Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Gesunde Darmflora

Depressionen: Wie Probiotika auch bei psychischen Beschwerden helfen könnten

Probiotika, die die Zusammensetzung des Darms beeinflussen, könnten auch zur Behandlung psychischer Krankheiten beitragen. Zu diesem Schluss kommen Forscher in einer aktuellen Studie.

Depressionen und Angststörungen werden klassisch mit Psychotherapie und Antidepressiva behandelt. Doch nicht nur Veränderungen im Gehirn könnten eine Rolle bei der Entwicklung psychischer Beschwerden spielen. Auch der Darm scheint die Psyche maßgeblich zu beeinflussen. Bereits seit einigen Jahren erforschen Wissenschaftler daher den Einfluss der Darmflora auf Psyche und Gehirn. Spezielle Medikamente, die das Mikrobiom im Darm verändern, könnten neuen Erkenntnissen zufolge auch bei der Behandlung psychischer Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen helfen.

Psychologie: Welche Rolle der Darm spielt

Ist der Darm aus dem Gleichgewicht, beeinflusst dies auch die Psyche.

Rund jeder fünfte Erwachsene leidet im Laufe seines Lebens an einer Depression oder depressiven Verstimmung. Bisher setzen Ärzte und Therapeuten bei der Behandlung psychischer Beschwerden wie niedergeschlagener Stimmung, Erschöpfung und Abgeschlagenheit vor allem auf den Einsatz von Anitdepressiva und klassischer Psychotherapie — diese scheinen allerdings nur bedingt zu helfen. So leiden viele Betroffene trotz Behandlung weiterhin unter den Symptomen.

Nicht verpassen: Alles rund ums Thema Gesundheit finden Sie im Newsletter unseres Partners 24vita.de.

Blähungen und Schmerzen vermeiden: Zehn Lebensmittel fördern unangenehme Gase bei der Verdauung

Chili con Carne
Bohnen zählen zu den klassischen und bekanntesten Lebensmitteln, die Blähungen verursachen – ob im Salat, der Suppe oder im beliebten Chili con Carne. Ihr relativ hoher Anteil an unverdaulichen Kohlenhydraten wie den Oligosacchariden gelangt unverdaut in den Dickdarm, wo die Darmbakterien durch Entstehung von Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff diese nur verlangsamt abbauen können © Dar1930/Imago
Erbsen
Auch Erbsen sind Hülsenfrüchte, die unverdauliche Kohlenhydrate, sogenannte Oligosaccharide, enthalten und als Folge dessen zu unangenehmen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Flatulenz führen können. © Design Pics/Imago
Linseneintopf
Ein Linseneintopf ist für viele etwas Feines, und doch kann er nach dem Genuss aufgrund der Linsen zu lästigen Beschwerden, wie geblähtem Bauch, führen. © Westend61/Imago
Brokkoli
Zwar gilt Brokkoli als das Gemüse, das durch seinen sekundären Pflanzenstoff Sulphoraphan freie Radikale abwehrt und somit den natürlichen Alterungsprozess der Zellen in der Haut hemmen kann. Gleichzeitig kann der Verzehr von Brokkoli bei vielen Menschen zu übermäßigen Verdauungsgasen im Darm führen, die den Bauch aufblähen und nicht selten als unangenehm riechende Lüfte abgehen. ©  Alex9500/Imago
Pak Choi, Spitzkohl, Rosenkohl – die Varianten an Kohl sind reichhaltig und allesamt vitaminreich und gesund.  
Jegliches Kohlgemüse wie auch der Rosenkohl sind zwar voll von Vitaminen, doch nach dem Essen kann ihre Verdauung gehäuft Gase und somit Blähungen verursachen, die mitunter schmerzhaft sein können. Würzt man Rosenkohl mit Kümmel, Anis, Kardamom, Ingwer oder Fenchel, kann er leichter bekömmlich sein. © Nadja Schwarzwäller
Blumenkohl
Die im Blumenkohl enthaltenen Faserstoffe können im Darm nicht richtig verdaut werden, sodass die langsame Zersetzung durch die Darmbakterien Gase, Blähungen und demnach auch Flatulenz verbunden mit Schmerzen zur Folge hat. Wer seinen Blumenkohl einen Tag vor dem Kochen einfriert, kann mit dem Verzehr verbundene Verdauungsprobleme verhindern. Eine Zubereitung mit Fenchel oder Kümmel kann ebenfalls helfen, Blähungen zu vermeiden. © ernesto007/Imago
Käse und Milchprodukte
Milch und Milchprodukte können bei manchen Menschen weniger gut verdaut werden, sodass es zu Blähungen kommen kann. Wer neben einem aufgeblähten Bauch auch unter Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit oder gar Hautausschlag, Ekzeme und Juckreiz leidet, sollte sich auf eine Laktoseunverträglichkeit oder Allergie gegen Milcheiweiß untersuchen lassen. Doch nicht immer muss eine Erkrankung hinter der Reaktion auf Milchprodukte stecken – auch ein hoher Fettanteil kann die Ursache für die Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl mit Blähungen sein. © Zoonar.com/monticello/Imago
Eier
Auch Eier und eihaltige Speisen regen die Bildung von Gasen im Darm an. Grund dafür: Eier enthalten viel Eiweiß beziehungsweise Proteine und bestimmte Schwefelgruppe. Daher sollten Menschen, die nach dem Verzehr von Eiern Blähungen entwickeln, den Genuss reduzieren. © Wavebreak Media LTD/Imago
Zucker und Süßstoffe
Stark zuckerhaltige Lebensmittel sowie zuckerfreie Süßungsmittel wie Sorbit, Mannit und Xylit können die Verdauung im Darm erschweren. Da Zucker nur schwer verdaut werden kann und dadurch unverdaut in den Dickdarm gelangt, wo Bakterien die Zuckerbestandteile vergären, können Gase und Säuren entstehen, die mit den typischen Symptomen wie Bauchschmerzen und Blähungen verbunden sind. © inad83/Imago
Obst und Gemüse
Frisches Obst und Gemüse sollte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen und doch kann es auch zu Blähungen führen, gerade wenn es unreif oder roh verzehrt wird. Rohes Obst, Gemüse und Getreide sind reich an Fasern und Säuren, die zur Gärung und zu Blähungen führen können. © monticello/Imago

