Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Nicht nur Corona-Viren

Erkältungszeit – welche Viren uns jetzt richtig krank machen

Wie jedes Jahr im Winter haben Viren gerade Hochsaison. Das Corona-Virus ist dabei nicht das größte Übel. Welche Erreger kursieren gerade und wen trift es am stärksten?

Winterzeit ist Virenzeit: es wird wieder ordentlich gehustet, genießt und geschnäutzt. Das bestätigen auch Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI). Anders als man vermuten könnte, sind es aber nicht hauptsächlich Corona-Viren, die uns gerade das Leben schwer machen.

ErregerSymptome
RhinovirenNach 24 bis 72 Stunden kommt es zu Schnupfen, Hals- und Kopfschmerzen, gelegentlich Bronchitis
Corona-VirenSchnupfen, Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Kurzatmigkeit, Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden
ParainfluenzavirenStarke Erkältungssymptome, Fieber, Bronchitis, Pseudokrupp (Kleinkinder)
AdenovirenGeschwollene und gerötete Augen, Augenbindehaut- und Hornhautentzündung
RSVSchnupfen, Husten, Fieber, Entzündung der Atemwege (Bronchiolitis) bis hin zu schweren Lungenentzündungen
Influenzaviren (Grippeviren)Fieber, Halsschmerzen und trockener Husten, Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen

Erkältungszeit – diese Viren verbreiten sich gerade am stärksten

Doch welche Viren sind das genau, die gerade im Umlauf sind? Das Robert Koch-Institut veröffentlicht dazu wöchentlich einen Bericht. Aus dem letzten (Kalenderwoche 46) geht hervor: Es ist nicht hauptsächlich das Corona-Virus SARS-CoV-2, das uns auf Trab hält, sondern Rhinoviren, die Hauptverursacher von Erkältungen und grippalen Infekten. Sie sind für 31 Prozent der Atemwegserkrankungen verantwortlich. Gefolgt von Corona-Viren (20 Prozent), Parainfluenzaviren (vier Prozent) und Adenoviren (drei Prozent). Auch Respiratorische Synzytialviren (RSV) und Influenzaviren wurden zu je zwei Prozent nachgewiesen.

Wie jeden Winter, stecken sich auch jetzt wieder viele Menschen mit Atemwegsinfekten an (Symbolbild).

Insgesamt hat die Zahl der Atemwegsinfekte gegenüber der Vorwoche etwas zugenommen und lag bei 8.700 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Gestiegen sind die Zahlen vor allem bei Schulkindern zwischen fünf und 14 Jahren und bei Jugendlichen und Erwachsenen zwischen 15 und 59 Jahren. Kleinkinder bis vier Jahre und Senioren waren etwas weniger betroffen als in den Wochen zuvor. Insgesamt sind die Zahlen in diesem Zeitraum höher, als vor der Pandemie.

Dunkelziffer bei Covid-19 könnte deutlich höher sein

Nicht auszuschließen ist aber, dass die Dunkelziffer der Covid-Fälle deutlich höher liegt, da es keine Test-Pflicht gibt. Laut offiziellem Corona-Pandemie-Radar des Bundes liegt die 7-Tage-Inzidenz derzeit bei 28 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohnern und ist damit im Vergleich zur Vorwoche etwas gestiegen (um vier Prozent). Am stärksten sind derzeit Menschen über 80 betroffen. Zum Vergleich: Die höchste Inzidenz lag während der Pandemie bei 1.543 Covid-Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern.

Noch mehr spannende Gesundheitsthemen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Warum gibt es im Winter eigentlich mehr Viren als im Sommer?

Im Winter herrschen für Viren bessere Bedingungen als im Sommer, denn viele von ihnen können bei trockener Luft besser überleben. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme, sinkt die Luftfeuchtigkeit im Freien. In Innenräumen trocknet Heizen die Luft zusätzlich aus. Viren haben also eine bessere Ausgangslage, sich zu verbreiten.

Hinzu kommt, dass unser Nasen- und Bronchialsystem Viren im Winter schlechter abwehren kann. Normalerweise transportieren Flimmerhärchen die Erreger und andere Partikel aus den Bronchien zum Kehlkopf und aus der Nase in den Rachen, wo sie praktisch im Magen entsorgt werden. Kalte Temperaturen und eine niedrige Luftfeuchtigkeit lassen diesen Mechanismus langsamer und zäher werden, warnt der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Fehlende Sonneneinstrahlung führt außerdem dazu, dass der Vitamin-D-Spiegel sinkt und unsere Abwehrkräfte insgesamt geschwächt sind.

Wie kann ich mich vor Atemwegsinfekten schützen?

Wer sich viel in Innenräumen aufhält, sollte darauf achten, regelmäßig stoßzulüften. Außerdem ist es wichtig, das Immunsystem im Winter allgemein zu stärken, durch:

  • eine ausgewogene Ernährung, mit reichlich Gemüse
  • ausreichende Bewegung, denn Sport und Aktivität stimulieren die Immunabwehr
  • den Verzicht auf Alkohol und Nikotin
  • regelmäßige Entspannung und das Vermeiden von Stress
  • ausreichend Schlaf

Da einige Viren neben Tröpcheninfektion durch die Luft (Aerosole) auch durch Schmierinfektion übertragen werden, ist es wichtig, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Das gilt vor allem auch für Kinder.

