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Antiviral wirksam?

Kaffee kann vor Corona schützen: Deutsche Forschende veröffentlichen Ergebnis eines Labor-Experiments

An Ihnen ist der Corona-Kelch bislang vorübergegangen? Das könnte an Ihrem Kaffee-Konsum liegen – so zumindest die These deutscher Forscher.

Der täglichen Tasse Kaffee werden viele positive Effekte nachgesagt. So sollen die Inhaltsstoffe der Kaffeebohne einer Demenz vorbeugen können, die Leber vor Alkohol-Schäden schützen und sogar lebensverlängernd wirken. Zur Liste der mutmaßlich positiven Effekte von Kaffee gesellt sich jetzt ein neuer Aspekt hinzu: Wie Forschende der Jacobs University in Bremen herausgefunden haben, soll eine Verbindung im Kaffee die Interaktion zwischen dem Spike-Protein des Coronavirus und dem entsprechenden Rezeptor der menschlichen Zelle hemmen. Dies könnte Infektionen verhindern, heißt es in einer Pressemitteilung der Jacobs University.

Ob die Jacobs University in Bremen mit der Kaffeemarke Jacobs aktuell geschäftlich verbunden ist, ist nicht eindeutig zu verneinen. Fakt ist aber, dass die Privatuni nach dem Bremer Kaffeeunternehmer Johann Jacobs benannt ist. Zurückzuführen ist die Namensgebung dem Spiegel zufolge darauf, dass Klaus J. Jacobs, Gründer der Jacobs Foundation, in den 2000er Jahren ganze 200 Millionen Euro in die Privat-Universität steckte und sie so aus einer finanziellen Krise rettete.

Mit Kaffee gegen Corona? Eine Information der Jacobs University Bremen legt das nahe.

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Kaffee hemmt Aktivität von Coronaviren – allerdings bislang nur im Laborversuch

Professor Nikolai Kuhnert von der Jacobs University und sein Team hatten im Labor untersucht, wie Inhaltsstoffe von Kaffee und Coronaviren miteinander interagieren. Sie fanden dabei heraus, dass eine chemische Verbindung in der Kaffeebohne die Fähigkeit des Spike-Proteins von Coronaviren hemmt, an die sogenannten ACE-2-Rezeptoren in menschlichen Zellen anzudocken. Die Schlussfolgerung der Forschenden: Kaffee könnte Corona-Infektionen verhindern. Das Problem: Die Wissenschaftler konnten den Effekt nur unter Labor-Bedingungen nachweisen, nicht aber im klinischen Versuch an Menschen.

Jedoch sei biochemischer Forschung zufolge plausibel, dass der Genuss einer Tasse Kaffee wirksamen Schutz vor einer Coronavirus-Infektion bietet, heißt es in der Veröffentlichung auf den Seiten der Jacobs University. Das Team um den Chemiker Professor Nikolai Kuhnert konnte experimentell zeigen, dass die im Kaffee enthaltene chemische Verbindung 5-Caffeoylchinasäure die Wechselwirkung zwischen dem Sars-CoV-2-Spike-Protein und dem ACE-2-Rezeptor, der Andockstelle des Virus auf der menschlichen Zelle, um den Faktor 50 hemmt, so die Forschenden.

Eine Tasse Kaffee täglich könnte bereits Corona-hemmende Wirkung entfalten

Eine Tasse Filterkaffee von 0,2 Liter würde etwa 100 Milligramm der 5-Caffeoylchinasäure enthalten, so die Jacobs University. Experimente im Labor hätten gezeigt, dass 5-Caffeoylchinasäure in dieser Konzentration hoch genug sei, um das Andocken des Spike-Proteins an den ACE-2-Rezeptor zu verhindern – und damit auch den Infektionsprozess zu hemmen, heißt es weiter.

Diese Viren und Bakterien machen uns krank

Eine mit Coronaviren befallene Zelle
Ende 2019 wurde zum ersten Mal über das Coronavirus Sars-CoV-2 berichtet. Zuerst nur in China diagnostiziert, breitete sich die durch Coronaviren ausgelöste Krankheit Covid-19 weltweit aus. Die Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit etwa 1.900.000 Todesopfer gefordert. Auf der Darstellung oben ist eine menschliche Zelle (grün) zu sehen, die mit Coronaviren (gelb) infiziert ist.  © Niaid/dpa
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat.
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat. © dpa
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch. © dpa
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff.
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff. © dpa
Grippe Virus
Grippe Virus: Antigene (gelbe und blaue Antennen) sitzen auf einer doppelten Fettschicht, die sich um die Erbsubstanz im Inneren schließt. Mit der Vermischung verschiedener Virentypen entstehen neue Erbsubstanzen und damit auch Antigene. © dpa
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus.
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus. © dpa
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16)
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16): Schnupfen verbreitet sich weltweit durch Rhinoviren. © dpa
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung.
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung. © dpa
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. © dpa
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen.
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen. © dpa
Auslöser der Tuberkulose sind Bakterien (Mycobacterium tuberculosis)
Tuberkulosebakterium Mycobacterium tuberculosis: Die auch als Schwindsucht bekannte Krankheit ist, obwohl sie heutzutage als heilbar gilt, eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. © dpa
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz.
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz. © dpa

„Als Chemiker können wir die praktische Frage nicht beantworten, ob Kaffeetrinken wirklich als vorbeugende Maßnahme zum Schutz vor Infektionen dienen könnte. Aber wir können sagen, dass es plausibel ist“, wird Studienleiter Nikolai Kuhnert in der Pressemitteilung zitiert. Weitere Forschungen müssten folgen, um zu prüfen, ob Kaffee auch in der Praxis Coronavirus-hemmende Wirkung entfaltet, so die Wissenschaftler.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Diego Martin/Imago

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