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Chronische Entzündungen als Ursache

Magenkrebs: Sieben Risikofaktoren, die Sie kennen sollten

Obwohl die Erkrankungszahlen rückläufig sind, zählt Magenkrebs zu den gefährlichsten und tödlichsten Krebsformen. Einige Risikokfaktoren können die Enstehung begünstigen.

In Deutschland erkranken nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) jährlich etwa 17.000 Menschen an Magenkrebs. Dabei handelt es sich unter Männern um die sechsthäufigste und unter Frauen um die achthäufigste Tumorerkrankung. Meist entwickeln sich bösartige Tumore des Magens, die auch Magenkrebs oder Magenkarzinom genannt werden, in der Magenschleimhaut. Da sie zu 95 Prozent vom Drüsengewebe ausgehen, sprechen Mediziner auch von Adenokarzinomen. Während von Lungenkrebs – der zweithäufigsten Krebsform – vor allem Raucher und ältere Menschen betroffen sind, wird das Risiko für Magenkrebs durch weitere Faktoren erhöht.

Magenkrebs: Sieben Faktoren, die das Risiko erhöhen können

Magenkrebs zählt unter Männern zur sechsthäufigsten und unter Frauen zur achthäufigsten Tumorerkankung.

Mittlerweile sind die Erkrankungszahlen zwar rückläufig, dennoch zählt Magenkrebs noch immer zu den tödlichsten Krebserkrankungen. Ein Grund dafür ist, dass Magenkrebs häufig zu spät erkannt wird. Schließlich sind erste Symptome der Tumorerkrankung meist unspezifisch. Zudem gibt es verschiedene Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung erhöhen können. Dabei haben Verwandte ersten Grades eines Magenkrebs-Patienten ein zwei- bis dreifach höheres Risiko, einen Magentumor zu bekommen, als die Allgemeinbevölkerung.

Ist mehr als ein Verwandter ersten Grades erkrankt, ist das Risiko sogar zehnmal höher. Ob dieses familiäre Risiko auf einen gemeinsamen Lebensstil, eine gemeinsame genetische Veranlagung oder eine Kombination beider Faktoren zurückgeht, ist bislang allerdings noch unklar. Folgende Risikofatoren können außerdem die Enstehung eines Magenkarzinoms begünstigen.

  • Fortgeschrittenes Alter
  • Entzündungen der Magenschleimhaut
  • Rauchen
  • Alkoholkonsum
  • Hoher Salzkonsum
  • Übermäßiger Verzehr von Fleisch
  • Chronisches Sodbrennen

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Magenkrebs: Chronische Entzündungen der Magenschleimhaut als häufige Ursache

Chronische Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis) sowie der Umbau von Magenzellen (intestinale Metaplasie) spielen bei der Entstehung von Magenkrebs eine wichtige Rolle. Wie Wissenschaftler vom Chiang Mai University Hospital in ihrer im Fachmagazin Cancer Epidemiology veröffentlichten Studie feststellen konnten, tragen Infektionen mit dem Magen-Darm-Keim Helicobacter pylori offensichtlich dazu bei. Sie analysierten Daten von 947 Patienten im durchschnittlichen Alter von 54 Jahren, die sich alle einer Magenspiegelung, auch Endoskopie genannt, unterzogen. Dabei stellten sie bei 39 Prozent der Teilnehmer eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut fest. Bei 19 Prozent zeigte sich ein Umbau von Magenzellen in andere Zellarten. Dies kam bei Patienten über 50 und 60 Jahren häufiger vor als bei Jüngeren.

So gingen Infektionen mit Helicobacter pylori häufig mit dem Auftreten einer chronischen Gastritis einher. Auch in früheren Studien zeigte sich bereits ein Zusammenhang zwischen dem Magen-Darm-Keim und der Entstehung von Magenkrebs. Allerdings verläuft eine Infektion mit Helicobacter pylori oftmals im Stillen ohne erkennbare Beschwerden. Bei einigen Menschen bleibt sie daher lange unbemerkt und dennoch chronisch wird. Viele Patienten zeigen jedoch verschiedene Symptome wie etwa Völlegefühl, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen oder Magendrücken. Liegt eine Entzündung der Magenschleimhaut vor, wird diese in der Regel mit Antibiotika behandelt, wodurch die Infektion in den meisten Fällen vollständig beseitigt werden kann. Daher ist eine frühe Diagnose durch einen Arzt wichtig, damit die medikamentöse Therapie rechtzeitig beginnt.

