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Therapie nie voreilig abbrechen?

Antibiotika „so lange wie nötig, so kurz wie möglich“ – gängige Regel zur Einnahme von Penicillin und Co. gilt als veraltet

Eitrige Mandelentzündung bis Harnwegsinfekt: Manchmal helfen nur noch Antibiotika. Doch die Zahl von multiresistenten Erregern wächst, weshalb folgende Regel gelten sollte.

  • Jahrzehntelang hieß es, dass immer die ganze Schachtel des vom Arzt verschriebenen Antibiotikums aufgebraucht werden müsse – auch wenn man sich längst besser fühlt.
  • Grund dafür war die Befürchtung, dass sich durch eine zu kurze Einnahmedauer Antibiotika-Resistenzen* bilden könnten, die lebensgefährliche Folgen bergen.
  • Denn wenn Antibiotika nicht mehr wirken, haben Mediziner bei einigen Erkrankungen keine oder nur sehr wenige andere Möglichkeiten der Therapie. Folgende Einnahme-Empfehlungen sollten Sie deshalb kennen.

Im Jahr 2015 plädierte die Weltgesundheitsorganisation WHO noch: „Nehmen Sie immer den gesamten Antibiotika-Packungsinhalt ein, auch wenn Sie sich besser fühlen. Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung fördert nämlich die Zunahme von arzneimittelresistenten Bakterien.“ Doch bereits 2017 fand sich eine solche Empfehlung nicht mehr vonseiten der WHO, wie das Ärzteblatt berichtete. Grund dafür seien Studienergebnisse der vergangenen Jahre, die zu dem Ergebnis kommen, dass bei vielen Infektionen kürzere Antibiotikatherapien die gleiche Wirkung haben oder den bisherigen Standards sogar überlegen sind. So ging etwa aus einer Studie hervor, dass bei einer Lungenentzündung eine fünftägige Behandlung mit Antibiotika denselben Effekt hat wie eine zehntägige Therapiedauer.

Was heißt das für die Praxis? Nur der behandelnde Arzt kann entscheiden, ob und welches Antibiotikum eingesetzt werden kann. Diese Arzneimittel wirken nur bei bakteriellen Infektionen und haben keinen Effekt bei viral bedingten Krankheiten wie etwa einem grippalen Infekt oder Masern. Auch die Behandlungsdauer liegt immer im Ermessen des behandelnden Mediziners. Wobei nach aktuellem Wissensstand im Hinblick auf die Einnahme von Antibiotika nach Einschätzung des Ärzteblattes immer die Regel gelten sollte: „So lange wie nötig, so kurz wie möglich“.

Gegen Resistenzen: Je seltener Antibiotika verschrieben wird, desto besser

Petrischale mit Antibiotika und Bakterien: Antibiotika wirken gegen eine Vielzahl von Bakterien. Doch wenn diese Resistenzen entwickeln, schlägt eine Antibiotika-Behandlung nicht mehr an – mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen.

Um die Bildung von Antibiotikaresistenzen zu verhindern, zeigt Studien zufolge nur die Reduktion Erfolg. So hätten dem Ärzteblatt zufolge eine große Zahl von Studien aus den vergangenen Jahren gezeigt, dass eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes zu einem Rückgang der Rate von resistenten Bakterien geführt hat. Das Problem sei nämlich, dass jede einzelne Dosis Antibiotika, die man sich etwa in Form von Tabletten zuführt, die Entstehung von resistenten Keimen fördert.

Das Portal Patienteninformation als Service des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) im Auftrag der Bundesärztekammer und Kassenärztlichen Bundesvereinigung appelliert deshalb an die Bürger: „Das Entstehen von Resistenzen kann verlangsamt werden: Infektionen lassen sich durch Hygieneregeln, wie Händewaschen, vermeiden. Je weniger Infektionen auftreten, desto weniger Antibiotika werden benötigt. Verschreibt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen ein Antibiotikum, wenden Sie dieses wie verordnet an“. (jg) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.

