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Zufriedene Kinder

Beste Erziehung mit der Formel zum Glück: Worauf Eltern für ihre Kinder achten sollten

Ein unbeschwertes Leben wünschen wahrscheinlich alle Eltern ihren Kindern. Damit sie auch glücklich aufwachsen, kommt es nicht nur auf freies Spielen an.

Ist Deutschland ein Land, in dem es sich lohnt, Kinder groß zu ziehen? Gemäß der Ergebnisse des Best Countries Rankings für 2021, die im Nachrichtenmagazins U.S. News veröffentlicht wurden, wohl eher nicht. Demnach belegt nämlich Dänemark unter 20 Ländern in der Kategorie „Raising Kids“ den ersten Platz.

Basis der Auswertung war eine weltweite Umfrage unter 17.000 Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten, die 78 ausgewählte Nationen nach bestimmten Eigenschaften wie Familienfreundlichkeit, Sicherheit, Bildung, Gesundheitssystem sowie Geschlechtergleichheit einstufen sollten.

Was macht Dänemark denn anders oder besser als andere Länder und was könnten sich deutsche Eltern und Familien dafür abschauen?

Beste Erziehung mit GLÜCK-Formel: Dänemark macht‘s vor

Das Familienleben in Dänemark ist mit viel Glück verbunden, dank der GLUECK-Formel. (Symbolbild)

Während sogenannte Helikopter-Eltern in Deutschland verhaltensgestörte und verwöhnte Kinder erziehen, ist es in Frankreich genau das Gegenteil, mit deren weniger verhaltensauffälligem Nachwuchs. Und in anderen Teilen Europas? Menschen in Dänemark zählen laut dem sogenannten World Happiness Index 2022 nach Finnland zu den glücklichsten Menschen weltweit. Ein entscheidender Grund soll in ihrer Kindererziehung und der Art des Familienlebens liegen, wie schon die Autoren Jessica Joelle Alexander und Iben Dissing Sandahl in ihrem Buch „Warum dänische Kinder glücklicher und ausgeglichener sind: Die Erziehungsgeheimnisse des glücklichsten Volks der Welt“ beschrieben hatten, laut des Portals Familie Online.

Was Kinder unselbstständig macht: Sieben Angewohnheiten der Eltern bremsen ihren Nachwuchs aus

Junge klettert auf dem Spielplatz und Vater kommt zu Hilfe
Mit dem Kind auf den Spielplatz gehen, wo es sich richtig schön austoben kann. Wenn dann auch noch ein tolles Klettergerüst dabei ist, noch besser. Doch für manche Eltern ist es schwer, beim Klettern ihres Kindes ruhig zu bleiben, denn es könnte ja etwas passieren, das Kind könnte herunterfallen. Natürlich ist die Fürsorge der Eltern für das Kind wichtig und unerlässlich, doch in Situationen wie diesen sollten Sie versuchen, Ihrem Kind seinen Freiraum zu lassen, ohne es zu ermahnen oder gleich zu verbieten. So kann sich das Kind ausprobieren und entdecken, was für die persönliche Entwicklung wichtig ist. Das Schönste daran: Kinder sind dann häufig so stolz auf sich selbst, wenn es ihnen gelungen ist, ohne Hilfe hochzuklettern. (Symbolbild) © Mareen Fischinger/Imago
Mutter und Vater kochen in der Küche, Sohn schaut zu
Aus Angst, es könnte sich beim Schnippeln verletzen oder es „nicht richtig“ machen, lassen Eltern dann lieber ihr Kind außen vor, anstatt es beim Kochen helfen zu lassen. Dabei ist es klug, den Nachwuchs in jungen Jahren ans Essen zubereiten heranzuführen und es wie selbstverständlich einzubinden. Zwar sollte man dann mehr Zeit einplanen, doch je früher ein Kind sich ausprobieren kann, desto eher lernt es, wird selbstständiger und ist gut vorbereitet fürs spätere Leben. (Symbolbild) © Philippe Degroote/Imago
Geschwister-Kinder streiten sich vor Mutter
Kinder, die einen Konflikt haben und sich streiten, sollten dies auch mal tun können, ohne dass die Eltern oder Erwachsene sich umgehend einschalten. In vielen Fällen löst sich die Schwierigkeit tatsächlich von alleine und von außen ist keine Hilfe vonnöten. Für die Entwicklung von Kindern ist es sinnvoll, eine gewisse Streitkultur zu erleben, sei es mit den Geschwisterkindern, mit dem Kind im Kindergarten oder auf dem Spielplatz. Und dann auch zu erfahren, wie es ist und sich anfühlt, wenn der Streit selbst gelöst werden konnte, ganz ohne die Eltern. (Symbolbild) © Angel Santamaria/Imago
Vater bindet Sohn die Schuhe
Häufig muss es in der Früh auf dem Weg in den Kindergarten oder die Schule schnell gehen. Weil Kinder noch kein richtiges Zeitgefühl haben, ist es für sie nicht so einfach, rechtzeitig fertig zu sein. Dann nimmt Mama oder Papa durchaus mal dem Sprössling das Schuhe-Anziehen ab. Einfach mal versuchen, ca. zehn Minuten eher aufzustehen und mehr Zeit in der Früh einzuplanen, sodass Ihr Kind sich im Anziehen der Kleidung und Schuhe selbst probieren kann – nur so lernt es selbstständig zu werden. (Symbolbild) © Wavebreak Media LTD/Imago
Junge bekommt Zähne von Mutter geputzt.
Beim Thema Zähneputzen möchten so manche Eltern auch lieber auf Nummer Sicher gehen und es ihrem Kind abnehmen. Schlechtes oder zu wenig Zähneputzen birgt schließlich Kariesgefahr. Doch für die Selbstständigkeit des Kindes ist es wichtig, dass es sich mit der Zahnbürste auch so früh wie möglich selbst versucht. Die Eltern können es zuvor ausgiebig zeigen und bei Bedarf helfen, indem sie noch etwas nachputzen. (Symbolbild) © Kryzhov/Imago
Mutter räumt im Kinderzimmer auf
Aufräumen ist in den meisten Familien kein leichtes Unterfangen. Das übernehmen dann nicht selten die Eltern. Dabei gilt auch hier: Je früher Sie Ihr Kind einbinden – am besten bereits im Kleinkindalter –, desto eher und selbstverständlicher wird es damit umgehen. Was nicht heißt, dass es immer wieder Phasen gibt, in denen Ihr Kind nicht aufräumen möchte – schon gar nicht die geliebten Bauklötze im eigenen Zimmer. Wichtig ist auch hier, das Kind immer wieder anzusprechen, freundlich aufzufordern, einzubinden, durchaus auch spielerisch, mit Musik, und dem Kind auch zu erklären, warum Aufräumen und Ordnung wichtig sind. So wird Ihr Kind später besser und selbstständig an die Sache herangehen. (Symbolbild) © Westend61/Imago
Mutter und Kind packen Schulranzen
Beim Schulranzen packen oder Hausaufgaben machen helfen Eltern in der Regel auch gerne – oder sie erledigen es komplett für Ihr Kind. Um ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, ist es zwar wichtig, Ihr Kind mit den Hausaufgaben zu unterstützen und bei Fragen und Nöten da zu sein. Doch wenn Eltern die Aufgaben selbst lösen, ist dem Kind nicht wirklich geholfen. Für einen Lerneffekt muss es eingebunden werden oder es selbst probieren dürfen. Das Schuldranzen-Packen ist für die persönliche Entwicklung und das „Großwerden“ auch ein wichtiges Ritual – es kann ebenfalls gemeinsam mit Hilfe der Eltern erfolgen, das gibt Ihrem Kind Sicherheit. Mit Musik dazu macht es sogar noch mehr Spaß. (Symbolbild) © Monkey Business 2/Imago

