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Trinken, trinken, trinken

„Am Anfang hilft nur laufen lassen“: Apothekerin verrät, was sie selbst gegen Schnupfen einnimmt

Ein Schnupfen macht Ihnen Schlaf unmöglich? Wer die Beschwerden lindern möchte, der sollte vor allem die Selbstheilungskräfte unterstützen, erklärt eine Apothekerin.

Ein Schnupfen kommt selten allein. Meist ist er eines von mehreren Erkältungssymptomen. Sie setzen bei Husten, Schnupfen und Halsschmerzen auf Hausmittel? Keine schlechte Idee. So gibt es eine Vielzahl von Essenzen, die in Form von Tee oder Husten-Sirup lindernde Effekte entfalten. Auch viele Ärzte und Apotheker haben ihre eigenen Hausmittel-Rezepte, die bei quälender Erkältung zum Einsatz kommen.

Im Interview mit dem Portal Fitbook erklärt Apothekerin Tanja Inselmann von der Löwen Apotheke in Soltau, was sie bei Schnupfen unternimmt.

Schnupfen kann sich über Wochen hinziehen. Viele schwören auf Hausmittel, um die Beschwerden zu lindern.

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Abschwellendes Nasenspray „bis zu zehn Tage, auf keinen Fall länger“

Kündigt sich ein Schnupfen an, sei dieser in der Regel nicht mehr aufzuhalten, so Inselmann: „Da hilft nur laufen lassen, so unangenehm das ist“. In dieser Anfangsphase von ein bis zwei Tagen solle man auf die Einnahme jeglicher Präparate verzichten, so ihr Rat. Der Körper solle so in Ruhe seine Selbstheilungskräfte optimieren können. Vor allem Arzneimittel mit dem Wirkstoff Pseudoephedrin seien nicht zu empfehlen, weil diese den Körper unnötig belasten, indem sie den Blutdruck ansteigen lassen.

Wenn die Nase komplett dicht ist, fallen oft die Ohren zu und der Schlaf wird immens beeinträchtigt. In dem Fall rät Apothekerin Tanja Inselmann zu abschwellendem Nasenspray: „Ich nehme es höchstens zwischen sieben und zehn Tagen. Auf keinen Fall länger“, so Inselmann. Denn derartige Sprays können abhängig machen und dauerhaft angewendet zu chronischem Schnupfen führen.

Nasendusche selbst machen: Hausmittel bei Schnupfen

Wer nicht zu abschwellendem Nasenspray greifen will oder dies nicht darf aufgrund einer Schwangerschaft, kann auf eine sanfte Alternative setzen. „Einfach mit einem Teelöffel Salz auf einem Liter abgekochtes Wasser eine Salzlösung herstellen. Diese in die hohle Hand geben und kräftig hochziehen. So macht mein Mann das immer“, beschreibt Apothekerin Tanja Inselmann eine Nasendusche, die lindernde Wirkung entfalten kann.

Sechs Hausmittel aus Russland, Türkei und Norwegen: Husten, Schlafstörungen und Müdigkeit natürlich bekämpfen