Wer sich schon einen Atemwegsinfekt eingefangen hat, sollte drei bis fünf Tage zuhause bleiben, bis die Symptome abgeklungen sind, empfiehlt das RKI. Lässt sich der Kontakt mit anderen nicht vermeiden, zum Beispiel bei einem Arztbesuch, ist es ratsam, weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Wer aufgrund von Vorerkrankungen oder altersbedingt zur Risikogruppe gehört, sollte mit seinem Hausarzt außerdem über eine mögliche Grippe- und Corona-Impfung sprechen.

Immunsystem stärken und so Grippe bis Corona vorbeugen – acht einfache Regeln

Frau hält Glas Wasser in der Hand.
Wer ausreichend trinkt, hält die Schleimhäute in Mund und Rachen feucht. Das ist wichtig, weil diese die erste Schutzbarriere des Körpers gegen Viren und Bakterien darstellen. Trocknen die Schleimhäute aus, können Viren leichter andocken und sich einen Weg in den Körper bahnen. Auch das Lutschen von Bonbons hilft dabei, die Schleimhäute feucht zu halten.  © Tanya Yatsenko/Imago
Korb voll mit Gemüse und Obst
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse sorgt dafür, dass dem Körper wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zugeführt werden. Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen einem gesunden Darm und einem gesunden Immunsystem besteht, denn ein Großteil der Antikörper produzierenden Zellen befinden sich im Darm, informiert das Portal München Klinik, der Gesundheitsversorger der Stadt München. © Oleksandr Latkun/Imago
Frau krault im Schwimmbad
Auch Bewegung macht uns weniger anfällig für Krankheitserreger. Mitverantwortlich ist die antientzündliche Wirkung von Sport und Bewegung auf unseren Körper. Davon profitiert auch unser Immunsystem, so Professor Karten Krüger von der Justus-Liebig-Universität in Giessen im Interview mit der Krankenkasse BKK Provita. Sein Forschungsgebiet: Die Wirkung von Bewegung auf unser Immunsystem. Ihm zufolge wird man seltener krank und übersteht eine Erkrankung besser, wenn man sich regelmäßig bewegt, gut schläft, sich ausgewogen ernährt und ein gutes Stressmanagement pflegt.  © Imago
Hand, die Weinglas und Zigarette hält
Inhaltsstoffe in Zigarettenrauch und Alkohol blockieren die körpereigene Abwehr und machen uns so anfälliger für Krankheiten. Nach einer durchzechten Nacht kann das Immunsystem Studien zufolge sogar bis zu 24 Stunden lang nicht wie gewohnt arbeiten, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Auch Rauchen fördert wie Alkohol Entzündungsprozesse im Körper, was eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte zur Folge haben kann. Zudem trocknet Zigarettenrauch die Schleimhäute aus, was deren Abwehrkraft abschwächt.  © macondo/Imago
Frau öffnet das Fenster zum Lüften
Vor allem im Herbst und im Winter sollten Sie regelmäßig lüften. Denn trockene Heizungsluft trocknet die Schleimhäute in Mund und Nase aus. Diese stellen die erste Barriere für Viren und Bakterien dar. Im ausgetrockneten Zustand sind die Schleimhäute weniger widerstandsfähig. © Roman Möbius/Imago
Wanderweg im Bergischen Land nahe der Müngstener Brücke
Bewegung an der frischen Luft stärkt unsere Atemwege. Auch das Immunsystem profitiert, weil über die Haut durch Kontakt mit Sonnenlicht Vitamin D produziert wird. „Es ist wissenschaftlich unstrittig, dass eine ausreichende Vitamin D-Versorgung zur normalen Funktion des Immunsystems beiträgt. Auch zeigen Studien, dass Menschen mit einer unzureichenden Vitamin D-Versorgung ein erhöhtes Risiko für akute Atemwegsinfekte aufweisen und von der Gabe von Vitamin D-Präparaten profitieren können“, heißt es in einem Bericht des Bundesinstituts für Risikobewertung.  © Olaf Döring/Imago
Gestresste Frau im Büro
Stress ist ein wahrer Immunkiller. Durch die Ausschüttung von Stresshormonen verlieren die Immunzellen die Fähigkeit, sich zu vermehren, um Krankheitserreger abzutöten. Auch die Menge an Antikörpern in unserem Speichel verringert sich, so eine Information des Universitätsspitals Zürich.  © Joseffson/Imago
Frau schaltet den Wecker aus
Ausreichend Schlaf zählt zu den Grundpfeilern eines intakten Immunsystems. Wissenschaftler der Universität Tübingen und der Universität Lübeck konnten dem ärztlichen Journal zufolge zeigen, dass bereits nach drei Stunden ohne Schlaf die Funktion der T-Zellen beeinträchtigt war. „T-Zellen zirkulieren ständig im Blutkreislauf und suchen nach Erregern. Die Adhäsion (Anmerkung der Redaktion: bedeutet so viel wie „Haftkraft“) an andere Zellen erlaubt ihnen dabei, im Körper zu wandern und beispielsweise an infizierte Zellen anzudocken, um sie anschließend zu beseitigen“, sagt Erstautor Stoyan Dimitrov.  © Oleksandr Latkun/Imago

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Zoonar/Imago

Kommentare