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Die Schriftstellerin Alexander und Psychotherapeutin Sandahl erläutern sechs Grundsätze der dänischen Erziehung, als Basis für glückliche, selbstbewusste und erfolgreiche Kinder, und fassen diese als G L U E C K-Formel zusammen.

Erziehung: Was macht Dänemark durch die GLUECK-Formel am besten?

Das G steht für „gutes Spielen“, L für „Lernorientierung“, U für „Umdeuten“, E für „Empathie“, C für „Coolbleiben“ und K für „Kuscheliges Zusammensein“. Und was verbirgt sich konkret hinter den einzelnen Bereichen?

  • Gutes Spiel: Darunter ist das freie Spielen zu verstehen, bei dem Kinder Impulse für ihre Beschäftigung aus sich selbst schöpfen. „Wir wissen inzwischen, dass Resilienz Ängste und Depressionen verhindert, und die Dänen fördern diese Fähigkeit schon seit langem bei ihren Kindern, indem sie sie häufig frei spielen lassen“, wie Familie Online die Autoren Jessica Joelle Alexander und Iben Dissing Sandahl zitiert.
  • Lernorientierung: Kinder brauchen emotionale und authentische Vorbilder. „Durch die Authentizität der Erwachsenen lernen Kinder, mutig, sich selbst und anderen treu zu bleiben.“ Dänen setzen auf „richtiges“ Lob, das heißt sie loben weniger permanent, sondern gezielt tatsächliche Bemühungen ihres Kindes – im Gegensatz zu der Art und Weise des Lobs deutscher Eltern.
  • Umdeuten: Laut der dänischen Psychologin und Buchautorin Iben Dissing Sandahl versuchen die Dänen aus Situationen stets das Positive herauszukehren, frei nach dem Motto: Das Glas ist immer halb voll statt halb leer.
  • Empathie: Eltern erziehen glückliche Kinder, sofern sie deren Gefühle anerkennen und diese nicht bewerten. In Dänemark steht „Empathie“ sogar auf dem Lehrplan der Schulen, um Kindern zu vermitteln, wie man die eigenen Gefühle und die anderer Menschen akzeptiert, deutet und in Worte fasst.
  • Coolbleiben: Eltern lassen sich nicht auf Machtkämpfe mit den Kindern ein, sondern bleiben gelassen, also „cool“, erziehen ihre Kinder demokratisch, respektvoll und sanft, ähnlich wie es bei den sogenannten Panda-Eltern in Deutschland beschrieben wird. Sie sind in Bezug auf die Erziehung ihrer Kinder entspannt und räumen ihnen genügend Freiräume ein. „Ein Haushalt, in dem viel herumgebrüllt wird, ist in Dänemark in der Tat sehr selten“, erläutert die dänische Psychologin Sandahl aus eigener Erfahrung.
  • Kuscheliges Zusammensein: Familie bedeutet nicht nur Teamwork, Unterstützung und Empathie. Familienleben ist auch viel an gemeinsame Zeit, sogenannte „Quality Time“ geknüpft, wodurch ein allgemeines Glücksgefühl entsteht.

Erziehung in Dänemark: Empathie, Respekt und Authentizität als Grundlage

„Es gibt ein paar Dinge bei uns, die gut funktionieren, zum Beispiel das freie Spiel. Auch unsere Art, mit negativen Erfahrungen umzugehen und immer auch die andere Seite zu betrachten. Unsere Authentizität“, untermauert die dänische Psychotherapeutin Iben Dissing Sandahl das positive Ranking von Dänemark in Sachen Kindererziehung und Glücksempfinden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Gala Martinez Lopez/Imagio

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