Schneewalze am Wochenende
Oktober-Wintereinbruch? Experte spricht von „Schneefall zwischen 9 und 15 Stunden“ – hier könnte es weiß werden
Nachdem in Deutschland letzte Woche noch knapp 30 Grad gemessen wurden, folgt jetzt offenbar die Winterpeitsche – mit Schnee am nächsten Samstag.
Update vom 18. Oktober 2023: Das Wetter in Deutschland wird deutlich ungemütlicher. Bereits am Samstag soll es zu starkem Schneefall kommen. Nicht nur in höheren Lagen soll es laut Wetterexperten schneien, auch im Tiefland können Schneestürme auftreten. Am höchsten ist die Chance auf Schnee im Osten des Landes.
Wie unter anderem Jan Schenk von weather.com meldete, soll es am Wochenende den meisten Schneefall von der Eifel bis nach Berlin geben. Am Samstagabend wird eine geschlossene Schneedecke in Hessen, Franken, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin prognostiziert. „Das heißt, dass wir von Schneefall zwischen 9 und 15 Stunden über Deutschland sprechen“, so Jan Schenk. Im Gegensatz zum US-Wettermodell GFS zeigt das europäische Wettermodell deutlich weniger Schnee an. Kommt es am Samstag entgegen der Erwartungen nicht zu Schneefall, könnte es stattdessen kräftig regnen.
„Historische Wetterlage“ im Oktober: Wintereinbruch mit bis zu 20 Zentimetern Neuschnee in Deutschland möglich
Erstmeldung: Kassel – Das Jahr 2023 schickt sich an, in Sachen Wetter weitere Rekorde zu brechen. Nach dem wärmsten September seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen und Temperatur-Rekorden noch im Oktober folgt nun wohl ein „historischer“ Wetterabsturz, prognostizieren Experten. „Irre! Am Freitag noch bis zu 30,1 Grad, heute Morgen verbreitet Frost und am kommenden Samstag Schneeflocken bis ganz runter!“, vermelden die Meteorologen von wetter.net am Montagmorgen (16. Oktober).
„Historische“ Wetterlage im Oktober: Bibber-Wintereinbruch mit Frost und Schnee
„Der kurze, aber heftige Wintereinbruch ist natürlich schon sehr spannend und auch außergewöhnlich“, so Dominik Jung, Diplom-Meteorologe und Wetterexperte beim Wetterportal wetter.net gegenüber HNA.de von IPPEN.MEDIA. „Vergangenen Freitag bis 30 Grad im Südwesten und eine Woche später irgendwo in der Landesmitte bis zu 10 cm Schnee und das im Oktober und das nach der extrem warmen Vorgeschichte“, so Jung.
Der Deutsche Wetterdienst meldete gar: Die vergangene Nacht war die erste mit verbreitetem Luftfrost der Saison. „Besonders in der Südhälfte mussten die Autofahrer heute Früh ihre Scheiben kratzen“, teilte der DWD mit. Örtlich sank die Temperatur sogar unter -4 Grad Celsius.
Die vergangene Nacht war in Deutschland die erste mit verbreitetem Luftfrost (2 m) der Saison. Besonders in der Südhälfte mussten die Autofahrer heute Früh ihre Scheiben kratzen. Örtlich sank die Temperatur sogar unter -4 Grad Celsius. /V pic.twitter.com/kMuFdVd2Eq
— DWD (@DWD_presse) October 16, 2023
„Völlig verrückt“: Wintereinbruch mit bis zu 20 Zentimetern Neuschnee in Deutschland am Samstag
Die Temperaturen haben sich damit binnen 48 Stunden halbiert. „Das ist völlig verrückt“, erklärt Meteorologe Jung, „die Wetterprognosekarten zeigen aktuell eine historische Wetterlage für einen Tag mitten im Oktober…“. Aber es komme noch dicker: „Am kommenden Samstag könnte es Schnee bis ganz runter geben“. Selbst rund um Hamburg und Berlin seien die ersten Schneeflocken der neuen Wintersaison möglich.
Schuld daran sei eine Luftmassengrenze genau über Deutschland, die die Meteorologen von wetter.net schon vor einigen Tagen angekündigt hatten. „Die genaue Lage der Luftmassengrenze am kommenden Samstag bleibt aber erstmal noch unsicher. Das müssen wir uns in den kommenden Tagen weiterhin recht genau anschauen“, sagte Jung. Europäische Wettermodelle rechneten „von Nordwesten bis rüber nach Berlin mit möglichen Schneehöhen von 5 bis satten 20 Zentimetern“.
Wetter-Prognose im Überblick: Die Aussichten für die nächsten Tage
- Dienstag: 12 bis 16 Grad, mal Sonnenschein, mal ein paar Wolken.
- Mittwoch: 12 bis 18 Grad, aus Westen Wolken und etwas Regen, sonst nach Osten noch freundlich
- Donnerstag: 8 bis 20 Grad, durchwachsen, Sonnenschein und Regenwolken im Wechsel, im Nordosten frisch, im Südwesten mild
- Freitag: 9 bis 18 Grad, weiterhin Luftmassengrenze zwischen Südwesten und Nordosten, teilweise Regen
- Samstag: 2 bis 18 Grad, im Südwesten recht mild, im Nordosten frisch, stellenweise Schnee und Schneeregen bis ganz runter! Glatte Straßen!
- S︎onntag: 5 bis 18 Grad, die milden Luftmassen setzen sich auch wieder im Nordosten durch!
„Nicht so ganz ungefährlich“: Wintereinbruch kann zu Schneebruch an Bäumen führen
US-Wettermodelle setzten den Schneefallbereich weiter südlich an, und halten einen Einzug der Schneewalze bis in den Rhein-Main-Bereich hin für möglich. Nach den aktuellen Berechnungen scheint der Wintereinbruch am Samstag und Sonntag allerdings nur von kurzer Dauer zu sein – ein „Mini-Winter“, wie Jung sagt. Danach werde es rasch wieder wärmer und die Höchstwerte erreichen auch im Nordosten wieder mehr als 10 Grad.
Dennoch sollte man nun an Winterreifen denken und den Garten und alles ums Haus herum winterfest machen. Der Wintereinbruch könne zudem zu Schneebruch an den Bäumen führen, warnt der Wetterexperte, „nicht so ganz ungefährlich also, diese Wetterlage“.
Rubriklistenbild: © Bernd März/Imago

