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Wenig Toleranz

„Besorgniserregend“ – Jugendstudie zeigt Rechtsruck in der Gen Z

22 Prozent der jungen Menschen würden die AfD bei einer Wahl präferieren. Woran liegt das und was können Schulen dagegen tun?

„Die Annahme, dass die Jungen links sind, ist falsch“, sagt Klaus Hurrelmann. Gemeinsam mit Simon Schnetzer und Kilian Hampel ist er Autor der Studie „Jugend in Deutschland 2024“, die am 23. April vorgestellt wurde. Demnach nehmen die rechtspopulistischen Einstellungen der Generation Z zu. Die Studie definiert die Generation Z als junge Menschen im Alter von 14 bis 29.

Mehr junge Menschen präferieren AfD

Die negative Stimmung gegenüber Geflüchteten, die sich in verschiedenen Umfragen innerhalb der gesamten Bevölkerung zeigt, macht auch bei jungen Menschen nicht Halt. Über die Hälfte der 14- bis 29-Jährigen tendiert dazu, dass die Aussage „Der Staat kümmert sich mehr um Flüchtlinge als um hilfsbedürftige Deutsche“ zutrifft. Davon stimmen 21 Prozent eher zu, 30 Prozent sogar voll und ganz.

Ähnlich sieht es bei der Aussage „In Deutschland darf man nichts Schlechtes über Ausländer sagen, ohne gleich als Rassist beschimpft zu werden“ aus. 29 Prozent zeigen volle Zustimmung, 24 Prozent sind eher davon überzeugt. Nur wenige jungen Menschen finden, „dass Deutschland viele Flüchtlinge aufnimmt“ (sechs Prozent stimmen voll zu, acht eher). In der Shell Jugendstudie von 2019 waren der Meinung noch über die Hälfte (57 Prozent) der Jugendlichen. Hier scheint es zu einem „heftigen Meinungsumschwung“ gekommen zu sein, heißt es von Schnetzer und den Co-Autoren.

Auch, wenn man sich die politischen Interessen ansieht, erkennt man bei jungen Menschen einen Rechtsruck. Das machten bereits die Landtagswahlen in Hessen und Bayern deutlich, bei denen die AfD unter Jüngeren viele Stimmen sammeln konnte. Auch die Umfrageergebnisse von „Jugend in Deutschland 2024“ zeigen, dass 2024 22 Prozent die AfD bei einer Wahl präferieren würden, im Jahr zuvor waren es noch zwölf Prozent. Bei den Zahlen handelt es sich um keine Wahlprognose, sondern eine Trendanalyse.

Dies ist ein Artikel von BuzzFeed News Deutschland. Wir sind ein Teil des IPPEN.MEDIA-Netzwerkes. Hier gibt es alle Beiträge von BuzzFeed News Deutschand.

Jugendforscher: „Das Gefühl, Ohnmacht über das Leben zu haben, ist geblieben“

Wo könnten die rechtspopulistischen Tendenzen ihren Ursprung haben? Wie die aktuelle, sowie vergangene Jugendstudien zeigen, werden junge Menschen insgesamt immer pessimistischer. Auch mit dem Ende der Pandemie, die zu einer hohen psychischen Belastung führte, hat sich an diesem Abwärtstrend nichts geändert „Das Gefühl, Ohnmacht über das Leben zu haben, ist geblieben“, sagt Hurrelmann, der Jugend- und Bildungsforscher ist, am 23. April bei der Online-Pressekonferenz zur Jugendstudie.

Wie andere Generationen leide die Gen Z unter der Inflation und der schlechten wirtschaftlichen Lage, in der sich viele von ihnen befinden. Aber auch die Sorge vor einer Ausweitung von Krisen und Kriegen, weswegen ein großer Teil übrigens eine Wehrpflicht bevorzugt, spiele mit hinein. „Junge Menschen können Krisenkonstellationen schwer wegstecken“, sagt Hurrelmann. Einen großen Einfluss habe auch TikTok, wo die AfD die Partei mit der größten Reichweite ist. Dagegen wehrt sich die Aktion #Reclaimtiktok.

Rechtsruck: Schülerinnen und Schüler fordern eine Reformierung des Politikunterrichts

Louisa Charlotte Basner, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz und selbst Schülerin, bezeichnet den Rechtsruck unter Schüler:innen als „besorgniserregend“. Doch, wie könnte sich das ändern? Zum einen sollten Schulen Medienkompetenz unterrichten, damit Schüler:innen lernen, wo und wie sie sich am besten informieren können, heißt es von Basner.

Außerdem wünscht sie sich mehr Aufklärung über Rechtspopulismus: „Wir fordern, dass der Politikunterricht reformiert wird und stärker für die NS-Zeit sensibilisiert wird“, sagt sie. Damit meint sie auf Nachfrage von BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA, dass die Lehre über den Nationalismus nicht allein im Geschichtsunterricht stattfinden solle. Stattdessen solle die Vergangenheit im Politikunterricht in einen Bezug mit aktuellen Ereignissen gesetzt werden.

Rubriklistenbild: © IMAGO / Shotshop

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