Zehn Krebsarten mit den geringsten Überlebenschancen

Menschliche Körper
Das Mesotheliom zählt zu den tödlichsten Krebsarten. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei nur knapp über zehn Prozent. Beim Mesotheliom handelt es sich um einen seltenen Tumor des Weichteilgewebes. Überwiegend Männer im höheren Lebensalter sind davon betroffen. Diagnostiziert wird er meistens im Brustfell, seltener im Bauchfell.  © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO
Menschlicher Körper mit Bauchspeicheldrüse
Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Pankreaskrebs gilt als eine der tödlichsten Krebsarten überhaupt. Nur etwa sieben bis acht Prozent der Patienten überleben die ersten fünf Jahre nach einer Diagnose. Häufig wird der Tumor zu spät erkannt und bildet Metastasen. Zudem kommt er oftmals nach einer Therapie wieder zurück. © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO
Leber
Auch wenn Leberkrebs relativ selten ist, so gehört er dennoch wegen seiner schlechten Prognose zu den häufigsten Krebstodesursachen. In Deutschland treten rund 9.500 neue Fälle im Jahr auf, bei ungefähr 8.000 Todesfällen. Das relative 5-Jahres-Überleben sowohl bei Männern als auch bei Frauen liegt bei etwa 15 Prozent. Die Prognose hängt dabei vom Zustand der Leber und vom Stadium der Krebserkrankung ab. © Science Photo Library/IMAGO
Person hält Zigarette in der Hand
Rauchen bzw. Tabakkonsum ist der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs, dessen Prognose in der Regel ebenfalls ungünstig ist. Laut RKI liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei Frauen bei rund 21 Prozent, bei Männern bei rund 15 Prozent. Auch hier unterscheiden sich die Überlebensaussichten jedoch deutlich nach dem Stadium der Krebserkrankung. Allerdings wird Lungenkrebs meist spät entdeckt, da er im frühen Stadium meist keine Beschwerden verursacht.  © ETfoto/IMAGO
Frau hält Modell von Gehirn in Händen
Das zentrale Nervensystem (ZNS) befindet sich im Schädel und im Wirbelkanal in der Wirbelsäule. Es umfasst alle Nerven und Nervenbahnen im Gehirn und Rückenmark. Krebserkrankungen des ZNS betreffen zu 95 Prozent das Gehirn, während sich die restlichen fünf Prozent auf vier Bereiche verteilen: das Rückenmark, Hirn- und Rücken­marks­häute und Hirn­nerven. Krebserkrankungen des ZNS zählen zu den gefährlicheren Krebsarten. Bei Männern liegt demnach die relative 5-Jahres-Überlebensrate für bösartige ZNS-Tumore bei 21 Prozent, für Frauen bei 24 Prozent. Trotz Forschung sind die genauen Ursachen für die verschiedenen Hirntumore weitgehend unklar. Über die Risikofaktoren ist deshalb wenig bekannt.  © Mareen Fischinger/IMAGO
Person hält sich Hände an Bauch
Gallenblasenkrebs und Gallengangkrebs kann sich unter anderem durch Bauchschmerzen im oberen Bauch bemerkbar machen. Schuld daran sind bösartige Tumore in der Gallenblase beziehungsweise in den Gallenwegen. Nur wenige Patienten mit der Krebserkrankung sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten bei bösartigen Tumoren der Gallenblase und der Gallenwege betragen bei Männern 20 Prozent und für Frauen 17 Prozent und sind damit relativ niedrig. © Iordache Magdalena/IMAGO
Speiseröhre
Auch der Speiseröhrenkrebs zählt zu den Krebsarten mit ungünstigen Überlebensaussichten. Mit einer Rate von circa 90 Prozent ist er bezogen auf die Mortalitätsrate (Anzahl der Gestorbenen im Verhältnis zu den Erkrankten) mit am tödlichsten. Jedoch ist die Anzahl der Erkrankten bei dieser Krebsart auch niedriger. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt für Männer bei 22 Prozent, für Frauen bei 24 Prozent. Alkohol, Rauchen und Übergewicht zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren. © Science Photo Library/IMAGO
Frau bekommt Magenspiegelung
Die wichtigste und aussagekräftigste Untersuchung, um einen Magentumor feststellen zu können, ist die Magenspiegelung (Gastroskopie). Da die Krebserkrankung häufig erst spät erkannt wird, ist sie meist nicht mehr heilbar. Das macht die Prognose der Lebenserwartung bei Magenkrebs relativ ungünstig. Fünf Jahre nach der Diagnose lebt etwa nur noch ein Drittel der Betroffenen. Zwar haben sich laut RKI die Überlebensaussichten in letzter Zeit verbessert. Allerdings bleiben sie im Vergleich zu anderen Krebsarten immer noch ungünstig. Bei Frauen liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate demnach bei 37 Prozent, für die Männer bei 34 Prozent. © Kzenon/IMAGO
Eierstock
Eierstockkrebs ist um ein Vielfaches tödlicher als beispielsweise Brustkrebs. Laut RKI sind die Überlebensaussichten von Patientinnen mit Eierstockkrebs relativ schlecht. Aktuell liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei 42 Prozent. Je früher die Krankheit jedoch erkannt wird, desto besser sind die Überlebenschancen. Da die Symptome allerdings unspezifisch sind, ist eine Früherkennung des sogenannten Ovarialkarzinoms kaum möglich. So überleben nur knapp 50 Prozent der betroffenen Frauen nach fünf Jahren mit dem Krebs. © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO
Knochenmark
Eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks wird als Multiples Myelom bezeichnet. Dabei stellt es eine bösartige Vermehrung Antikörper produzierender Plasmazellen dar. Die Erkrankung tritt meist zuerst im Knochenmark auf, wo sie häufig mehrere Erkrankungsherde (z.B. Knochenbrüche, Blutbildveränderungen) bildet. Mit einer relativen 5-Jahres-Überlebensrate von 54 Prozent bei Frauen und 56 Prozent bei Männern ist auch ihre Prognose eher ungünstig. So ist mit einer dauerhaften Heilung in der Regel nicht zu rechnen. © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Science Photo Library/IMAGO

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