Mehr Quellen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27455166/

Weiterlesen: Frau kämpft nach Blasenentzündung um ihr Leben - dieser verstörende Grund steckt dahinter.

Diese Viren und Bakterien machen uns krank

Eine mit Coronaviren befallene Zelle
Ende 2019 wurde zum ersten Mal über das Coronavirus Sars-CoV-2 berichtet. Zuerst nur in China diagnostiziert, breitete sich die durch Coronaviren ausgelöste Krankheit Covid-19 weltweit aus. Die Pandemie hat im Jahr 2020 weltweit etwa 1.900.000 Todesopfer gefordert. Auf der Darstellung oben ist eine menschliche Zelle (grün) zu sehen, die mit Coronaviren (gelb) infiziert ist.  © Niaid/dpa
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat.
HIV-Virus: Das Virus löst die Immunschwäche Aids aus. Rund 20 Jahre nach seiner Entdeckung ist Aids die verheerendste Infektionskrankheit, die die Menschheit seit der Pest im 14. Jahrhundert herausgefordert hat. © dpa
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.
Pest Erreger Yersinia pestis: Die Infektionserkrankung wird erstmals im 6. Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen. 1894 wird das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch. © dpa
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff.
Ebola Virus: Das Virus verursacht mit inneren Blutungen einhergehendes Fieber. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck an einem Impfstoff. © dpa
Grippe Virus
Grippe Virus: Antigene (gelbe und blaue Antennen) sitzen auf einer doppelten Fettschicht, die sich um die Erbsubstanz im Inneren schließt. Mit der Vermischung verschiedener Virentypen entstehen neue Erbsubstanzen und damit auch Antigene. © dpa
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus.
Herpes Virus: Herpes simplex-Viren sind weltweit verbreitet. Nach einer Erstinfektion verbleibt das Virus in einem Ruhezustand lebenslang im Organismus. © dpa
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16)
Rhinovirus Human rhinovirus 16 (HRV16): Schnupfen verbreitet sich weltweit durch Rhinoviren. © dpa
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung.
Schweinegrippe Virus 1976: Die klassische Schweinegrippe ist ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H1N1, der 1930 erstmals isoliert wurde. Daneben sind auch die drei Subtypen H1N2, H3N2 und H3N1 von Bedeutung. © dpa
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Schweinegrippe Virus unter einem Transmissionselektronenmikroskop: 2009 brach die Schweinegrippe in Mexiko aus. Dabei handelt es sich um ein mutiertes Schweinegrippevirus vom Subtyp H1N1, das anders als gewöhnlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. © dpa
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen.
Spanische Grippe Virus: Die Spanische Grippe (1918) gilt als die schlimmste Grippe-Pandemie aller Zeiten. Bei der Spanischen Grippe handelt es sich um den Virenstrang H1N1, der besonders junge Menschen dahin raffte. Experten schätzen die Zahl der Opfer auf 40 bis 50 Millionen. © dpa
Auslöser der Tuberkulose sind Bakterien (Mycobacterium tuberculosis)
Tuberkulosebakterium Mycobacterium tuberculosis: Die auch als Schwindsucht bekannte Krankheit ist, obwohl sie heutzutage als heilbar gilt, eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. © dpa
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz.
Vogelgrippe Influenza-A: Schema des Influenza-A-Virus (Computer-Darstellung von Januar 2006). Der aggressive Vogelgrippe-Virus des Subtyps H5N1 gehört zur Gruppe der Influenza-A-Viren, ebenso wie die zahlreichen menschlichen Grippeviren. Das Virus ist kugelrund, sein Durchmesser beträgt nur 0,1 tausendstel Millimeter. In seinem Inneren ist lediglich Platz für ein paar Proteine und die Erbsubstanz. © dpa

Rubriklistenbild: © Daniel Karmann/dpa

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