Forscher der Universität Leuven und der Psychiatrischen Universitätsklinik in Basel konnten nun jedoch herausfinden, dass Probiotika nicht nur einen positiven Einfluss auf die Darmflora haben. Auch die Psyche scheint von einem gesunden Darm zu profitieren.

Probiotika wirken sich positiv auf Darm und Psyche aus

In einer Studie aus dem Jahr 2022 konnten die Schweizer Wissenschaftler um Anna-Chiara Schaub nachweisen, dass Probanden, die einen Monat lang ein Probiotikum einnahmen, seltener an depressiven Beschwerden litten. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine zusätzliche Behandlung mit Probiotika die depressiven Symptome verbessert und spezifische gesundheitsbezogene Bakterientaxa erhöht“, erklärten die Forscher in einer Pressemitteilung.

Zurückführen lassen sich die Ergebnisse den Wissenschaftlern zu Folge auf Veränderungen in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms durch den Einfluss der Probiotika. Demnach hatten sich bei den Probanden, die die Probiotika erhielten, die Milchsäurebakterien deutlich vermehrt. Wurden die Präparate abgesetzt, nahm allerdings auch der Anteil der gesunden Darmbakterien wieder ab. Eine längere Darmkur könnte die depressiven Symptome dagegen längerfristig lindern.

