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Lawinenwarndienst-Chef „erschüttert“

Die Zahl der Lawinen-Toten steigt: Warnung vor „erheblicher Gefahr“ in Bayern

Bergretter beim Einsatz in den Berchtesgadener Alpen: Am Steintalhörndl stirbt ein Mann in einer Lawine.
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Bergretter beim Einsatz in den Berchtesgadener Alpen: Am Steintalhörndl stirbt ein Mann in einer Lawine.

Am Wochenende sind im Alpenraum elf Menschen durch Lawinen ums Leben gekommen. Auch in Bayern herrschte erhebliche Lawinengefahr.

Ramsau – Die beiden Skitourengeher aus Österreich waren gerade an einem Steilhang unterwegs, als sich über ihnen eine gewaltige Lawine löste. Die Schneemassen, die das Steintalhörndl im Berchtesgadener Land hinabdonnerten, rissen die Männer mit sich. Ein einheimischer Skitourengeher, der das Unglück beobachtet hatte, setzte einen Notruf ab und kam zu Hilfe. Zuerst fand er den jüngeren der beiden Verunglückten. Der 41-Jährige war nur teilweise verschüttet worden und ansprechbar. Er wurde in eine Klinik geflogen. Sein 61-jähriger Begleiter hingegen war von der Lawine komplett begraben worden.* Dank seines Suchgeräts konnte der Ersthelfer den Mann in einem Meter Tiefe orten. Als die Bergwacht Ramsau und die Lawinenhundestaffel eintrafen, hatte er den Kopf des Verschütteten bereits ausgegraben. Doch trotz der schnellen Hilfe war es zu spät. Der Mann war gestorben.

Zahl der Lawinen-Toten steigt: Warnung vor „erheblicher Gefahr“ in Bayern

Elf Lawinen-Tote im Alpenraum, das ist die traurige Bilanz dieses Wochenendes, an dem zwar traumhaftes Winterwetter herrschte, aber auch gefährliche Schneeverhältnisse. Seit Tagen hatten die Lawinenwarndienste in Bayern und Österreich davor gewarnt, die präparierten Pisten zu verlassen. Im Alpenhauptkamm galt die Warnstufe 3 von 5, also erhebliche Lawinengefahr. „Statistisch passieren zwei Drittel der Lawinenunfälle bei Alarmstufe 3“, sagt der Berchtesgadener Polizeibergführer Jörg Fegg.

Bereits am Freitag sind acht Menschen verunglückt. Im Skigebiet Ischgl war ein Bergführer mit fünf Skisportlern aus Schweden abseits der Pisten unterwegs, als sie von einer Lawine überrascht wurden. Ein 42-Jähriger konnte einen Notruf absetzen. Er war der einzige der Gruppe, der überlebte.

Ein weiteres Unglück passierte am Freitag am Knödelkopf in Vorarlberg. Vier Skitourengeher wurden von einer Lawine erfasst, ein 43-Jähriger starb. In der Nacht zum Samstag bargen Retter in der Tiroler Wildschönau die Leichen eines Ehepaares. Die 61-jährige Frau und der 60-jährige Mann waren bei einer Skitour von einer Lawine verschüttet worden. Angehörige hatten die Retter alarmiert, nachdem das Paar nicht zurückgekehrt war. Am Samstag verunglückte im Schmirrn eine Gruppe von einheimischen Skitourengehern. Ein 58-Jähriger kam ums Leben. Und in der Schweiz starb ein 68-jähriger Italiener, als oberhalb von Reckingen im Kanton Wallis zwei von vier Tourengeher am Samstag von einer Lawine mitgerissen wurden.

Chef des Lawinenwarndienstes: „Macht mich traurig, aber ich bin auch erschüttert und wütend“

Glück in Unglück hatte am Samstag bei Lenggries (Bad Tölz-Wolfratshausen) ein Tourengeher, der am Prinzkopf eine Lawine auslöste.* Seine Begleiter konnten den Verschütteten ausgraben. Er wurde nicht verletzt.

Der Chef des Tiroler Lawinenwarndienstes, Rudi Mair, zeigte sich angesichts der zahlreichen Vorfälle frustriert: „Es macht mich traurig, aber ich bin auch erschüttert und wütend, dass alle Warnungen nichts nützen.“

Für den Sonntag meldete der Lawinenwarndienst Bayern für den bayerischen Alpenraum über 1600 Meter Stufe 2 und demnach nur noch mäßige Lawinengefahr. Doch auch bei Warnstufe 2 sei Vorsicht geboten, warnt Polizeibergführer Fegg. „Mäßig ist nicht zu unterschätzen.“ Fegg weiß, wovon er spricht. Es ist erst knapp zwei Wochen her, dass ein 39-jähriger Tourengeher in einer Lawine starb. Auch an diesem Tag galt die Warnstufe 2.

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