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Klimakrise

Waldbrände und Erderwärmung: Experte wird deutlich – „Natürlich legt der Klimawandel kein Feuer“

Die Feuer in Los Angeles wüten unaufhörlich, doch Experten sind sich uneins: Hat der Klimawandel Schuld? Diplom-Meteorologe Dominik Jung räumt mit Mythen auf.

Frankfurt – Die verheerenden Waldbrände in Los Angeles brennen sich in die Schlagzeilen. Während Flammenmeere Häuser zerstören und Menschen zur Flucht zwingen, tobt ein hitziger Streit unter Experten: Sind diese Feuer eine Folge des Klimawandels oder schlicht ein Naturphänomen?

Klimawandel oder Naturphänomen? Klimaexperte klärt auf: „Schaffen ideale Bedingungen“

Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net widerspricht denjenigen, die den Klimawandel ausklammern, und erklärt: „Natürlich legt der Klimawandel kein Feuer, das geschieht durch Menschenhand, sei es durch Unachtsamkeit oder Brandstiftung. Aber die Folgen des Klimawandels – wie verstärkte Dürre, anhaltende Hitze und möglicherweise auch heftigere Winde – schaffen ideale Bedingungen, damit solche Brände intensiver und schwerer zu kontrollieren werden.“

Die Waldbrände bei Los Angeles sind verheerend. Sie richtigen großen Schaden an und fordern zahlreiche Opfer. Welche Rolle spielt der Klimawandel?

Diese Bedingungen sind längst Realität: Kalifornien kämpft seit Jahren mit extremen Trockenperioden, und die Vegetation wird zunehmend zu leicht entflammbarem Zunder.

Santa-Ana-Winde: Brandbeschleuniger für Los-Angeles-Feuer aus der Natur

Ein weiterer Faktor, der die Waldbrände antreibt, sind die berüchtigten Santa-Ana-Winde. Diese warmen, trockenen Fallwinde entstehen, wenn Hochdruckgebiete kalte Luft aus den Rocky Mountains nach Süden drücken. Auf ihrem Weg wird die Luft komprimiert, erhitzt und beschleunigt – mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde.

Die Santa-Ana-Winde gelten seit jeher als natürlicher Brandbeschleuniger, doch der Klimawandel könnte auch hier indirekt eine Rolle spielen: Experten wie Jung diskutieren, ob höhere Temperaturen und veränderte Druckverhältnisse diese Winde stärker und häufiger machen könnten. Schon jetzt treiben sie Funken kilometerweit voran, was die Kontrolle der Brände nahezu unmöglich macht. In Kombination mit der durch Dürre geschwächten Vegetation ergibt sich ein Teufelskreis.

Feuer in Zeiten der Klimakrise: Ignoranz ist keine Lösung

Während einige Experten versuchen, den Einfluss des Klimawandels kleinzureden, sprechen die Fakten laut Jung eine andere Sprache. Die steigenden Temperaturen und die Häufung extremer Trockenperioden schaffen Bedingungen, die Brände nicht nur wahrscheinlicher, sondern auch katastrophaler machen – auch in Europa. Allein in Kalifornien hat sich die durchschnittliche Feuersaison in den letzten Jahrzehnten deutlich verlängert. Feuer, die früher eingedämmt werden konnten, geraten heute schneller außer Kontrolle – mit tödlichen Folgen für Mensch und Natur.

Jung betont: „Es ist falsch, die Brände als reine Naturkatastrophen abzutun. Der Klimawandel verstärkt die Bedingungen, die solche Katastrophen ermöglichen. Ihn aus der Diskussion auszuklammern, ist schlichtweg fahrlässig.“ Auch wenn der Mensch oft das Zündholz hält, liefert die Klimakrise den perfekten Nährboden für verheerende Feuer. Die Botschaft ist klar: Die Bekämpfung von Waldbränden beginnt nicht nur bei Prävention, sondern auch beim konsequenten Kampf gegen den Klimawandel.

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/AP | Jae C. Hong

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