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Gründe für Nicht-Infektion

Corona: Warum es manche Menschen bislang noch nicht hatten

Manchen Menschen haben sich bislang wissentlich noch nicht mit dem Coronavirus infiziert. Aus wissenschaftlicher Sicht spielt die Kombination aus Umständen eine Rolle.

Trotz Millionen Infizierten und bereits zwei Jahre lang anhaltender Pandemie gibt es noch immer Menschen, die sich noch nicht wissentlich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Manche halten es für Glück, andere sind wiederum der Meinung, dass es mit ihrer vorbildlichen Einhaltung der Corona-Regeln zusammenhängen könnte. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es mehrere Erklärungen dafür, dass sich manche Menschen bislang noch nicht angesteckt haben. Die Kombination aus verschiedenen Umständen spielt dabei wohl eine wesentliche Rolle.

Corona: Warum manche Menschen es bislang noch nicht hatten – genetische Merkmale

Manche Menschen hat es in zwei Jahren Corona-Pandemie noch nicht erwischt: Sie haben sich bislang noch nicht mit dem Virus angesteckt. (Symbolbild)

Die Gene eines Menschen können wohl beeinflussen, ob sich jemand mit Sars-CoV-2 ansteckt oder eben nicht. „Es gibt Menschen, die aufgrund genetischer Merkmale zum Beispiel schlecht mit Malaria oder HIV infiziert werden können. In gewissen Abstufungen wird es das auch bei Sars-CoV-2 geben“, erklärt Prof. Leif Sander, Leiter der Klinik für Infektiologie an der Berliner Charité. Dabei seien die genetischen Faktoren jedoch nicht komplett verstanden.

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Doch auch andere Forscher gehen von einem Zusammenhang aus. So spielt laut Prof. Ulf Dittmer die genetische Ausstattung des Immunsystems für den Schutz vor Covid-19 eine entscheidende Rolle. Außerdem beeinflussen die Blutgruppen offenbar sowohl die Übertragung des Virus als auch den Verlauf und die Schwere der Erkrankung.

Corona: Stärker aktives Immunsystem schützt vor Infektion

Neben den Genen hat natürlich auch das Immunsystem einen erheblichen Einfluss darauf, ob man anfälliger ist für eine Infektion oder nicht. Gerade bei Kindern sei laut Sander das Immunsystem oft voraktiviert, wodurch sie meist ein stärker angeborenes aktiviertes Immunsystem haben. Außerdem tragen sogenannte Interferone, bei denen es sich um besondere Abwehrstoffe in der Schleimhaut handelt, dazu bei, dass Erwachsene nach einem Infekt in einem Zeitfenster von ein paar Tagen weniger empfänglich sind für andere Erreger wie zum Beispiel Sars-CoV-2.

Mitunter gibt es auch Personen, die sich trotz engem Kontakt mit einer mit Corona infizierten Person nicht angesteckt haben. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich die Nicht-Infizierten bereits vor der Pandemie mit Coronaviren infiziert hatten. So zeigte eine Studie unlängst, dass Teilnehmer, die sich trotz Kontakt nicht infiziert hatten, höhere Werte bei bestimmten T-Helferzellen aufwiesen. Laut Sander „ein Zeichen, dass sich deren Immunsystem durchaus mit Sars-CoV-2 auseinandergesetzt hat, auch wenn eine Infektion und auch Antikörper gegen das Virus nicht immer nachweisbar waren.“ Die T-Helferzellen können jedenfalls einen Schutz gegen Sars-CoV-2 darstellen.

Diese Viren und Bakterien machen uns krank

Eine mit Coronaviren befallene Zelle
Ende 2019 wurde zum ersten Mal über das Coronavirus Sars-CoV-2 berichtet. Zuerst nur in China diagnostiziert, breitete sich die durch Coronaviren ausgelöste Krankheit Covid-19 weltweit aus. Die Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit etwa 1.900.000 Todesopfer gefordert. Auf der Darstellung oben ist eine menschliche Zelle (grün) zu sehen, die mit Coronaviren (gelb) infiziert ist.  © Niaid/dpa
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat.
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat. © dpa
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch. © dpa
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff.
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff. © dpa
Grippe Virus
Grippe Virus: Antigene (gelbe und blaue Antennen) sitzen auf einer doppelten Fettschicht, die sich um die Erbsubstanz im Inneren schließt. Mit der Vermischung verschiedener Virentypen entstehen neue Erbsubstanzen und damit auch Antigene. © dpa
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus.
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus. © dpa
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16)
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16): Schnupfen verbreitet sich weltweit durch Rhinoviren. © dpa
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung.
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung. © dpa
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. © dpa
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen.
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen. © dpa
Auslöser der Tuberkulose sind Bakterien (Mycobacterium tuberculosis)
Tuberkulosebakterium Mycobacterium tuberculosis: Die auch als Schwindsucht bekannte Krankheit ist, obwohl sie heutzutage als heilbar gilt, eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. © dpa
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz.
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz. © dpa

Corona: Impfschutz wird vermutlich oft unterschätzt

Impfungen gelten unter Experten noch immer als probates Mittel im Kampf gegen das Coronavirus. Vermutlich wird der Schutz durch eine Impfung allerdings oftmals unterschätzt. Zwar sinken die Spiegel der Antikörper im Blut nach der Impfung mit der Zeit wieder ab. Dennoch bleibe der Schutz über Monate signifikant, meint Sander. Dadurch werden Ansteckungen weiterhin reduziert. Zudem unterscheiden sich die Immunantworten von Menschen. Eine Kombination aus der Impfung und einer vorherigen Infektion mit den normalen Corona-Erkältungsviren könnte demnach laut dem Charité-Professor zu einer guten Immunantwort führen.

Gleichzeitig kann man auch davon ausgehen, dass viele Infektionen unbemerkt bleiben. Dabei spielt die Testhäufigkeit eine wichtige Rolle. Denn bei Menschen, die sich unregelmäßig testen, besteht eine größere Gefahr, milde Infektionen zu übersehen. Außerdem sollten bei Corona-Selbsttests einige Fehler unbedingt vermieden werden. Dazu zählt auch die richtige Lagerung, auf die besonders im Sommer geachtet werden sollte.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Julio Rodriguez/IMAGO

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