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Infektionsgeschehen

Grippewelle hat Niedersachsen und Bremen im Griff – auch Masken feiern Comeback

Die Grippewelle schwappt über Niedersachsen und Bremen und sorgt für einen hohen Krankenstand – und Masken-Revival. Das RKI empfiehlt weiterhin eine Impfung.

Hannover/Bremen – Husten, Schniefen, Masken in Bus und Bahn: Nachdem das große Corona-Aufbäumen zum Ende des vergangenen Jahres abgeklungen ist, rollt nun die nächste Krankheitswelle über Niedersachsen und Bremen hinweg. Viele Menschen infizieren sich mit dem Influenzavirus und liegen derzeit mit Grippe flach. Krankenhäuser reagieren mit Maskenpflicht und -Empfehlungen, ein Gesundheitsexperte unterstreicht zumindest beim Zeitpunkt der Grippewelle eine Rückkehr zur Normalität.

Grippewelle in Niedersachsen und Bremen: Influenzavirus sorgt für hohen Krankenstand

„Hohe Aktivität“ meldet das Niedersächsische Landesgesundheitsamt im aktuellen Wochenbericht zu den „Akuten respiratorischen Erkrankungen“ (ARE) – also Atemwegsinfektionen. Die meisten Leute, die aktuell mit Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen im Bett liegen, hat dabei der Influenzavirus niedergestreckt. Ende Januar läutete die Gesundheitsbehörde offiziell die Grippewelle ein, als die sogenannte Influenzapositivrate 20 Prozent überschritt. In der vergangenen Woche lag sie bei 40 Prozent – „weiterhin sehr hoch“, meldet die Behörde.

Hellrot, rot, dunkelrot: Die Fallzahlen der Grippeinfektionen in Niedersachsen und Bremen sind aktuell hoch.

Die „hohe Aktivität“ der Atemwegserkrankungen verzeichnet das Landesgesundheitsamt laut Bericht etwa im Landkreis Verden, „sehr hohe Aktivität“ unter anderem in Nienburg und Schaumburg. Aber: Im Vergleich mit der vorherigen Woche sind die Zahlen leicht rückläufig. Das sieht man ebenfalls beim Krankenstand, der dem Landesamt gemeldet wird: In 19,5 Prozent der Fälle ist eine Atemwegserkrankung für die Abwesenheit verantwortlich (Vorwoche: 20,7 Prozent) – das sei „nach wie vor über dem Wert der Vorsaison um diese Zeit (16,8 Prozent)“.

Das deckt sich mit der Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI): Das Infektionsgeschehen werde „wie in den Vorwochen durch die steigende Zahl an Influenza-Erkrankungen und eine hohe RSV-Aktivität bestimmt“, heißt es im Wochenbericht für den gleichen Zeitraum. Die Grippeerkrankungen, so das RKI, würden alle Altersgruppen betreffen und zu einer „hohen Zahl an Arztbesuchen und Hospitalisierungen“ führen.

Krankenhäuser in Bremen empfehlen Maske – Pflicht in sensiblen Abteilungen

Genau dort, in den Arztpraxen und Kliniken, ist man deswegen noch vorsichtiger geworden. Stellvertretend dafür stehen die Bremer Krankenhäuser, deren aktuelle Regeln der Weser-Kurier auflistet. Alle Einrichtungen empfehlen aktuell wieder das Tragen einer Maske im gesamten Gebäude. Eine teilweise Pflicht gibt es vor allem in den Fachabteilungen, in denen sich immungeschwächte Patienten aufhalten. Im Diako-Krankenhaus im Stadtteil Gröpelingen sind das etwa die Hämatologie, internistische Onkologie und die Intensivstation.

Die Krankenhäuser sind aber natürlich sensibilisiert und besonders dafür ausgerichtet, die Entwicklung im Auge zu behalten. „In Bezug auf Influenza werden täglich Zahlen erhoben und die Situation überwacht, sodass wir bei steigenden Influenza-Zahlen entsprechend schnell reagieren können“, erklärt der Sprecher des St.-Joseph-Stifts in Schwachhausen dem Weser-Kurier. Dort sei die Ausfallquote beim Personal auf einem hohen Niveau.

Grippe im „alten Rhythmus“ – Kein Corona-Comeback in Sicht

Auch die niedersächsischen Gesundheitsexperten werden das Grippe-Treiben aufmerksam verfolgen. Der Präsident des Labors des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (NLGA) notiert aber schon jetzt eine Rückkehr zur Normalität – bei der Pünktlichkeit der Welle. „Die Grippewelle findet jetzt wieder zu einem Zeitpunkt statt, wie wir es aus der Zeit vor der Corona-Pandemie kennen, insofern sind wir wieder im alten Rhythmus angekommen“, sagt Dr. Fabian Feil.

Sollte ich mich jetzt noch gegen Grippe impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Influenza-Impfung allen Menschen über 60, Schwangeren und Menschen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens. Doch, wer den Impfkalender im Kopf hat, wird wissen, dass der beste Zeitpunkt für eine Impfung eigentlich vor der Grippewelle ist – „da die volle Schutzwirkung erst etwa zwei Wochen nach der Impfung einsetzt“, wie der niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi weiß.

Aber, das stellen Stiko und RKI klar: „Sollte die Impfung in diesen Monaten versäumt werden, kann es auch zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle noch sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen. Schließlich ist nie genau vorherzusagen, wie lange eine Influenzawelle andauern wird. In der Saison 2022/2023 kam es beispielsweise im März zu einer zweiten Grippewelle durch eine andere Virusvariante.“

Beim Stichwort Corona gibt es dann zumindest auch halbwegs gute Nachrichten: Der Anteil der Covid-Erkrankungen an den Atemwegsinfektionen beträgt sowohl in der bundesweiten Erhebungen des RKI als auch bei den niedersächsischen nur rund fünf Prozent. Interessierte, die seit jeher gespannt die Verbreitung der Subtypen des Coronavirus‘ verfolgen, kommen abschließend auch auf ihre Kosten: Der Pirola-Ableger JN.1 ist in Niedersachsen dominant und für 90 bis 100 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich.

Rubriklistenbild: © Bernd Weißbrod/dpa/Niedersächsisches Landesgesundheitsamt/Screenshot/Montage

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