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Früherkennung

Mundspülung zeigt an, wie hoch Ihr Herztod-Risiko ist

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Entzündungen im Mundraum und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein kanadisches Forscherteam befasste sich mit diesem Fakt näher.

Mundspülungen – Fläschchen gefüllt mit Elixier, das für viele zur morgendlichen Routine gehört. Mit frischem Minz- oder sanftem Kamillenaroma sollen sie tiefenreinigende Wirkung entfalten und den Mundraum optimal pflegen. Antiseptische Mundspülungen kämpfen zudem gegen Bakterien. Fluoridhaltige Varianten entfalten schützende Wirkung auf den Zahnschmelz, während andere Produkte die Empfindlichkeit mildern. Es gibt viele verschiedene Mundspülungen – eine Variante kann Forschenden zufolge sogar das Herzinfarkt-Risiko voraussagen.

Wie hängt Mund- und Herzgesundheit zusammen?

Als gesetzt gilt in der Forschung, dass Entzündungen im Mundraum die Gefäße im Körper schädigen können. Infolge steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt. Parodontitis sollte daher immer behandelt werden.

Entzündungen im Mundraum fördern Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Im Versuch, den die Forschenden um Ker-Yung Hong vom Department of Kinesiology an der McMaster University im kanadischen Hamilton durchführten, wurde allerdings keine herkömmliche Mundspülung angewandt. Die Studienteilnehmer mussten ihren Mund mit Kochsalzlösung spülen. Die dadurch gewonnene Speichelprobe wurde infolge auf Entzündungsmarker hin untersucht: Ein hoher Wert an weißen Blutkörperchen ist ein Anzeichen dafür, dass der Körper mit Entzündungen kämpft.

Mundspülung als Früherkennungsmaßnahme: Entzündungsprozesse im Mund können Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben. (Symbolbild)

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Doppelte Wirkung

Die Auswahl an Mundspülungen ist riesig. Wenn Sie clever sparen möchten, setzen Sie auf sogenannte 2-in-1-Produkte wie beispielsweise meridol (werblicher Link). Mit einer speziellen Wirkformel mit Zink bekämpft die Mundspülung die Ursachen von Zahnfleischbluten und gleichzeitig auch schlechtem Atem – ganz ohne Alkohol.

Das Fazit der Forscher, das sie im Fachjournal Frontiers in Oral Health veröffentlichten: „Wir fanden heraus, dass die orale Entzündungsbelastung im Mund ein Prädiktor für eine verminderte flussvermittelte Dilatation (Anmerkung der Redaktion: Darunter versteht man die prozentuale Veränderung des Gefäßdurchmessers) ist. Eine Beeinträchtigung der flussvermittelten Dilatation ist ein Indikator für ein mögliches zukünftiges Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daher liefert diese Studie Beweise für die Bedeutung der Mundgesundheit und dafür, dass Entzündungen im Mundraum die Endothelfunktion (Anmerkung der Redaktion: Endothelzellen kleiden das Innere von Blutgefäßen aus) beeinflussen kann.“

Entzündungsprozesse im Mund frühzeitig behandeln

Vorsicht: So erkennen Sie sofort einen Herzinfarkt

Wer einen Herzinfarkt erleidet, verspürt starke, langanhaltende Schmerzen im Brust- und Herzbereich. Doch auch andere Körperregionen wie Arme und Oberbauch können betroffen sein. Meist strahlt der Schmerz von der Brust in die Extremitäten, zwischen die Schulterblätter bis in den Rücken oder in den Hals und Kiefer.
Wer einen Herzinfarkt erleidet, verspürt oft starke, langanhaltende Schmerzen im Brust- und Herzbereich. Meist strahlt der Schmerz von der Brust in die Extremitäten, zwischen die Schulterblätter bis in den Rücken oder in den Hals und Kiefer. © dpa
Mann fasst sich an Arm
Auch Schmerzen im Arm können auf einen Herzinfarkt hinweisen.  © AntonioGuillem/Imago
Frau fasst sich an Bauch
Doch auch in anderen Körperregionen wie dem Oberbauch können sich bei einem Herzinfarkt Schmerzen auftun.  © Iordache Magdalena/Imago
Frau fasst sich an Rücken
Der Schmerz im Brustbereich kann bei einem Herzinfarkt bis in den Rücken ausstrahlen.  © ArtmannWitte/Imago
Junge attraktive Frau fasst sich mit den Händen an den Rücken
Zu den starken Schmerzen kommt häufig noch ein heftiger Druck oder ein sehr starkes Engegefühl im Brust- und Herzbereich hinzu. Viele Betroffenen haben dann das Gefühl, dass ihnen die Luft abgeschnürt wird und ihnen ein Elefant auf der Brust steht. © Imago
Mann hat Schmerzen in der Brust
Neben den stechenden Schmerzen und der Brustenge verspüren manche Betroffene ein stark brennendes Gefühl, das nicht aufhören will. © Imago
Einer Frau ist übel
Auch wenn es erst auf etwas anderes hindeuten kann: Übelkeit und Erbrechen können ebenfalls darauf hindeuten, dass Sie gerade einen Herzinfarkt erleiden. Die sogenannten „unspezifischen“ Anzeichen treten bei Frauen sogar häufiger auf als bei Männern. Die Deutsche Herzstiftung rät, immer dann den Notarzt zu rufen, wenn die Beschwerden in zuvor noch nie erlebtem Ausmaß auftreten. © Imago
Frau schaut aus Fenster
Einen Herzinfarkt kann man jemandem sogar im wahrsten Sinne des Wortes ansehen: Meist werden Betroffene vor Schmerz und Angst ganz fahl und totenblass im Gesicht und bekommen zudem Angstschweiß. © Bernd Feil/Imago
Frau ist erschöpft
Es gibt auch eher unspezifische Anzeichen, die für einen Herzinfarkt sprechen können. Dazu zählt extreme Müdigkeit und Erschöpfung. © Imago
Auch Kieferschmerzen zählen zu den eher unspezifischen Herzinfarkt-Symptomen. Bei extremen Beschwerden sollten Sie besser einen Arzt aufsuchen.
Auch Kieferschmerzen zählen zu den eher unspezifischen Herzinfarkt-Symptomen. Bei extremen Beschwerden sollten Sie besser einen Arzt aufsuchen.  © Imago

Selbst bei jungen und gesunden Menschen können Entzündungsprozesse im Mundraum Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben, informieren die Studienleiter. Sie sehen ihre in der Studie angewandte Mundspülung als mögliche Früherkennungsmaßnahme, die beim jährlichen Zahnarztbesuch Anwendung finden könnte. Werden Entzündungen im Mund frühzeitig erkannt und behandelt, sinkt auch das Herzinfarktrisiko.

Mehr Informationen zur Studie Oral inflammatory load predicts vascular function in a young adult population: a pilot study

Veröffentlichungsdatum: 18. August 2023

Veröffentlicht im Fachjournal Frontiers in Oral Health

Umfang: 28 gesunde und erwachsene Studienteilnehmer

Studienautoren: Kanadisches Forscherteam um Ker-Yung Hong vom Department of Kinesiology an der McMaster University in Hamilton, Kanada

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Pond5/Imago

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