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Auf einmal hatte Hannah Farrell Probleme beim Sprechen und wurde extrem vergesslich. Ärzte steckten sie in die Psychiatrie - ein fataler Fehler.
Der Sommer 2017 war extrem stressig für die 22-jährige Studentin Hannah Farrell aus Dublin, Irland. Ein Examen stand an und sie hatte gerade begonnen, in einem Feinkostladen zu arbeiten. Zuviel für Farrell - so dachte die junge Frau an einen Zusammenbruch, als ihr Körper streikte, sie immer vergesslicher wurde, Probleme beim Sprechen hatte und mehr Schlaf brauchte als sonst.
Als sie zum Arzt ging, vermutete dieser auch psychische Probleme. Ein Therapeut diagnostizierte eine Depression und überwies die junge Frau an eine psychiatrische Klinik - erst dort bemerkten die Ärzte, dass etwas ganz anderes für die Beschwerden der jungen Frau verantwortlich war.
Nur schläfrig und extrem vergesslich: Das steckte dahinter
Gegenüber dem britischen News-Portal Mirror erinnerte sich Farrell: "Ich fühlte mich nicht depressiv, tief im Inneren wusste ich, dass etwas Unheimlicheres vor sich ging. Aber es fühlte sich so an, als ob die Ärzte annahmen, dass ich einfach keine Hilfe für eine psychische Krankheit annehmen möchte".
Ihre Verhaltensänderung, der hohe Schlafbedarf, die undeutliche Aussprache und die extreme Vergesslichkeit waren allerdings nicht psychisch bedingt: Ärzte hatten eine gefährliche Hirninfektion nicht erkannt, die für die Symptome verantwortlich war. Ein MRT-Scan schaffte Klarheit: Die junge Frau litt an Enzephalitis, einer Entzündung des Gehirns, die meist durch eine virale Infektion hervorgerufen wird. Doch Farrell litt an einer besonderen Form der Krankheit, der sogenannten Anti-NMDA-Rezeptorenzephalitis - eine Autoimmunversion der Erkrankung. Was die Krankheit bei Farrell ausgelöst hat, wissen die Mediziner nicht.
Patientin kämpft mit Spätfolgen - aber kann wieder normal am Leben teilnehmen
Dank einer langen Therapie, die Antibiotika, 13 verschiedene Plasmatransfusionen und eine Rehabilitation inklusive Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie einschloss, ist Hannah Farrell knapp dem Tod entronnen. Sie hat zwar immer noch Probleme, sich Dinge zu merken, aber ihr Zustand hat sich soweit gebessert, dass sie ihr Studium wieder aufnehmen konnte.
"Ich habe gelernt, damit umzugehen, indem ich organisiert bin. Ich habe eine Menge Alarme und Erinnerungen eingestellt und habe Haftnotizen in meinem ganzen Zimmer." Mit ihrer Geschichte möchte die junge Frau über Enzephalitis aufklären und davor warnen, dass die Symptome der Entzündung oftmals nicht erkannt werden.