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Durchzechte Nächte

Alkorin bis Elotrans: Helfen Anti-Kater-Mittel gegen Schwindel und Kopfschmerz? Arzt klärt auf

Sie möchten nie wieder verkatert Buße für zu viel Alkohol am Vortag tun? Diverse Mittel sollen den Tag danach erträglich machen. Doch stimmen die Werbeversprechen?

Das Präparat Alkorin: Ein basisches Nahrungsergänzungsmittel mit Cholin, Vitaminen und Mineralstoffen, dass den Organismus nach durchzechten Nächten optimal unterstützen soll. Das Durchfallmittel Elotrans: Eine elektrolythaltige Lösung, die dem Körper nach Alkoholkonsum wieder Mineralien und Spurenelemente zuführt. In Apotheken und Drogerien finden sich einige Mittel, die schnelle Abhilfe bei Kater-Symptomen versprechen. Professor Dr. med. Christian Prinz, Direktor der Klinik für Gastroenterologie am Helios Universitätsklinikum in Wuppertal, informiert im Spiegel-Interview darüber, wie effektiv derartige Präparate wirklich sind.

Ob entspannter Mädls-Abend oder Bierzelt-Action: Alkohol fließt bei derartigen Anlässen häufig literweise.

Die Folgen von Alkohol werden verharmlost

Prinz sieht das Image, das die Firmen hinter Anti-Kater-Mitteln vermitteln wollen, eher skeptisch: „Du kompensierst die Folgeschäden eines Katers damit vielleicht besser, aber Schaden fügst du deinem Körper – vor allem deiner Leber – ja trotzdem zu“. Doch in der Werbung werden Katerfly, Alkorin etc. mit einer Leichtigkeit angepriesen, als wenn es sich um das normalste der Welt handelt, dass man derart viel Alkohol trinkt, dass man am nächsten Tag mit Vergiftungssymptomen wie Übelkeit und Kopfschmerzen kämpfen muss.

Um Kater-Symptome wie Kopfschmerz und Schwindel zu bekämpfen, können die Anti-Kater-Mittel aus Apotheke und Drogerie aber dennoch nützlich sein, so Mediziner Prinz. Die enthaltenen Vitamine und Mineralien würden dem Körper dabei unterstützen, zu regenerieren. Auch andere enthaltene Substanzen zeigen Wirkung: „Zink dient der Stärkung der Reparaturmoleküle im Körper und Cholin stärkt die Übertragung zwischen Nerv und Muskel, als Vorstufe für den wichtigen Botenstoff Acetylcholin“, so Christian Prinz.

Umfrage zum Thema Alkohol

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Gute Alternativen zu Elotrans und Co.

Wenn man weiß, dass man abends ein bisschen was trinkt, sollte man schon vorwässern den ganzen Tag. Am besten mit Mineralwasser“, erklärte Ernährungsmedizinerin Dr. Yael Adler in einem ZDF-Interview. Der Grund: Alkohol entzieht dem Körper nicht nur Wasser, sondern auch Elektrolyte wie Kalium. Herzhaftes Essen am Tag der Feier verhindere zudem, dass der Alkohol zu schnell im Körper umgewandelt wird, so die Ärztin. „Ein weiteres Hausmittel, das zum Beispiel bei Asiaten beliebt ist: Bierhefe. Vielen Asiaten fehlt oder mangelt es an einem Enzym, das am Abbau des Alkohols mitwirkt. Es heißt Acetaldehyd-Dehydrogenase, kurz: ALDH. Die Betroffenen greifen häufig auf die Hefe zurück, die dafür sorgt, dass der Alkohol im Darm vergoren wird. Sie blockiert die Alkoholaufnahme. Meist steht Bierhefe in der Drogerie bei Kosmetika, sie hilft nämlich auch, um Nägel zu stärken“, so ein Tipp von Gastroenterologe Christian Prinz.

Schlechte Angewohnheiten können Ihre Leber zerstören

Frau geht joggen
Sport unterstützt den ­Stoffwechsel und kann Leberfett abbauen. Durch eine Fettleber steigt die Gefahr, Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Auch Herz-Kreislauf-Krankheiten werden durch eine verfettete Leber gefördert.  © Angel Santana Garcia/Imago
Weiße und rote Pillen liegen auf einer Fläche
Manche Medikamente, wie zum Beispiel Paracetamol, werden über die Leber abgebaut. Daher sollten Sie, wenn Sie Arzneien zu sich nehmen, stets den Beipackzettel studieren. Besonders dann, wenn Sie infolge der Einnahme unter Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder sogar Oberbauchbeschwerden leiden. Dann sollten Sie besser zu Ihrem Hausarzt gehen und checken lassen, ob es von den Medikamenten kommen könnte. © Imago
Sympolbild: Mann mit nacktem Oberkörper und großem Bauchumfang steht am Strand mit einer Entenmaske auf dem Kopf
Übergewicht bringt meist schwerwiegende gesundheitliche Folgen mit sich: Von Diabetes, über Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu einer Leberverfettung. Denn überschüssiges Fett wird aus Ermangelung an Platz nicht nur in den Depots unter der Haut gelagert, sondern auch um die inneren Organe herum. Das sogenannte viszerale Fett soll Studien zufolge hochaktiv sein und Entzündungen an Leber und Co. auslösen können. Wer allerdings regelmäßig Sport treibt, der beugt Übergewicht und damit einer Leberschädigung vor. © Oscar Carrascosa Martinez/Imago
Toast mit Margarine-Flocken
Sie befinden sich in Burger, Kekse oder auch in der ach so gesunden Margarine: die Transfettsäuren. Dabei handelt es sich um künstliche Fette in stark verarbeiteten Lebensmitteln, welche bei übermäßigem Verzehr schnell zu Übergewicht führen können. Das haben jetzt auch Ernährungswissenschaftler erkannt – seitdem stehen sie in Verruf. Wer also in Zukunft darauf verzichten will, sollte stets auf die Zutatenliste einer Ware achten. Schließlich müssen die Transfettsäuren durch den Hinweis „…-Öl, zum Teil gehärtet“, gekennzeichnet sein. © Imago
Mann trägt Sixpacks: Cola und Fanta
Cola, Limo und Co. stehen schon lange in Verruf, dick zu machen. Außerdem enthalten diese oftmals den vermeintlich gesunden Fruchtzucker. Doch zu viel des Guten plus etwaiges Übergewicht sorgt für eine doppelte Vergiftung der überforderten Leber. Die Folge: eine nichtalkoholische Fettleber. Wenn sich diese zusätzlich entzündet, kann am Ende sogar eine Leberzirrhose drohen. © Michael Gstettenbauer/Imago
Frauen essen Wassermelone
Im Gegensatz zu Glukose muss Fruchtzucker, auch Fruktose genannt, erst in der Leber umgewandelt werden, damit es als Energielieferant den Zellen zur Verfügung stehen kann. Wer allerdings zu viel Fruchtzucker in Form von Obst isst, der soll Studien zufolge sogar eine Fettleber riskieren. Experten raten daher zu maximal 25 Gramm Fruktose pro Tag. Zum Vergleich: In 100 Gramm Apfel stecken bereits rund sechs Gramm Fruktose. © Imago

Rubriklistenbild: © Frédéric Cirou/Imago

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