„Großes Interesse“
Nur die Hälfte der Lehrkräfte in Deutschland fühlt sich gut auf Digitalisierung vorbereitet
Lern-Apps und Erklärvideos können den Unterricht positiv verändern. Doch bei denen, die sie einsetzen wollen, gibt es Nachholbedarf. Der Lehrerverband stellt eine Forderung.
Sie sind gekommen, um zu bleiben – digitale Medien im Unterricht. Gezwungen durch die Corona-Pandemie, gehören sie inzwischen zum Schulalltag. Die Mehrheit der Lehrkräfte in Deutschland setzt sie ein und denkt, dass der Einsatz von digitalen Medien den Unterricht positiv verändert. Dennoch fühlt sich aktuell nur die Hälfte der Lehrkräfte gut auf einen digital gestützten Unterricht vorbereitet.
Das zeigt das Deutsche Schulbarometer, eine repräsentative Umfrage der Robert Bosch Stiftung. Es beleuchtet die Situation an allgemein- und berufsbildenden Schulen aus Sicht der Lehrkräfte. Für die aktuelle Ausgabe wurden 1.608 Lehrkräfte vom Meinungsforschungsinstitut Forsa befragt.
„Wir nehmen großes Interesse an Fortbildungen in diesem Bereich wahr – die Lehrkräfte schätzen die Möglichkeiten des digital gestützten Unterrichts, sehen ihren Wissensbedarf und suchen aktiv nach entsprechenden Fortbildungsangeboten“, sagt Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands (DLV) BuzzFeed News Deutschland, ein Portal von IPPEN.MEDIA.
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Lehrkräfte schätzen sich als kompetent ein, digitale Medien im Unterricht einzusetzen
Digital gestützter Unterricht sei wichtig in einem inklusiven Bildungswesen, schreibt die Robert Bosch Stiftung. Durch die Integration digitaler Technologien können Lehrkräfte individuell auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler eingehen. Die Befragung unterstreicht jedoch, dass der erfolgreiche Einsatz digitaler Medien auch von den Einstellungen der Lehrkräfte und ihren subjektiv eingeschätzten Kompetenzen bei deren Nutzung beeinflusst wird.
Ältere Lehrkräfte zeigen sich skeptischer gegenüber digitalen Medien. 69 Prozent aller befragten Lehrkräfte schätzen sich als kompetent ein, digitale Medien im Unterricht einzusetzen.
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Dies ist ein Artikel von BuzzFeed News Deutschland. Wir sind ein Teil des IPPEN.MEDIA-Netzwerkes. Hier gibt es alle Beiträge von BuzzFeed News Deutschand.
In Zukunft werde sich der Bedarf an Fortbildung im Bereich digital gestützten Unterricht eher noch weiter erhöhen, so Düll. „Kultusministerien und Fortbildungsinstitute der Länder müssen diesem Bedarf gerecht werden und auch Schullizenzen für KI-Anwendungen zur Verfügung stellen. Dafür muss auch Fortbildungszeit eingeplant werden“, fordert der Verbandspräsident.
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