Nach kaltblütigem Doppelmord in Rheinland-Pfalz
Riesige Trauer um tote Polizisten: „Wir werden bei jedem Spiel an dich denken, Alex!“
Kusel/Kaiserslautern – Bei dem kaltblütigen Doppelmord am Montagmorgen (31. Januar), dessen Hintergründe noch völlig unklar sind, wurden zwei junge Menschen jäh aus dem Leben gerissen. Die Trauer ist riesig. Was wir bislang über die beiden toten Polizisten wissen:
Über die 24-jährige Polizeianwärterin ist bislang nur bekannt, dass sie noch Studentin war und an der rheinland-pfälzischen Hochschule der Polizei in Büchenbeuren studierte. Sie war nach den Schüssen, die mutmaßlich von Alexander Johannes S. und seinem Mittäter abgegeben worden sind, sofort tot. Laut Medienberichten habe die Waffe der jungen Polizistin bei Eintreffen der Rettungskräfte noch im Holster gesteckt. rosenheim24.de hat bereits ausführlich darüber berichtet.
Ihr Kollege starb wenig später, nachdem er zunächst noch aus seiner Dienstwaffe zurückfeuern konnte. Er hat offenbar sein komplettes Magazin leer geschossen. Oberkommissar Alexander K. wurde nur 29 Jahre alt. Er war in seiner Freizeit leidenschaftlicher Fußballer und kickte für den FC Freisen.
Verein verabschiedet sich in emotionalem Post
Der Verein, der in der Verbandsliga Nord-Ost im Saarland spielt, hat sich mit einem rührenden Facebook-Post von seinem Abwehrspieler verabschiedet. „Der Mensch, mit dem wir kickten, lachten und Freundschaft schlossen, er ist nicht mehr da“, hieß es darin unter anderem. Er sei „aus dem Leben und aus unserer Mitte gerissen worden, jedoch nicht aus unseren Herzen und unserem Team“, hieß es weiter. Der Klub will ihm ein ehrendes Andenken bewahren: Bei jedem Spiel und jedes Mal, wenn das Glas gehoben werden, „werden wir an dich denken, Alex!“
Auch der SC Idar-Oberstein, dessen Vereinsanlage nicht weit vom Tatort im Kreis Kusel entfernt liegt, versuchte Trost zu spenden. Der Verein drückte ebenfalls auf Facebook sein Beileid aus. „Unsere Trainer und einige unserer Spieler kannten den jungen Polizeibeamten sowohl von auf als auch neben dem Sportplatz. Wir, die 1. Mannschaft des SC 07 Idar-Oberstein, möchten seiner Familie und Freunden sowie seinem Verein, dem FC Freisen 1920 e.V, unser tiefstes Mitgefühl aussprechen und viel Kraft in dieser schwierigen Zeit wünschen. Er wird uns allen als toller Mensch und herausragender Sportsmann in Erinnerung bleiben“, hieß es darin unter anderem.
Alexander K. und seine Kollegin hatten die beiden Wilderer offenbar dabei gerade in dem Moment „erwischt“, als die beiden mutmaßlichen Täter auf dem verlassenen Waldparkplatz ein Wildtier zerlegen wollten. Hört man sich im Ort um, gilt der Tatort ohnehin als verrufen. Wie die Bild-Zeitung berichtet, hätten mehrere Bürger aus Kusel übereinstimmend erzählt, dass es auf diesem Waldparkplatz schon mehrfach zu Vergewaltigungen und anderen Straftaten gekommen sei. Viele Bürger zeigten sich angesichts der kaltblütigen Tat „völlig sprachlos“. Diese hinterlasse bei vielen ein „beklemmendes Gefühl“, hieß es weiter.
Die beiden Polizisten waren am Montagmorgen (31. Januar) gegen 4.20 Uhr auf der Kreisstraße 22 im Kreis Kusel erschossen worden. Nach einer Großfahndung den ganzen Tag über, konnte die Polizei am Abend die beiden Festnahmen vermelden. Spezialeinheiten hatten ganze Dörfer durchkemmt und mehrere Häuser durchsucht. Auf die Spur der beiden mutmaßlichen Täter kam die Polizei unter anderem deshalb, weil sie am Tatort Ausweispapiere des 38-Jährigen entdeckt hatte.
mw/mh