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Schnee-Bingo oder Schmuddelwetter?

Wintereinbruch in Deutschland: Experten geben überraschende Wetter-Prognose ab

Mit einem frühen Wintereinbruch am Wochenende rechneten zuletzt viele Experten. In weiten Teilen Deutschlands wurde Schnee erwartet. Jetzt drehen die Modelle in eine andere Richtung.

Kassel – Viele Winter-Fans dürften sich in den letzten Tagen beim Blick auf die Wettervorhersagen gefreut haben: Für das Wochenende wurde in vielen Regionen in Deutschland erster Schneefall bis in die tiefen Lagen angekündigt. Für Oktober eine eher ungewöhnliche Wetterlage, vor allem, nachdem hierzulande zuletzt teilweise noch sommerliche Rekordtemperaturen von bis zu 30 Grad gemessen wurden.

Wintereinbruch in Deutschland – Laut Experten wird es am Wochenende spannend

Wer sich jetzt schon mit Lebkuchen und Glühwein eingedeckt hat, um den verfrühten Wintereinbruch feierlich einzuläuten, der muss eventuell doch noch einmal umdisponieren. Denn die derzeitige Lage ist „ein echter Wetterkrimi“, wie es Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net nennt. Statt vorweihnachtlicher Besinnlichkeit deutet sich Spannung am Wochenende an. Temperaturstürze von über 20 Grad und „Schnee-Bingo“ fallen aus. Jetzt ist offenbar etwas ganz anderes angesagt: Sturm und Hochwasser – zumindest im Norden, wo derzeit durch die Herbstferien noch viele Urlauber unterwegs sind.

Statt mit Schnee rechnen Meteorologen am Wochenende in Teilen Deutschlands mit Sturm, vor allem an der Ostsee. (Symbolbild)

„Bisher waren mehrere Wettermodelle davon überzeugt, dass uns eine Luftmassengrenze genau über Deutschland Schnee bis in tiefe Lagen bringen könnten“, erklärt Jung in einer Pressemitteilung. In Fachkreisen herrschte daher zuletzt noch große Unsicherheit, welche Regionen am Wochenende in eine weiße Decke gehüllt sein könnten. Doch inzwischen ist unklar, ob der Wetterkurs überhaupt noch in Richtung Schnee gerichtet ist.

Schnee schafft es wohl doch nicht nach Deutschland

Beim Deutschen Wetterdienst ist man sich in Sachen Schnee hingegen sicher. „Das kann ich ganz eindeutig beantworten: Schnee wird es am Wochenende nicht geben“, sagt Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst (DWD) auf Anfrage von IPPEN.MEDIA. „Die Lage war ja ohnehin ziemlich wackelig, aber nach unseren Berechnungen haben sich die Aussichten auf Schnee inzwischen ganz zerschlagen. Stattdessen wird es mild und herbstlich. Und an den Küsten gibt es Sturm.“

Statt Schnee am Wochenende: Kälte im Norden und 20 Grad in Bayern

„Es sieht ganz danach aus, dass der Schnee es am Wochenende nicht bis zu uns schaffen wird, sondern in Skandinavien hängenbleibt“, erklärt Wetterexperte Niklas Weise von wetteronline.de auf Anfrage von IPPEN.MEDIA. „Auffällig wird allerdings sein, dass es im Norden und Süden einen deutlichen Temperaturunterschied geben wird“, führt er aus. Während im Norden dann nur noch um die fünf bis sieben Grad herrschen sollen, werden im Süden, speziell in Bayern, zum Teil sogar wieder spätsommerliche Werte um die 20 Grad erwartet.

Kein Schnee, dafür nach aktuellen Schätzungen Sturm und Hochwasser im Norden

Schuld daran, dass die Wettermodelle sich derzeit in Sachen Schnee nicht einigen können, ist die erwartete Luftmassengrenze über Deutschland, die sich wahrscheinlich ab Donnerstag aufbauen wird. Dabei treffen Polarluft aus Skandinavien und mildere Luft aus dem Süden aufeinander. Entlang dieser Grenze kühlt es sich dann deutlich ab und es kann frostig werden. Der exakte Verlauf dieser Grenze ist derzeit aber weiterhin unklar.

Im Norden soll dann außerdem ein strammer, kühler Ostwind wehen. „Das sind dann die spürbaren Ausläufer dieser Polarluft“, erklärt Weise. Auch wenn es derzeit danach aussehe, dass die Luftmassengrenze die deutsche Ostseeküste streifen könnte, werde es seiner Einschätzung nach trotzdem nicht kalt genug für Schnee.

Starker Ostwind kann an Nord- und Ostsee für Überschwemmungen sorgen

Auch dem Deutschen Wetterdienst zufolge ist zumindest für den Norden ein anderes Szenario wahrscheinlicher: Sturm und Hochwasser. Denn ab Donnerstagabend, aber besonders am Freitag, wird stark böiger Ostwind erwartet, mit Windstärken von neun bis zehn, Freitag sogar bis elf. Das gelte zwar für alle deutschen Küsten, erklärt Dietzsch, aber das Besondere hierbei sei, dass dieses Mal durch die ungewöhnliche Ostwindlage vor allem die Ostseeregion, allen voran Ostholstein, betroffen ist. Es kann zu Hochwasser kommen.

Denn durch den Ostwind wird das Wasser aus der offenen Ostsee in die Buchten gedrückt, bestätigt auch Wetterexperte Weise. In der Lübecker Bucht werden daher Wasserstände von 1,30 bis 1,50 Meter über dem Normalwert erwartet. Das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrografie (BSH) rechnet dort bis Samstagnachmittag mit einer erhöhten Gefahrenlage durch Hochwasser. Urlauber sollten daher besonders achtsam sein, zum Beispiel, wenn sie ihr Auto parken.

Typisch Herbst: Ab nächster Woche mildes Schmuddelwetter statt frühem Wintereinbruch

Die Aussichten für Sonntag sind weniger interessant: Es soll trüb werden, bei überwiegend kühlen Temperaturen. Nur im Süden sollen zweistellige Werte um die zehn bis maximal 13 Grad erreicht werden. Ab Montag ist das inzwischen unwahrscheinliche Winter-Intermezzo dann auch schon wieder ganz von der Wetterkarte verschwunden. Es wird typisch herbstlich in Deutschland, mit Tageshöchsttemperaturen von acht bis 15 Grad wird es wieder etwas wärmer. Auch für die folgende Woche rechnet Wetterexperte Jung nicht mit weiterem Winterwetter.

Rubriklistenbild: © Fotostand/IMAGO

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