Hohe Temperaturen
Gesundheitsprobleme bei Hitze: Das müsst Ihr beachten
Über sonnige Sommertage freuen sich die meisten Menschen. Doch die damit einhergehende Hitze kann bei aller Sommerstimmung auch körperliche Belastungen mit sich bringen, wie Sonnenbrand oder Kreislaufprobleme. Wie Ihr gut durch diese Zeit kommt, erfahrt Ihr hier.
„Hohe Temperaturen sind eine Herausforderung für den Kreislauf. Die Blutgefäße weiten sich, damit der Körper die Wärme besser abgeben kann. Dadurch sinkt der Blutdruck, was zu Schwindel, Kopfschmerzen und Unwohlsein bis hin zu Übelkeit führen kann”, erklärt Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Luftige, helle Kleidung und Kopfbedeckungen helfen dem Körper, kühl zu bleiben.
Ältere Menschen und Personen mit chronischen Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sind laut Umweltbundesamt von den Symptomen besonders betroffen. Während extremer Hitze werden regelmäßig vermehrt Rettungseinsätze registriert, in den Hitze-Sommern 2003, 2006 und 2015 starben in Deutschland sogar insgesamt etwa 19.500 Menschen zusätzlich an den Folgen der Hitzebelastung.
Wann wird Hitze gefährlich?
Bei extremer sommerlicher Hitze ist Vorsicht geboten, warnt das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Schweißtreibende Temperaturen über 30 Grad können zu ernsten Gesundheitsproblemen führen. Wenn der Körper mehr Wärme aufnimmt als er wieder abgeben kann, kann es zu einem Hitzestau oder gar zu einem Hitzschlag kommen.
Werden Kopf und Nackenbereich durch die Sonne stark erhitzt, kommt es zu Irritationen des Gehirns und der Hirnhaut. Man spricht von einem Sonnenstich. Die Patienten haben oft einen roten Kopf. Sie klagen über Kopf- oder Nackenschmerzen, Unruhe oder Ohrgeräusche. Die Körpertemperatur ist beim Sonnenstich nicht erhöht. Der Patient sollte den Schatten oder einen kühlen Raum aufsuchen und den Nacken mit feuchten Handtüchern oder einem Coolpack kühlen.
Anders als beim Sonnenstich ist beim Hitzschlag die Körpertemperatur stark erhöht, was lebensbedrohlich sein kann. Ein Hitzschlag entsteht durch Überanstrengung in einer heißen Umgebung, beispielsweise durch Sport in einem durch Sonneneinstrahlung aufgeheizten Gymnastikraum. Das Temperatur-Regulierungssystem des Körpers versagt, er schwitzt nicht mehr. Die Haut ist trocken und heiß, der Pulsschlag hoch, der Blutdruck niedrig. Ermattung, Krämpfe, Halluzinationen und Bewusstseinstrübungen können folgen.
Wie beim Sonnenstich muss der Körper sofort gekühlt werden. Aber beim Hitzschlag muss der Notarzt verständigt sowie Atmung und Bewusstsein des Patienten kontrolliert werden.
Schwere Beine im Sommer
Durch die geweiteten Blutgefäße bei Hitze funktionieren bei vielen Menschen die Venenklappen in den Beinen nicht mehr richtig. Das Blut staut sich, und die Knöchel schwellen an. Dies betrifft vor allem Menschen, die viel Zeit sitzend am Schreibtisch verbringen, Raucher, Schwangere, Ältere und Übergewichtige.
Sie alle sollten abends regelmäßig die Beine hochlegen. Durch ausreichend Flüssigkeitsaufnahme wird die Fließgeschwindigkeit des Blutes erhöht und das Gefühl der schweren Beine reduziert. Auch moderate Bewegung hilft. Gerade im Sommer bietet sich Schwimmen an.
Präparate aus der Apotheke wie Rotes Weinlaub oder Rosskastanie als kühlende Gels unterstützen die Venenfunktion und verschaffen Linderung. Auch Erfrischungswasser, das man auf die Beine sprüht, wirkt wohltuend.
Nicht erst bei Durst trinken: Wie viel und was?
Besonders bei Hitze ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Durstgefühl signalisiert bereits einen Mangel, zu dem es gar nicht erst kommen soll. Der Flüssigkeitsbedarf wird oft unterschätzt. Besonders Kinder und ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderungen neigen dazu, viel zu wenig zu trinken. Aber auch bei Arbeit und Bewegung im Freien wird häufig nicht ausreichend viel getrunken.
Über den Tag verteilt, sollen an heißen Tagen zwei Liter Flüssigkeit aufgenommen werden, und bei körperlicher Anstrengung wie Sport noch mehr. Flüssigkeitsmangel kann im Sommer schnell zu Schwindel und Krämpfen führen.
Als Getränke eignen sich besonders:
- Leitungs- und Mineralwasser: Da der Körper durch das Schwitzen nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Salz verliert, ist Mineralwasser ein ideales Getränk.
- Obst- und Gemüseschorlen
- Ungesüßte Früchte- und Kräutertees
- Tipp: Suppen und wasserhaltiges Obst und Gemüse wie Wassermelonen oder Gurken sind Lebensmittel, die den Flüssigkeitshaushalt zusätzlich unterstützen.
Nicht geeignet sind stark gesüßte und alkoholische Getränke.
Sport an heißen Tagen
Grundsätzlich ist Sport auch an heißen Tagen zu empfehlen, aber es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und das richtige Maß einzuhalten. Mehr Trinkpausen und eine verkürzte Trainingsdauer sind bei Hitze ratsam. Im Sommer solltet Ihr außerdem auf keinen Fall zur Mittagszeit draußen Sport treiben. Die kühleren Morgenstunden und die Abenddämmerung bieten sich für körperliche Betätigung im Sommer an.
Der richtige Sonnenschutz für die Haut - und die Pflege danach
Bei Aktivitäten aller Art im Freien - bei der Gartenarbeit genauso wie beim Schwimmen - solltet Ihr unbedingt an den richtigen Sonnenschutz denken. Je nach Hauttyp und geplanter Aktivität braucht Ihr einen bestimmten Lichtschutzfaktor. Zu beachten ist auch, dass Kinder eine empfindlichere Haut haben als Erwachsene. Übrigens schützt der Lichtschutzfaktor in einer Creme nicht nur vor Sonnenbrand, sondern auch vor Hautalterung.
Nach dem Aufenthalt in der Sonne braucht die Haut eine spezielle Pflege mit After-Sun-Produkten. Falls Ihr einen Sonnenbrand bekommen habt, empfehlen sich Brand-Gele oder Präparate mit Inhaltsstoffen wie Aloe Vera, Dexpanthenol oder Vitamin E.
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