Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Generationenwechsel

„Das tut so weh“: Was Erziehung von Millennials und Boomern fundamental unterscheidet

Über den Erziehungsstil von Millennial-Eltern gibt es auf TikTok viele Videos. Sie würden sich wünschen, dass ihre Boomer-Eltern verstehen, was das mit ihnen macht.

Ob als „U-Boot“, „Helikopter“ oder beim „Gentle Parenting“ – Millennials machen bei der Erziehung vieles anders als ihre eigenen Eltern aus der Boomer-Generation. Wie sehr sie sich im Umgang mit ihren Kindern unterscheiden, zeigen etwa die TikToks von Therapeutin Stephanie Lindeman aus Florida. Sie kritisierte die Erziehung von Millennials und Boomern und führte dabei „versehentlich“ ein Experiment in den Kommentaren durch.

Auch Taylor Wolf ging mit einem TikTok zu den Unterschieden in der Erziehung von Millennials und Boomern viral. „Sei vorsichtig“, sagt eine Oma darin zu ihrem Enkelkind auf der Rutsche. Die Mutter Taylor Wolf mischt sich ein: „Wir sagen nicht mehr: Sei vorsichtig. Wir sagen: Was ist dein Plan?“. Das Thema scheint einen Nerv zu treffen.

Millennials erziehen ihre Kinder bewusst oder unbewusst anders als ihre Eltern es getan haben. Es gibt jedoch Dinge, von denen sie sich wünschen würden, dass sie ihre Boomer-Eltern verstehen. Welche das sind, haben einige von ihnen Huffpost US erzählt.

Millennial-Eltern erzählen, was bei ihrer Erziehung anders ist

„Die Welt ist eine andere als die, in der wir aufgewachsen sind, also muss auch die Erziehung anders sein“, erzählt eine Mutter. Die psychische Belastung sei „enorm“, meistens müssen beide Elternteile arbeiten, das „traditionelle“ Familienmodell sei damit überholt. Sie berichtet von „Schuldgefühlen, weil man als Mutter nicht zu 100 Prozent für sein Kind da ist oder als Vater nicht in der Lage ist, es finanziell allein zu versorgen, und das tut wirklich weh.“

Viele Millennial-Eltern fühlen sich durch „Insta-Moms“ unter Druck gesetzt.

Millennial-Eltern gehören zur ersten Generation, die mit Social Media aufgewachsen ist. „Millennials bewegen sich in einer anderen Welt, wenn es um finanzielle Unsicherheit, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und den Druck der sozialen Medien geht. Es ist heute schwieriger, Eltern zu sein“, sagt die Kinderärztin Mona Amin.

Das sieht Burkhard Voigt ähnlich. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes der Kinder- und Jugendärzte Hessen. „Ich glaube, das Problem liegt teilweise auch an der Informationsgesellschaft, in der wir leben. Alle Informationen sind ungefiltert erreichbar – das kann bei Eltern und Kindern Ängste auslösen“, sagt er BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.

Kinderarzt warnt: Millennial-Eltern „dürfen ihre eigenen Bedürfnisse nicht immer zurückstellen“

Videos auf TikTok oder Instagram über die Erziehung von Millennials thematisieren häufig „Gentle Parenting“ (auf Deutsch oft „bedürfnisorientierte Erziehung“ oder „sanftes Erziehen“). Bei diesem Erziehungsstil führen Eltern ihre Kinder liebevoll (Englisch: „gentle“) durch Situationen und ihre Gefühle, ohne Schimpfen und Strafen.

Voigt vermutet, dass Millennial-Eltern ständig perfekt sein wollen. Das gelinge sowieso nicht, sage er den Eltern immer bei den ersten Untersuchungen des Kindes. „Bedürfnisorientierte Erziehung ist schön und gut, aber oft verwechseln Eltern ihre Bedürfnisse mit denen des Kindes. Wir wissen manchmal einfach nicht, was ein Säugling braucht“, sagt Voigt BuzzFeed News Deutschland. Eltern und vor allem Mütter „dürfen ihre eigenen Bedürfnisse nicht immer zurückstellen“.

„Ständig unsicher“: Viele Millennial-Mütter leiden unter dem „Mom-Impostor-Syndrom“

Sich als Eltern nicht unter Druck zu setzen, fällt vielen Millennials schwer, sie sind auf Social Media nur einen Swipe entfernt von der nächsten gesunden Brotdose mit Karottenherzchen. Etwa ein Viertel der Mütter unter 35 Jahren zweifelt durch den Vergleich mit anderen auf Social Media an sich als Elternteil. Das zeigt eine repräsentative Studie der Online-Therapieplattform HelloBetter in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos.

Mehr als jede dritte Mutter unter 35 Jahren (35 Prozent) leidet demnach unter dem „Mom-Impostor-Syndrom“, bei dem die Betroffenen „ständig unsicher und schlaflos sind“, sagt die Psychologin Hanne Horvarth. Es ist anstrengend, Familie und Beruf zu koordinieren. Millennial-Eltern berichten von Hilfe, die sie sich holen. Auch etwas, bei dem sie sich mehr Verständnis von ihren Boomer-Eltern wünschen würden.

Rubriklistenbild: © HalfPoint Images/Imago

Kommentare