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Wichtigstes Zielland für Asylbewerber

Vor allem Syrer, Türken und Afghanen - enorme Zahlen: Deutschland ist der Asyl-Magnet Europas

Mehr als 135.000 Flüchtlinge erreichten im September 2015 Bayern.
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Mehr als 135.000 Flüchtlinge erreichten im September 2015 Bayern. Auch in diesem Jahr steigen die Zahlen wieder deutlich.

„Allein in diesem Jahr haben schon über 160.000 Personen einen Asylantrag in Deutschland gestellt“, erklärt der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Alexander Throm. Ein Rückgang ist nicht in Sicht. Und auch jüngste Daten der EU-Asylagentur (EUAA) belegen, Deutschland ist der Asyl-Magnet in Europa.

Deutschland - Fast 30 Prozent aller Asylanträge, die in der EU im Mai gestellt wurden, wurden in Deutschland gestellt. Das geht aus den neuesten Zahlen der EU-Asylagentur (EUAA) hervor.

Insgesamt wurden in den 27 EU-Staaten, in Norwegen und der Schweiz 87.000 Anträge gestellt. Das ist ein Anstieg um 16 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Vergleicht man die Zahlen mit denen aus dem Vorjahr, ist der Anstieg noch extremer: Die aktuelle Zahl aus dem Mai ist um 24 Prozent höher.

Syrer, Türken, Afghanen mit den meisten Anträgen

Mit die meisten Asylanträge kamen von Menschen aus Syrien (12.000), Afghanistan (8.100), der Türkei (5.400). Interessant: Der Großteil der Menschen aus diesen Ländern sucht in Deutschland Asyl. Mehr als die Hälfte der Anträge aus diesen drei Ländern wurden demnach in Deutschland verzeichnet.

Deutschland beliebtestes Zielland von Asylbewerbern

Deutschland ist allgemein das mit Abstand beliebteste Zielland von Asylbewerbern. 27 Prozent aller Anträge werden in der Bundesrepublik eingereicht - es folgen Spanien (20 Prozent) mit Anträgen von Menschen vor allem aus Venezuela, Kolumbien und Peru, Frankreich (15 Prozent) mit Anträgen von Menschen vor allem von der Elfenbeinküste, aus Guinea und Bangladesch und Italien (13 Prozent) mit Anträgen von Menschen vor allem aus Bangladesch, Ägypten und Pakistan.

Die größten Anstiege bei den Anträgen verzeichnete die EUAA bei Personen von der Elfenbeinküste (Anstieg um über 155 Prozent), aus Syrien (Anstieg um fast die Hälfte im Vergleich zum Vorjahresmonat) und der Türkei (Anstieg um fast zwei Drittel). Insgesamt wurden im Mai zum Beispiel 9700 Asylentscheidungen bei den Flüchtlingen aus Syrien in erster Instanz verzeichnet. In 95 Prozent der Fälle wurde dabei Schutz gewährt.

„Schwere Migrationskrise“

„Europa befindet sich seit Monaten in einer schweren Migrationskrise, und es gibt keine Anzeichen, dass der Druck nachlassen wird“, sagte der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Alexander Throm, dem Tagesspiegel.

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) müsse „ihre Laissez-faire-Migrationspolitik endlich beenden und den Ernst der Lage erkennen“, forderte Throm. „Der Schutz der deutschen Grenzen hätte längst zur Priorität gemacht werden müssen, allein in diesem Jahr haben schon über 160.000 Personen einen Asylantrag in Deutschland gestellt“, sagte er weiter. Das entspreche fast der Größenordnung von zwei Großstädten.

Frei (CDU) fordert Abschaffung des Individualrechts auf Asyl

Unionsfraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) hatte erst kürzlich in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ die Abschaffung des Individualrechts auf Asyl in der EU gefordert. Stattdessen solle diese jährlich ein Kontingent von 300.000 bis 400.000 Schutzbedürftigen direkt aus dem Ausland aufnehmen. Frei begründete den Vorstoß mit der geltenden Voraussetzung, dass Asyl auf europäischem Boden beantragt werden muss. Damit profitieren ihm zufolge die Starken, aber nicht, „wer zu alt, zu schwach, zu arm oder zu krank ist“.

Migrationsforscher haben den Vorstoß aus der Union bereits scharf kritisiert. „Der Vorschlag ist ein Angriff auf den nationalen und internationalen Menschenrechtsschutz“, teilte der Rat für Migration am Mittwoch mit. Er widerspreche „den europäischen Werten und europäischem Recht“.

mz

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