Depression: Mit zehn Lebensmitteln die Psyche stabilisieren

Äpfel
Nährstoffe beeinflussen unseren Gehirnstoffwechsel und sorgen für ein Gleichgewicht der Botenstoffe Noradrenalin, Dopamin und Serotonin. Sie regulieren körperliches Wohlbefinden, Glücksgefühle, Stressempfinden oder die Stimmung. Deshalb ist für Patienten mit Depression eine gesunde Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln, vielen wichtigen Nährstoffen und guten Fetten wichtig. Sie kann dem Körper dabei helfen, die Balance wiederherzustellen. Äpfel liefern beispielsweise Bausteine für die Herstellung von Noradrenalin und können so die Psyche unterstützen. © Dieter Heinemann/IMAGO
Ananas
Noradrenalin ist vor allem in Stresssituationen wichtig. Es sorgt dafür, dass man sich aufmerksam und leistungsfähig fühlt. Ananas kann bei der Herstellung von Noradrenalin helfen und somit die Psyche unterstützen. © photo-poster/IMAGo
Hafer
Wenn es um Noradrenalin geht, dann kann auch Hafer bei der Produktion des Neurotransmitters und bei der Linderung von Depressionen helfen. Das Getreide liefert die nötigen Bausteine für seinen Aufbau. Hafer und Haferflocken sind außerdem glutenarm und gleichzeitig deutlich nährstoffreicher als alle anderen Getreidearten. © Timmary/IMAGO
Bananen
Bananen liefern nicht nur Bausteine für den Aufbau von Noradrenalin, sondern fördern auch die Produktion von Dopamin. Der Neurotransmitter ist auch als „Botenstoff des Glücks“ bekannt. Ein Mangel an dem Glückshormon kann zu den Ursachen einer Depression zählen. © OZMedia/IMAGO
Paprika
Paprika ist voll von Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt, die Aufnahme von Eisen in den Blutkreislauf verbessert und antioxidativ wirkt. Es senkt somit nicht nur das Risiko für Krebs, sondern kann auch die Produktion von Dopamin anregen und bei Depressionen helfen. © algae/IMAGO
Karotten im Supermarkt
Genauso wie Bananen und Paprika können auch Karotten die Produktion von Dopamin fördern. Sie unterstützen jedoch nicht nur bei Depressionen, sondern stärken auch das Immunsystem und können eine Erhöhung des Cholesterinspiegels im Blut verhindern. © Ute Grabowsky/photothek.de/IMAGO
Avocado
Avocados schmecken nicht nur gut, sondern sind ebenfalls förderlich für die Produktion von Dopamin.  © imago stock&people/IMAGO
Mandeln
Auch Serotonin zählt zu den Botenstoffen, die unter anderem unsere Stimmung oder unser Stressempfinden regulieren. Mandeln können dafür sorgen, dass Ihr Serotoninspiegel ansteigt. © Science Photo Library/IMAGO
Eine Frau isst ein Stueck Schokolade.
Dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von über 80 Prozent ist gut für Ihren Serotoninspiegel. Zudem hat sie einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System und eignet sich für Abnehmwillige. © Thomas Trutschel/photothek via www.imago-images.de
Feigen
Zu guter letzt zählen auch Feigen zu den Stimmungsaufhellern unter den Lebensmitteln. Auch sie können den Serotoninspiegel anheben. © Sevablsv/IMAGO

Zusammensetzung der Darmflora beeinflusst die Psyche

Welchen Einfluss die Darmflora auf das Wohlbefinden hat, konnten bereits frühere Studien zeigen. Eine Untersuchung der Katholischen Universität Leuven in Belgien fand demnach heraus, dass bei depressiven Menschen bestimmte Bakterienstämme – wie die Gattungen Coprococcus und Dialister – gänzlich fehlen.

Erste kleine Studien ergaben zudem, dass der Verzehr von Probiotika, welche gute Bakterien wie Bifidobakterien und Laktobazillen enthalten, psychische Belastungen verringern und sogar die Hirnaktivität in bestimmten Regionen beeinflussen können. Diese Regionen waren maßgeblich an der Steuerung und Verarbeitung von Gefühlen und Empfindungen beteiligt. In einer Studie aus dem Jahr 2022 wurde außerdem festgestellt, dass die Darmmikroben mit dem Ausmaß depressiver Symptome im Zusammenhang stehen.

Probiotika in der Behandlung von Depressionen und Angststörungen

Es gibt sogar Hinweise darauf, dass sich Darmmikrobiom auf neurodegenerative Krankheiten wie amyotrophe Lateralsklerose (ALS) auswirken. In einer Studie aus Israel wurde festgestellt, dass sich der Zustand von Mäusen mit einer ähnlichen Krankheit schneller verschlechterte, wenn sie kein Darmmikrobiom hatten. Positiv wirkte sich dagegen die Einführung des Bakteriums Akkermansia mciniphilia durch die Erhöhung des Vitamin-B3-Spiegels auf das Verhalten und die neurologischen motorischen Fähigkeiten aus.

Doch wie wirken Probiotika? Das Mikrobiom im Darm unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Gerät die Darmflora aus dem Gleichgewicht, können Krankheitserreger durch die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen und die Entstehung chronischer Krankheiten begünstigen. Probiotika können diesem Prozess entgegenwirken und fördern zudem die Entstehung von Serotoninen, Dopamin und GABA. Diese Neurotransmitter sind maßgeblich an dem persönlichen Glücksempfinden beteiligt.

„Die Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse ist zwar schon einige Jahre Thema der Forschung, die genauen Mechanismen sind bis heute allerdings nur teilweise klar“, erklärt Erstautorin Anna-Chiara Schaub. Bis die Probiotika tatsächlich in der Behandlung von Depressionen und Angststörungen eingesetzt werden können, bedarf es daher noch weitere Forschung.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: ©  Imago

Kommentare