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Drosten gibt Entwarnung

„Kleine Punkt-Mutation“ in Garmisch: So stufen Mediziner bisher unbekannten Coronavirus-Mutanten ein

Am Klinikum Garmisch-Partenkirchen kam es zu einem Corona-Ausbruch. Derzeit werden Virus-Proben an der Berliner Charité untersucht, die von ihrer Struktur her vom bisher bekannten Virus-Aufbau abweichen.
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Am Klinikum Garmisch-Partenkirchen kam es zu einem Corona-Ausbruch. Derzeit werden Virus-Proben an der Berliner Charité untersucht, die von ihrer Struktur her vom bisher bekannten Virus-Aufbau abweichen.

Eine bisher unbekannte Coronavirus-Mutation sorgt aktuell im Klinikum Garmisch-Partenkirchen für besorgte Mitarbeiter. Virologe Christian Drosten gibt eine Einschätzung ab.

  • Der erstmals in Südafrika beschriebene Coronavirus-Mutant 501.V2 und das zum ersten Mal in Großbritannien nachgewiesene Coronavirus B.1.1.7 breiten sich aktuell weltweit aus.
  • Doch es gibt unzählige weitere Coronavirus-Mutationen. Die meisten bekannten Varianten sind allerdings harmlos*, wie ein englisch-französisches Forscherteam herausfand.
  • Im bayerischen Garmisch-Partenkirchen kam es aktuell zu einem Corona-Ausbruch, bei welchem sich über 30 Menschen mit einer bisher unbekannten Virusvariante angesteckt hatten. Lesen Sie hier, wie gefährlich dieser aktuell eingestuft wird.

73 Patienten und Mitarbeiter haben sich am Klinikum Garmisch-Partenkirchen mit dem Coronavirus infiziert. An sich nichts Ungewöhnliches in der aktuellen Situation, wie Virologe Oliver Keppler vom Bayerischen Rundfunk (BR) zitiert wird. So könnte sich das Virus in Kliniken mit vollen Corona-Stationen etwa durch nicht konsequent getragene Masken schneller verbreiten, als es etwa in nicht-medizinischen Branchen der Fall wäre. Doch im Fall der Garmischer Klinik kam es zu einer Besonderheit: Bei 73 positiv auf Corona getesteten Mitarbeitern und Patienten wurde in 35 Fällen eine bislang unbekannte Virus-Mutation im Labor nachgewiesen.

Woher diese Virusvariante stammt, ist noch unklar. Aktuell werden Proben an der Berliner Charité untersucht. Bis zum Freitag soll dem BR zufolge eine abschließende Analyse vorliegen.

Lesen Sie auch: Wirkt Corona-Impfung gegen britische Virus-Mutation? Studie stimmt optimistisch – auch in puncto Afrika-Virus.

Neue Virus-Mutation in Garmisch gefährlicher als Original-Erreger?

Indes geben Corona-Experten eine Einschätzung zur neu entdeckten Veränderung des Virus-Gens ab. Es handelt sich dem stellvertretenden ärztlichen Direktor am Klinikum Garmisch-Partenkirchen Clemens Stockklausner zufolge dabei definitiv nicht um die britische oder südafrikanische Variante: „Wir haben im Moment eine kleine Punkt-Mutation, die weltweit aber auch in Deutschland schon mehrfach beschrieben wurde, entdeckt und es ist absolut nicht klar, ob daraus eine klinische Relevanz entsteht“, so Stockklausner. Man könne nicht sagen, ob diese Virus-Variante nun ansteckender oder aggressiver sei als der bislang bekannte Coronavirus, wird er vom BR zitiert. Einen Grund zur Panik gebe es nicht. Es könnte sogar sein, dass die neu entdeckte Virusvariante sich als harmloser herausstellt als das bisher bekannte Virus.

Virologe Christian Drosten äußert sich optimistisch. Am 18. Januar twitterte er: „Nur zur Klarstellung: Wir haben keinerlei Hinweis auf eine besondere Mutation. UK-Mutante nicht gefunden, jetzt zur Vollständigkeit noch Sequenzierung. Ich erwarte da im Moment keine Überraschungen. @ZDFheute hat den Informationsstand gut zusammengefasst: kein Grund zur Sorge“.

Auch Virologe Keppler gibt sich unbesorgt. Im BR-Interview betonte er: „Es muss uns einfach klar sein, Virus-Mutationen sind beim neuen Coronavirus per se sehr häufig“, so Keppler. (jg) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.

Weiterlesen: Reiserückkehrer bringen britische Corona-Mutation nach Deutschland – was das für das Frühjahr 2021 bedeutet.

Diese Viren und Bakterien machen uns krank

Eine mit Coronaviren befallene Zelle
Ende 2019 wurde zum ersten Mal über das Coronavirus Sars-CoV-2 berichtet. Zuerst nur in China diagnostiziert, breitete sich die durch Coronaviren ausgelöste Krankheit Covid-19 weltweit aus. Die Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit etwa 1.900.000 Todesopfer gefordert. Auf der Darstellung oben ist eine menschliche Zelle (grün) zu sehen, die mit Coronaviren (gelb) infiziert ist.  © Niaid/dpa
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat.
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat. © dpa
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch. © dpa
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff.
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff. © dpa
Grippe Virus
Grippe Virus: Antigene (gelbe und blaue Antennen) sitzen auf einer doppelten Fettschicht, die sich um die Erbsubstanz im Inneren schließt. Mit der Vermischung verschiedener Virentypen entstehen neue Erbsubstanzen und damit auch Antigene. © dpa
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus.
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus. © dpa
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16)
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16): Schnupfen verbreitet sich weltweit durch Rhinoviren. © dpa
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung.
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung. © dpa
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. © dpa
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen.
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen. © dpa
Auslöser der Tuberkulose sind Bakterien (Mycobacterium tuberculosis)
Tuberkulosebakterium Mycobacterium tuberculosis: Die auch als Schwindsucht bekannte Krankheit ist, obwohl sie heutzutage als heilbar gilt, eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. © dpa
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz.
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz. © dpa

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