.
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff. © dpa
Grippe Virus
Grippe Virus: Antigene (gelbe und blaue Antennen) sitzen auf einer doppelten Fettschicht, die sich um die Erbsubstanz im Inneren schließt. Mit der Vermischung verschiedener Virentypen entstehen neue Erbsubstanzen und damit auch Antigene. © dpa
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus.
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus. © dpa
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16)
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16): Schnupfen verbreitet sich weltweit durch Rhinoviren. © dpa
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung.
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung. © dpa
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. © dpa
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen.
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen. © dpa
Auslöser der Tuberkulose sind Bakterien (Mycobacterium tuberculosis)
Tuberkulosebakterium Mycobacterium tuberculosis: Die auch als Schwindsucht bekannte Krankheit ist, obwohl sie heutzutage als heilbar gilt, eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. © dpa
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz.
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz. © dpa
  • eventuell Rachenentzündung
  • Keuchatmung beim Ausatmen

Meist zeigt man nach der RSV-Infektion zuerst Symptome der oberen Atemwege wie Schnupfen, die innerhalb der ersten drei Krankheitstage zu Symptomen unterer Atemwegserkrankungen fortschreiten können, informiert das RKI. Sind die unteren Atemwege betroffen, komme es meist zu produktivem Husten. Auch Kurzatmigkeit und Atemnot können im Rahmen einer Infektion der unteren Atemwege eintreten, heißt es weiter. Spätestens, wenn es zu Atemproblemen kommt, muss ein Arzt aufgesucht werden.

RSV-Infektion: Schwere Verläufe erkennen

Folgende Symptome einer Infektion mit RS-Viren sprechen für einen schweren Krankheitsverlauf und sollten ärztlich abgeklärt werden. Wählen Sie im Zweifel den Notruf (112), um schnellstmöglich ärztliche Hilfe zu erhalten:

  • Hohes Fieber
  • Atemnot
  • Bei Säuglingen in den ersten Lebensmonaten: Atemprobleme, schnelle und flache Atmung, rasselnde Geräusche beim Ein- und Ausatmen, blaue Lippen (Anzeichen für Sauerstoffmangel), Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme (Trinkverweigerung)

Rubriklistenbild: © AndreyPopov/Imago

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