Frau kauft im Supermarkt einen Wirsing
Bei Prellungen und Schwellungen können Kohlwickel Abhilfe schaffen. Das traditionelle Hausmittel aus der Schweiz setzt auf die Essenzen aus Wirsing oder Weißkohl, die entzündungshemmend wirken sollen. Dazu werden ein paar große, dunkelgrüne Bio-Kohlblätter mit einem Nudelholz oder einem ähnlichen Küchenutensil ausgerollt/sanft abgeklopft, bis der Saft aus den Blättern austritt. Im Anschluss wird das Blatt auf die betroffene Hautstelle gelegt, mit Frischhaltefolie und dann mit einem Stofftuch umwickelt. Am besten lassen Sie den Kohlwickel einige Stunden wirken und wiederholen den Vorgang täglich, bis die Schwellung abnimmt.  © Ute Grabowsky/Imago
Glas mit Tomatensaft
Tomaten, Knoblauch, Zitrone, Ingwer: Die Kombi, die in Italien bei Erkältungen eingesetzt wird. Die Mischung enthält viele Nährstoffe, Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente sowie ätherische Öle, die das Immunsystem beim Kampf gegen Viren und Bakterien unterstützen. Für die italienische Tomaten-Passata einfach rund 250 Gramm Tomaten kreuzweise einritzen und mit kochendem Wasser übergießen. Im Anschluss lassen sie sich gut häuten und durch ein Sieb drücken. Jetzt werden zwei Knoblauchzehen zerquetscht und mit dem Saft einer Zitrone vermengt. Nun ein paar Scheibchen Ingwer hinzufügen und alles im Mixer zerkleinern. Im Anschluss wird die Passata erwärmt.  © Nailia Schwarz/Imago
Ein Löffel voll mit ganzen Pfefferkörnern
Pfeffer verleiht Gerichten Schärfe und regt die Verdauung an. In der Türkei wird er außerdem als Hustenmittel eingesetzt. Seine wärmende Wirkung wird in Form von Pfefferwickeln mit Honig genutzt: Zwei Esslöffel Honig auf dem Rücken verteilen und frisch gemahlenen Pfeffer aufstreuen. Mit einem Handtuch bedeckt sollte man so ungefähr 15 Minuten ruhen, heißt es im Buch „Pfefferwickel, Kurkumamilch & Co. – Traditionelle Hausmittel aus aller Welt“. Der Honig soll die erkältungslindernde Wirkung des Pfeffers verstärken, da er antibiotisch und schleimlösend wirkt.  © Antonio Gravante/Imago
Lavendelöl in einem kleinen braunen Glasfläschchen
In Frankreich greifen einige Menschen zu Lavendeltinktur, wenn Schlafstörungen plagen. Die beruhigende Wirkung des Heilkrauts ist der Grund dafür, dass Lavendelessenzen in vielen Produkten gegen Ein- und Durchschlafprobleme enthalten sind. Selbst machen können Sie einen Schlummertrunk, indem Sie eine Hand voll getrockneter Lavendelblüten in ein Glas mit Schraubverschluss bröseln und 175 Milliliter Weinbrand aus der Apotheke und 75 Milliliter gefiltertes Wasser dazugeben. Wenn die Blüten bedeckt sind, wird das Glas verschlossen und ein paar Minuten durchgeschüttelt. Nach zwei Wochen an einem kühlen und dunklen Ort (alle zwei Tage muss das Fläschchen geschüttelt werden) ist die Tinktur fertig. Filtern Sie sie durch ein Baumwolltuch und trinken Sie einen halben Teelöffel vor dem Zubettgehen.  © matka/Imago
Ein Zweig Rosmarin (Salvia rosmarinus)
Rosmarin macht sich nicht nur gut im eigenen Garten oder auf dem Balkon: Das Heilkraut kommt in vielen Nationen wegen seiner antibakteriellen, durchblutungsfördernden und anregenden Wirkung zum Einsatz. In Norwegen wird eine Ingwer-Rosmarin-Tinktur mit Honig bei Kopfschmerzen angewendet. In Kombination entfalten die Inhaltsstoffe schmerzlindernde Wirkung: Ingwer kann bei Übelkeit helfen, Honig wird seit Jahrhunderten wegen der antibakteriellen und krampflösenden Wirkung geschätzt, Rosmarin regt die Durchblutung an, was Kopfschmerz lindern kann. So können Sie die Tinktur selbst herstellen: Wasser mit frisch geriebenem Ingwer aufkochen lassen und nach kurzer Abkühlungsphase gehackten Rosmarin zugeben. Nach erneutem Aufkochen rund zehn Minuten ziehen lassen, alles durch ein Sieb gießen und Honig nach Belieben hinzufügen.  © David & Micha Sheldon/Imago
Frau liegt auf einer Liege vor einem Fenster
Babuschkas Energiemilch: Ein russisches Hausmittel gegen Abgeschlagenheit und Schlappheit, das durch eine Vielzahl an wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen neue Energie bringen soll. Die Hauptzutat: Milch als Lieferant von Proteinen, Kalzium und Kalium. Zugegeben werden Honig, der antibakterielle Wirkung entfaltet und Butter, der Fett, Eiweiß und Mineralstoffe enthält. Zudem enthält das Glas Energiemilch noch ein Ei als Protein-Spender. Im Buch „Pfefferwickel, Kurkumamilch & Co. – Traditionelle Hausmittel aus aller Welt“ wird geraten, zuerst die Milch (rund 250 Milliliter) zu erwärmen und dann alle Zutaten (von Butter und Honig jeweils ein Esslöffel) gut darin zu verrühren.  © Pedro Merino/Imago

Ein intaktes Immunsystem kann Erkältungsviren in der Regel ganz ohne Arznei aus der Apotheke ausreichend gut bekämpfen. Unterstützen können wir die körpereigene Abwehr durch ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Das Motto sollte Inselmann zufolge lauten: „trinken, trinken, trinken! Ich merke auch immer wieder aus eigener Erfahrung, wie wichtig das ist“.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © AndreyPopov/Imago

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