Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
Sie trübt den Himmel
Staubwolke auf dem Weg nach Deutschland: Partikel können in Atemwege eindringen – Wetter-Experte ordnet ein
Am Freitag erreicht eine massive Saharastaubwolke Deutschland. Sie trübt den Himmel, beeinflusst die Wetterbildung und erhöht die Feinstaubbelastung drastisch.
Doch das Wetter-Phänomen kann noch mehr: Der Saharastaub liefert sogenannte Kondensationskeime, die Wassertröpfchen anziehen und so die Wolkenbildung fördern. In manchen Fällen kann das sogar zu Regen führen – sogenannter „Blutregen“, bei dem der Regen rötlich gefärbt zu Boden fällt.
Tornados, Wüstenstürme, Zyklone: Wetterphänomene, die Sie kennen sollten
Wetter-Phänomen Saharastaub als gefährlicher Feinstaub
Doch die Staubwolke bringt nicht nur optische Effekte. Saharastaub ist tatsächlich Feinstaub – und zwar in erheblichem Ausmaß. Die feinen Partikel sind kleiner als 10 Mikrometer (PM10) und können tief in die Atemwege eindringen. In Bodennähe erhöht der Saharastaub daher die Feinstaubbelastung spürbar. Für Menschen mit Atemwegserkrankungen oder Kreislaufproblemen kann das gefährlich werden.
An sogenannten Staubtagen werden in deutschen Städten Feinstaubwerte gemessen, die weit über die EU-Grenzwerte hinausgehen. Besonders dramatisch: Rund 25 bis 30 Prozent des weltweiten Feinstaubs stammt laut aktuellen Forschungsergebnissen aus Wüstenregionen wie der Sahara.
Immer mehr Staub über Europa: Zufall oder Klimawandel?
In den letzten Jahren häufen sich die Berichte über riesige Saharastaubwolken, die Europa erreichen. Gab es das früher auch so oft? Die Antwort ist kompliziert. Einerseits wurde Saharastaub bereits vor Jahrzehnten registriert, doch es gab keine so dichten Messnetze und Satellitenbeobachtungen wie heute. Viele Ereignisse blieben schlicht unbemerkt.
Andererseits zeigen Klimaforscher, dass durch den Klimawandel und veränderte Windmuster mehr Staub aufgewirbelt und über weitere Strecken transportiert wird. Dürren und Bodenerosion verstärken den Effekt. Das Resultat: Immer häufiger zieht der gelbbraune Hauch über Europa hinweg.
Wetter-Experten rechnen mit einer Zunahme weiterer Staubwolken über Europa
Die Prognosen für die nächsten Jahre sind alarmierend: Meteorologen rechnen mit einer weiteren Zunahme von Staubwolken über Europa. Das bedeutet nicht nur mehr trübe Himmel und Blutregen, sondern auch steigende Gesundheitsrisiken. Dazu kommt die Rückkopplung: Staub beeinflusst das Klima, indem er Sonnenlicht reflektiert oder absorbiert und dadurch regionale Temperaturen verändert.
Wir erleben also einen Kreislauf, bei dem der Klimawandel mehr Staub erzeugt und dieser Staub wiederum das Klima beeinflusst. Eine Spirale, die dramatische Folgen haben könnte – und die wir gerade erst zu begreifen beginnen.